Franz Hartmann – Die Versuchung

Die Versuchung

Franz Hartmann (1888)

Franz Hartmann

Der Theosoph, Rosenkreuzer, Freimaurer und Autor von Werken der Gnosis und Mystik Franz Hartmann schreibt in diesem Artikel seine Meinung zu den geistigen Gesetzen und Prinzipien. Er beschreibt die Verführung der Seele durch den Teufel, das “Ich”. Seiner Ansicht nach seien diese Verlockungen jedoch vergänglich. Nach seinem Verständnis soll zuerst der Selbstwahn überwunden werden, danach würden die wahren Freuden des Himmels warten.

„Die Söhne des Himmels sahen, dass die Töchter der Erde schön waren, und sie verbanden sich mit denselben und ihre Heimat wurde die Erde“ (H.P. Blavatsky, Die Geheimlehre)

Die Geheimlehre, deren Geheimsein darin besteht, dass sie trotz aller Erklärungen ein ewiges Geheimnis für alle diejenigen bleiben wird, welche keiner höheren Auffassung und Weltanschauung als der alltäglichen, fähig sind, lehrt uns, dass als die menschenähnlichen aber noch tierischen Geschöpfe der Natur denjenigen Grad der Entwicklung erlangt hatten, um als Hüllen, Wohnungen und Werkzeuge für die höheren Intelligenzen zu dienen, die höheren Intelligenzen im Weltall dieselben „überschatteten“, sich in ihnen inkarnierten und sie belebten. So wurden die „Söhne des Lichts“ von den „Töchtern der Nacht“ verführt, und folgten dabei dem Gesetze der Notwendigkeit; denn ohne die Verbindung von Geist und Kraft hätte der Geist keine Kraft, die Kraft (Materie) keinen Geist (Intelligenz) erlangt. Der Geist ist das männliche (erzeugende), die Kraft (der Wille) das weibliche, gebärende Prinzip. Der Wille oder die Kraft ohne Geist hat keine höhere Intelligenz und muss von dem Geiste durchdrungen, geleitet und erleuchtet werden, und deshalb dem Geiste gehorsam sein, bis sie selbst genug Intelligenz erlangt hat, um allein ihren Weg zu finden; wird der allsehende Geist der blinden Materie Untertan, so geht seine Sehkraft verloren. Die Weisheit ist der Geist, der irdische Verstand die Materie“, der Verstand muss sich vom Geiste der Weisheit durchdringen lassen um zur Erkenntnis zu kommen. Will der irdische Verstand die ewige Weisheit beherrschen, so wird eine Torheit daraus, wie wir es ja im alltäglichen Leben sehen. So spielt sich das große Schauspiel der Welt auch im Kleinen ab, und das Leben des einzelnen Menschen ist ein Symbol des Lebens im ganzen Universum.

Im Großen wie im Kleinen gibt es keinen Sieg ohne Kampf und der Teufel wird zum Erlöser des Menschen, wenn ihn der Mensch überwindet. Steigen wir mal versuchsweise vom Throne unseres Eigendünkels herab, und betrachten wir die Menschen (das eigene Ich nicht ausgenommen), nicht als selbständige, vom Ganzen isoliert stehende Wesen, sondern als Personifikation von verschiedenen Naturkräften, geistigen Prinzipien und Intelligenzen; streifen wir ihnen die Maske der Persönlichkeit ab, so dass nur mehr der individuelle Charakter, als ein Symbol gewisser Eigenschaften im Organismus des Ganzen erscheint, so lassen sich aus den Handlungen der einzelnen die geistigen Strömungen im Weltall erkennen, deren Repräsentanten die einzelnen sind. Dann haben wir mit der Person eines einzelnen Menschen auch nichts mehr zu schaffen, ausgenommen insofern, als die Einzelerscheinung ein äußerlicher Ausdruck im Ganzen stattfindenden Vorgänge ist.

