Dictum 56 – Turba Philosophorum

Dictum 56

Sagte Constans (?): Was kümmern euch die Abhandlungen der Neider? Ich sage aber, dass dieses Werk vier (Bestandteile) haben mss.

Sie antworteten: Zeige also, welches diese vier sind!

Und jener: Die Erde, das Wasser, die Luft und das Feuer. An diese vier Elemente also haltet euch, ohne die niemals etwas erzeugt wird. Das ‘Trockene’ mischt also mit dem ‘Feuchten’, das ist die ‘Erde’ und das ‘Wasser’, und kocht mit ‘Feuer’ und ‘Luft’, woraus der ‘Geist’ und die ‘Seele’ ausgetrocknet werden. Und wisst, dass das feine Färbende seine Kraft aus dem feinen Teil der Erde nimmt, und durch den feinen Teil des Feuers und der Luft und des Wassers ist der ‘Geist’ ausgetrocknet worden. Bringe daher diese Teile in ihn, weil er durch die Natur unseres Werkes in ‘Erde’ verwandelt wird, wenn er die Feinheiten dieser Dinge aufnimmt; weil der ‘Körper’ dann etwas feines Kupferartiges wird und dann das dem ‘Körper des Silbers’ Aufgelegte färbt. Hütet euch also, alle Erforscher dieser Kunst, die Dinge zu vervielfältigen! Denn die Neider haben (die Namen) vervielfältigt und euch (das Werk) verwüstet, auch haben sie verschiedene Verfahren beschrieben, um zu täuschen. Sie haben auch das ‘Feuchte’ mit (den Namen von) jedem Feuchten und das ‘Trockene’ mit (den Namen von) jedem Trockenen und jedem Stein und ‘Metall’, und mit der ‘Galle’ der Tiere des Meeres und der Vögel des Himmels und der Kriechtiere der Erde bezeichnet. Ihr aber, die ihr die Färbung wünscht, müsst beachten, dass die ‘Körper’ durch die ‘Körper’ gefärbt werden. Ich sage euch also, dass der Philosoph kurz und wahr gesagt hat, wenn er am Anfang seines Buches gesagt hat: “In der Kunst des Goldes ist das ‘Quecksilber vom Zinnober’, und beim Silber ist das ‘Quecksilber vom Männlichen’”. Auf nichts aber außer diesem wendet euren Blick, da es zwei Quecksilber sind, was aber nur eines ist.