Dictum 02 – Turba Philosophorum

Dictum 2

Sagte Eximedrus (Anaximandros): Ich preise die Luft und erweise ihr Ehre, weil durch sie das Werk (Gottes) verbessert wird, indem sie sich verdichtet und verdünnt und sich erwärmt und abkühlt. Ihre Verdichtung aber findet statt, wenn sie (von der Sonne) getrennt wird, infolge der Entfernung der Sonne; ihre Verdünnung dagegen findet statt, wenn sich, bei hochstehender Sonne, die Luft erwärmt und verdünnt. Ähnlich aber geschieht es im Bereich des Frühlings, einer Jahreszeit, die weder warm noch kalt ist. Denn gemäß der Änderung der Anordnung, die für die Änderung der Jahreszeiten getroffen ist, ändert sich der Winter. Die Luft wird also verdichtet, wenn sich die Sonne von ihr entfernt, und dann gelangt die Kälte zu den Menschen; wenn aber die Luft dünn wird, ist die Sonne nahe, und wenn sie nahe ist und die Luft dünn geworden ist, gelangt die Wärme zu den Menschen.

Spricht die Versammlung: Du hast die Luft bestens beschrieben und hast berichtet, was du über sie weißt.