Da hören dann alle persönlichen Beziehungen und Rücksichten auf; der Weise erscheint uns nicht mehr als ein Mensch, der die Weisheit besitzt, sondern als ein geistiger Organismus, durch den sich die Weisheit offenbart, und wir loben nicht ihn, sondern die Weisheit; dem Dummen können wir dann seine Dummheit nicht übel nehmen, sondern erkennen in ihm eine blinde Naturkraft, in welcher der Verstand noch nicht zur Entwicklung gelangt ist; der „Schriftgelehrte“ oder Buchstabengelehrte braucht sich nicht beleidigt zu fühlen, wenn wir ihn so schildern wie er ist; denn wir bekümmern uns nicht nur um seine Person, sondern sehen in ihm nur eine plastische Darstellung jenes allgemeinen Prinzips, welches man den erdgebundenen Intellekt nennt, der vom der Wahrheit nichts weiß und nichts wissen will, weil er es nicht erkennt; der Pharisäer ist für uns keine Person, sondern eine Personifikation des Prinzips der Heuchelei und des Eigendünkels, Johannes der Täufer nicht ein einzelner Mensch, sondern eine Verkörperung von Vernunft, welche wohl der Erkenntnis vorangehen muss, aber selbst noch keine Erkenntnis ist, und sogar in Jesus von Nazareth selbst, mag er nun als Person gelebt haben oder nicht, halten wir nicht die Person, sondern das in derselben sich uns darstellende welterlösende Prinzip, nämlich die Gotteserkenntnis für das Wesentliche.

Die Person in unserer Erzählung, sowie alle persönlichen Erscheinungen in der Weltgeschichte sind nur Marionetten, durch die Kräfte und Eigenschaften, welche sie darstellen, in Bewegung gesetzt. An sich selbst haben sie keinen Wert. Nachdem durch das Licht der Wahrheit im irdischen Verstande die Erkenntnis geboren, und der Verstand zur Aufklärung durch dieses Licht reif geworden war, suchte es sich auszubreiten und alle intellektuellen Kräfte zu erhellen, zu verklären, und unter seine Herrschaft zu bringen. Kehren wir wieder zu unserer halbsymbolischen Erzählung zurück:
Nachdem Jehoshua in Ägypten den zweiten Grad in der „Geheimen Verbrüderung“ erlangt hatte, kehrte er nach Palästina zurück, um seine Landsleute zu belehren und ihnen behilflich zu sein, sich aus dem Zustande der Erniedrigung, in welchem sie sich befanden , zu erheben. Es gab für sie keine andere Hilfe als ihn; denn er war selbst „das Wahre Licht, das jeden Menschen, der in die Welt kommt, erleuchtet“. Unter der Maske von Ben Pandira trat dieses Licht unter ihnen auf, und da sie dieses Licht nicht sehen konnten, so verbreitete er dessen Lehren durch sein Wort, Hätten die Menschen die Wahrheit selber sehen und erkennen können, so hätte er ihnen nichts zu lehren gebraucht. Damals schon war die Vernunft unter den Menschen und lehrte sie; aber die Vernunft“ war nicht selbst das Licht, sondern sollte nur zeugen von dem Lichte“, das sie beschien. Desgleichen war dort auch ein Mensch von Gott gesandt, namens Johannes, der nicht selber die Weisheit war, wohl aber Zeugnis geben konnte von der Weisheit die ihm offenbar wurde, und eine Anzahl Menschen, unter dem Namen die „Nazarener“ bekannt, welche auf der Ostseite des Flusses Jordan, in der Nähe des Sees Tiberias wohnten, folgten seiner Stimme und erkannten in ihm ihren Propheten.

