Saint Germain

Saint Germain

(Aymar de Betmar, Marquis de Betmar, Graf Welldone, Meister R.)

Graf_Saint_Germain

Unbekannt – 27.02.1784

Sagenumwobener Alchemist, Okkultist und Komponist, der aus dem transsylvanischen Fürstenhaus Rakoczi stammt. Er war in vielen Herrschaftshäusern als Berater tätig. Nach seinem Tod soll er noch gesehen worden sein. Der mündlichen Tradition nach gilt er als ein innerer Leiter der Rosenkreuzerbewegung.

Comte Saint Germain ist eine Leitfigur in der Rosenkreuzer-Bewegung. Weitere Namen, unter denen er bekannt ist: Aymar de Betmar, Abbe Algarotti, Abbe Raynal, Dutens d’Adhamar, Gua de Malva, Gugomos, Gualdo, Odar, Dodart, de Solar, Tous-Saint, Dr. Samuel Rogerson, Graf Welldone, Meister R.

Er war wahrscheinlich der Sohn des Fürsten Franz II. Rakoczy von Transsylvanien in Siebenbürgen. Berühmte Zeitgenossen und Freunde waren Casanova, ebenso viele Vertreter des Hochadels am Hofe von Louis XV. und in anderen Herrschaftshäusern Europas. Graf von Saint Germain gilt als eine der interessantesten Persönlichkeiten des 18.Jahrhunderts. Er war ein Universalgenie auf vielen Gebieten, sprach mehrere Sprachen akzentfrei, war zudem Komponist und Alchemist. Er wechselte häufig seinen Namen um unerkannt zu bleiben. Cagliostro bezeichnete sich als sein Schüler. Der Arzt Franz Anton Mesmer, der die Lehre Magnetismus formuliert hatte, soll ebenfalls ein Schüler von Saint Germain gewesen sein. Die Gründerin der Theosophischen Gesellschaft Madame Blavatsky hielt Saint Germain für einen der geheimen tibetanischen Meister oder Avatare.

Saint Germain experimentierte zusammen mit Carl von Hessen in der Phönix-Werkstatt im Keller des Alchemisten-Turms im Park von Carls Sommerresidenz Louisenlund. Gemeinsam gelang es ihnen, ein goldähnliches Metall (Carlsmetall) herzustellen. Auf dem Freimaurer-Kongress im Jahr 1782 in Wilhelmsbad stellte der Graf von Saint Germain sein Regelwerk vor, das alle Templer, Rosenkreuzer und Freimaurer vereinigen sollte.

Saint-Germain schien das Geheimnis der ewigen Jugend zu besitzen und lebte eine strikte Diät. Seine jungendhafte Erscheinung sorgte für viele Gerüchte, zumal er einigen Damen des Hochadels alchemistische Medizin zur Erhaltung der Schönheit gab. Dies machte ihn besonders beliebt in solchen Kreisen. Er zog durch seine charismatische magische Erscheinung viele prominente und einflussreiche Menschen an.

Laut einem Kirchenbucheintrag ist Saint Germain in der St. Nicolai-Kirche in Eckernförde begraben. Die Öffnung der Gruft (Graböffnung) bestätigte das Mysterium um Saint Germain, da sein Leichnam fehlte. Bei der Beerdigung von Carl von Hessens im Jahr 1836 wurde der Graf von Saint Germain von vielen Menschen gesehen. Auch danach wurde er immer wieder an verschiedenen Orten gesehen.

Man sagt Saint Germain vieles nach, beispielsweise halten ihn Esoteriker für einen aufgestiegenen Meister des Shambala, der den siebenten Strahl leitet, welcher als der violette Strahl bezeichnet wird. Dieser Strahl wird als der Leitstrahl für initiatorische Ritualorden und Politik angesehen. Viele Bücher tragen seinen Namen, doch nahezu alle sind Fälschungen von neuzeitlichen ICH-BIN-Bewegungen, welche seinen Namen für inhaltlich wiederholende und dürftige gechannelte Texte missbrauchen. Ein kurzer Vergleich seiner echten Handschrift und der wahren alchimistischen Sprache lässt jeden Zweifel verschwinden, wie weit diese Channelbotschaften von den echten Inhalten der Rosenkreuzer und von Saint Germain entfernt sind.

Das einzige Buch, das von Saint Germain handschriftlich verfasst und archiviert wurde, ist das Buch der heiligsten Trinosophie, welches eine initiatorische alchimistische Offenbarung mit erklärenden okkulten Symbolen ist.

Autor von: Die heiligste Trinosophie

 

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Saint Germain – Die heiligste Trinosophie