Dictum 42 – Turba Philosophorum

Dictum 42

Sprach Astamus (Ostanes): Zu viel Reden, all ihr Söhne der Lehre, mehrt den Irrtum der Verstand Besitzenden. Wenn ihr aber in den Büchern der Philosophen lest, dass die Natur nur Eine ist, die alles besiegt, so wisst, dass das Eine und die Eine zusammengesetzt sind. Seht ihr nicht, dass die Beschaffenheit des Menschen aus Seele und Körper besteht? So müsst ihr (die Stoffe) verbinden, weil, wenn die Philosophen die Dinge bereitet und die Gatten und die sich Vereinigenden vermählt haben, steigt aus ihnen das ‘goldene Wasser’ empor.

Antwortete die Versammlung: Siehe, während du von dem früheren Werk abgehandelt hast, hast du dich dem zweiten Werk zugewandt. Wie zweideutig hast du dein Buch gemacht und deine dunklen Worte!

Und jener: Ich will die Darstellung des zweiten Werkes vollenden.

Und jene: Wohlan!

Und jener: Erregt einen Krieg zwischen dem ‘Kupfer’ und dem ‘Quecksilber’, da sie zur Vernichtung hinstreben und vorher zerstört werden, weil das ‘Kupfer’, indem es das Quecksilber empfängt, dieses verfestigt, das Quecksilber aber, indem es das ‘Kupfer’ empfängt, verfestigt wird. Zwischen ihnen (also) erregt eine Schlacht und zerstört den Körper des Kupfers, bis es zu Staub wird. Den ‘Mann’ aber vermählt mit dem ‘Weibe’, das aus dem ‘Dampf’ entsteht, und verbindet (sie) mit dem Quecksilber, bis der Mann und das Weib zu ‘Ethel’ werden. Denn wer sie durch das ‘Ethel’ in Geist verwandelt (und) dann rot macht, färbt jeden ‘Körper’, weil ihr, wenn ihr den Körper durch Kochen fleißig zerreibt, aus ihm eine reine geistige und erhabene ‘Seele’ auszieht, die jeden Körper färbt.

Antwortete die Versammlung: Zeige den Nachfahren, was jener ‘Körper’ ist!

Und jener: Es ist das natürliche ‘Schweflige’, das mit allen Namen der ‘Körper’ benannt wird.