Er war, wie jeder andere Mensch, eine Erscheinung und deshalb keine Wirklichkeit; aber das Licht, das zu ihm kam, war das Wesen, die Wahrheit selbst. Dieser Mann war von dem Stamme der Leviten, aus welchem die Priester gewählt wurden, aber die Pharisäer betrachteten ihn als einen Abtrünnigen ihres Ordens, was auch nicht zu verwundern ist, da sich die Vernunft selten mit orthodoxen Dogmen verträgt, und er deshalb seine kirchliche Stellung mit allen ihren Sporteln und Bezügen aufgegeben, uns sein Leben in Armut gewählt hatte. In raue Felle gehüllt schritt er daher; sein edles Antlitz war von zottigem Haupt- und Barthaar überschattet; seine Erscheinung Ehrfurcht einflößend, und seine Worte wiederhallten in den Herzen der Menschen wie Donnerschläge in den Felsenklüften des Libanons. „Bekehret euch!“ rief er „sehet, der Tag des Gerichts, der Tag der Erkenntnis, ist nahe. Suchet euer Heil nicht in sinnlichen Genüssen und begnügt euch nicht mit dem Fürwahrhalten von Theorien, Hypothesen, Meinungen und Beweisen, sondern sehet und erkennt die Wahrheit selbst durch die Kraft des Gehorsams, welche hinwegnimmt die Sünden der Welt; weil derjenige, welcher dem Gesetze der Wahrheit gehorcht, keine Sünde begeht. Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wildnis; bahnet den Weg des Herrn!“ So rief Johannes und viele folgten seinem Ruf, und die Wildnis verwandelte sich dadurch in einen Garten, in ähnlicher Weise wie schon im Anfange, als „die Erde wüst und leer“ war, Ordnung im Chaos eintrat und das Obere sich vom Unteren schied, als das Licht der Weisheit in der Schöpfung erschien.

Und die Vernunft begoss die Weisheit mit dem Wasser der Andacht, denn sonst hätte sie ihre Gegenwart nicht erkannt; die Weisheit aber taufte die Vernunft mit dem Feuer der alleinigen Liebe und machte sie unsterblich, indem sie ihr die Erkenntnis gab. So ist auch heute noch die Vernunft, welche nicht von der Liebe durchdrungen ist, der wahren Erkenntnis nicht fähig, und man muss zu ihr in Fabeln und Parabeln sprechen, weil sie die Wahrheit ohne Maske nicht sehen kann; denn die Wahrheit ist Klarheit und das Klare und Durchsichtige ist unsichtbar und nicht offenbar, solange es nicht in irgend einer sichtbaren Form erscheint, und die kurzsichtige Vernunft sieht auch oft dann bloß die Form, nicht aber die Wahrheit selbst. Durch das ganze Reich des Verstandes erschallte die Stimme der Vernunft, selbst bis zu dem Throne des Königs Herodes, der sozusagen der personifizierte Eigendünkel war.

Der König hörte die Stimme des Propheten, welche gleich dem Brüllen des Löwen in der Wüste erklang, aber er wollte ihr nicht gehorchen; denn sie befahl ihm, der schönen Herodias, einer Tochter der Lust, zu entsagen, und da ihm die Ermahnungen des Propheten lästig waren, so ließ er denselben gefangen nehmen, und dachte daran ihn zu ersticken. Er fürchtete sich aber, die Vernunft gänzlich aus dem Wege zu schaffen, da er sich vor dem Strafgerichte, welches ihm der Prophet angekündigt hatte, fürchtete, und glaubte, die Vernunft am Ende doch noch ihn retten könnte. Deshalb vertrieb er den Propheten nicht gänzlich aus seinem Reiche, sondern sperrte ihn nur in einen unterirdischen Kerker ein. Als aber die Vernunft ihre Freiheit verlor, konnte das Licht der Weisheit sich auch nicht mehr offenbaren und zog sich deshalb in die Einsamkeit, in sein eigenes Wesen zurück. Es gibt Wüsten im Herzen von Judäa, wo die Sonne ihre sengenden Strahlen auf die baumlose Wildnis hernieder sendet, wo während der trockenen Jahreszeit nur nackte Felsen uns entgegenstarren und zwischen dem Steingeröll der ausgetrockneten Fluss kein Wassertropfen zu finden ist. Da zeigt sich kein Leben.

Höchstens dass eine Schlange lautlos zwischen den Steinen dahingleitet, und der Adler, welcher hoch in der Luft seine Kreise zieht, auf sie lauert. Auch gibt es Einöden in der Menschenseele, wo keine Erkenntnis herrscht und nur ein Wirrsal von Meinungen und Theorien zu finden ist, wo die Hoffnung schweigt und in der endlosen Leere das Herz sich vergebens nach einem Wassertropfen der Wahrheit sehnt, und nichts sich regt als vielleicht die Schlange der Begierde und der Adler, der nach ihr hascht. Da glaubt der verschmachtende Wanderer oft wohl Oasen und Seen und frische Quellen zu sehen, und wenn er sich nährt, findet er statt der Wirklichkeit nur eine Luftspiegelung, eine Illusion. In eine solche Wüste zog sich Jehoshua nach der Gefangennahme des Propheten zurück, und kämpfte den Kampf mit dem Selbst, welcher in der großen, sowie in der kleinen Welt ohne Unterlass gekämpft werden muss, denn die Wahrheit und die Lüge können nicht in Eintracht zusammen leben; das Leben der einen ist der anderen Tod. Als Jehoshua da zum ersten Mal seinen Beruf als Welterlöser empfand, da tauchte der Teufel des „Ichs“ vor ihm aus der Erde empor, und indem er die Gestalt der Sinnlichkeit annahm trat er zu ihm, flüsterte ihm ins Ohr uns sprach: „Mächtiger! Wenn Du die Menschheit erlösen willst, so mache, dass diese Steine aus Brot werden, lehre den Menschen die Kunst der Magie, erwecke in ihnen die schlummernden Geisteskräfte, und gib Ihnen, den unverständigen dadurch die Macht, das Göttliche ihren eigennützigen Zwecken dienlich zu machen. Hörst du nicht, wie sie in ihren Tempeln zu Gott schreien, um ihn zu bewegen, ihren Willen zu tun, wie sie ihn durch Vorspiegelungen und Versprechungen zu betrügen, durch äußerliche Opfer ihn zu bestechen, ja durch Drohungen ihn einzuschüchtern suchen, damit er ihnen diene, ihre Wünsche befriedige und für sie die Pflichten erfülle, welche sie selbst nicht erfüllen wollen? Mach es ihnen bequem, so dass sie ohne Arbeit Reichtum im Überfluss haben, und die Gesetze der Natur übertreten können, ohne an ihrer Gesundheit Schaden zu nehmen. Lehre ihnen die Kunst , zu siegen ohne zu kämpfen, weise zu werden ohne zu lernen und den Geist der Materie dienstbar zu machen, so wirst Du von allen gepriesen sein.“
Aber Jehoshuas Seele erhob sich über das „Ich“ und dessen Verlockungen und sprach:“ Ein eitler Wahn ist das „Ich“ und vergänglich mit allen seinen Besitzungen. Würde der Geist dem Selbst untertan, so verlöre er seine Unsterblichkeit und ginge mit diesem zu Grunde. Wie könnte die Wahrheit die Lüge besiegen, wenn sie Ihre Dienerin wäre? Würde das Böse Herr über das Gute, so würde es sich am Ende selber vernichten. Durch Müßigkeit wird keine Erkenntnis gewonnen und keine Stärke erlangt ohne Überwindung der Schwäche. Die Unwissenheit kann sich nicht selbst überwinden; es gibt keine andere Erlösung aus ihr als die Kraft der Erkenntnis.“ Da nahm der Versucher die Gestalt der Wissenschaft an und erhob seine Stimme und sprach:“ Wie willst Du den Menschen beweisen, welche Erkenntnis die richtige ist? Stürze Dich hinunter von der Zinne des Tempels in Deinem Jerusalem, und wirke Wunder und sie werden an Deine Beweise glauben.“

Hierauf antwortete Jehoshua: „ Nicht bloß an Beweise, dass die Wahrheit vorhanden ist, sollen die Menschen glauben, sondern die Wahrheit selbst sollen sie erkennen lernen. Die göttliche Weisheit ist zu erhaben, um vom beschränkten Menschenverstande begriffen zu werden; der große, unendliche Geist lässt sich nicht in enge Formen einzwängen: er verlöre dabei seine Freiheit. Das Edle erniedrigt sich nicht; wer es erkennen will, der muss zu ihm sich erheben und die Spitze des Tempels erklimmen. Um das Licht der Sonne zu finden, dazu braucht man keine Laterne; die göttliche Weisheit wird nicht im Lichte der theoretischen Spekulation, sondern in ihrem eigenen Lichte erkannt. Wer sich zu diesem Lichte erhebt, erkennt es ohne alle Beweise, dem Blinden aber verschafft der beste Beweis noch keine Erkenntnis des Lichts.“ Als das Selbst diese Antwort erhielt, da zeigte es sich in seiner wahren Gestalt und sprach:“ Willst Du denn die Krücken, an denen die kranke Menschheit hinkt, wegnehmen? Willst Du das Spielzeug, was die Menschheit beglückt, vernichten und sie aus dem Traume erwecken, der sie erfreut? Die Menschen verlangen die Freiheit nicht, solange sie Sklaven der Torheit sind. Stürze den Thron ihres Aberglaubens um und töte ihren Tyrannen, und sie werden morgen einen anderen Herrn haben, der sie beherrscht. An was könnte sich der Mensch halten, als an die vorgeschriebenen Meinungen, da er ja doch nicht auf seinen eigenen Füssen stehen kann? Wenig Dank werden sie dir für die Wahrheit geben, die sie ja doch nicht fassen können. Lass die Lüge über sie herrschen, sie wird ihnen willkommen sein. Befestige ihre Fesseln und sie werden Dir entgegenjubeln. Gib ihnen eine gutbeglaubigte Autorität, auf die sie sich verlassen und ruhig weiterschlafen können. Siehe ich bin der Teufel des Selbstes; mein Königreich erstreckt sich über die ganze Welt. Falle vor mir nieder und bete mich an. Opfere mir Deine Hoheit und vereinige Dich mit mir, dann werden die Menschen vor uns im Staube kriechen und Du wirst durch meine Macht der Weltbeherrscher sein.“ Indem der Teufel diese Worte sprach, nahm er an Größe zu, und seine Gestalt erschien wie eine unermessliche finstere Wolke, die sich über die ganze Erde verbreitete, und welche kein Lichtstrahl durchdringen konnte. Sie beherrschte die Welt und selbst unter denen, welche nach Wahrheit suchten, gab es niemanden, der dieselbe um ihrer Schönheit und Güte willen und nicht um der Vorteile wegen, welche sie im brachte, liebten; denn die wenigen, welche das eigene Selbst nicht über alles liebten, waren über die finster Wolke hinausgewachsen und keine Menschen mehr, sondern Götter geworden.
Aber als Jehoshua tiefer in die Herzen der Menschen blickte, da gewahrte er, dass die Liebe zum Selbst nur eine Eigenschaft der äußeren Umhüllung des Herzens war und dass im Innersten eines jeden ein Funke der Wahrheit verborgen war. Er sah, dass, indem dieser Funke durch den Atem der selbstlosen Liebe zu einer Flamme entfacht wurde, er ein Licht verbreitete, welches die wahre Erkenntnis war, und dass dieser geistigen Entwicklung nichts anderes als der Wahn der Selbstheit im Wege stand. Da erhob sich die Gottheit im Herzen Jehoshuas und sprach zum Teufel des Selbstes: „Hebe Dich weg, Satan, und stelle Dich hinter mich,“ und er meinte damit zu sagen, dass der Mensch vor allem die Wahrheit und dann erste sich selber beachten soll. Als Jehoshua diese Worte gesprochen, da durchdrang das Licht der Erkenntnis die Wolken der Unwissenheit und der Teufel des Selbstes schrumpfte zusammen, bis er am Ende in seinem eigenen Nichts verschwand. Da erschienen die Engel des Himmels und brachten ihm geistige Nahrung und überhäuften ihn mit so unermesslichen Schätzen, dass er den Verlust des Selbstwahnes gar nicht mehr empfand.