Rudolf Steiner – Träume

VERÄNDERUNGEN IM TRAUMLEBEN DES GEHEIMSCHÜLERS

Rudolf Steiner (1904)

Rudolf Steiner

Der Anthroposoph und Gründer der Waldorfschule Rudolf Steiner beschreibt, wie sich das Traumleben des Geheimschülers wandelt. Rudolf Steiner meint, dass sich die Träume des Geheimschülers im Lauf der Zeit zu Mitteilungen einer Höheren Welt entwickeln. Voraussetzung dafür sei jedoch ein entwickelter Ätherleib. Nach und nach solle der Schüler nach der Auffassung von Rudolf Steiner Herr über seine Traumwelt werden und auch im Wachzustand die höheren Bewusstseinsstufen wahrnehmen.

Eine Ankündigung, dass der Geheimschüler die im vorigen Kapitel beschriebene Stufe der Entwicklung erreicht hat oder doch bald erreichen werde, ist die Veränderung, die mit seinem Traumleben vorgeht. Vorher waren die Träume verworren und willkürlich. Nun fangen sie an, einen regelmäßigen Charakter anzunehmen. Ihre Bilder werden sinnvoll zusammenhängend wie die Vorstellungen des Alltagslebens. Man kann in ihnen Gesetz, Ursache und Wirkung erkennen. Und auch der Inhalt der Träume ändert sich. Während man vorher nur Nachklänge des täglichen Lebens, umgeformte Eindrücke der Umgebung oder der eigenen Körperzustände wahrnimmt, treten jetzt Bilder aus einer Welt auf, mit der man vorher unbekannt war. Zunächst bleibt allerdings der allgemeine Charakter des Traumlebens bestehen, insofern sich der Traum vom wachen Vorstellen dadurch unterscheidet, dass er sinnbildlich dasjenige gibt, was er ausdrücken will. Einem aufmerksamen Beurteiler des Traumlebens kann ja diese Sinnbildlichkeit nicht entgehen. Man träumt zum Beispiel davon, dass man ein hässliches Tier gefangen und ein unangenehmes Gefühl in der Hand hat. Man wacht auf und merkt, dass man einen Zipfel der Bettdecke mit der Hand umschlossen hält.

Die Wahrnehmung drückt sich also nicht ungeschminkt aus, sondern durch das gekennzeichnete Sinnbild.Oder man träumt, dass man vor einem Verfolger flieht; man empfindet dabei Angst. Beim Aufwachen zeigt sich, dass man von Herzklopfen während des Schlafes befallen war. Der Magen, welcher mit schwerverdaulichen Speisen erfüllt ist, verursacht beängstigende Traumbilder. Auch Vorgänge in der Umgebung des schlafenden Menschen spiegeln sich im Traum als Sinnbilder. Das Schlagen einer Uhr kann das Bild eines Soldatentrupps hervorrufen, der bei Trommelschlag vorbeimarschiert. Ein umfallender Stuhl kann die Veranlassung zu einem ganzen Traumdrama sein, in dem der Schlag sich als Schuss widerspiegelt und so weiter. Diese sinnbildliche Art des Ausdruckes hat nun auch der geregelte Traum des Menschen, dessen Ätherkörper sich zu entwickeln beginnt. Aber er hört auf, bloße Tatsachen der physischen Umgebung oder des eigenen sinnlichen Leibes widerzuspiegeln. So wie diejenigen Träume regelmäßig werden, welche diesen Dingen ihren Ursprung verdanken, so mischen sich auch solche Traumbilder ein, die Ausdruck von Dingen und Verhältnissen einer anderen Welt sind. Hier werden zuerst Erfahrungen gemacht, welche dem gewöhnlichen Tagesbewusstsein unzugänglich sind. Nun darf man keineswegs glauben, dass irgendein wahrer Mystiker die Dinge, die er in solcher Art traumhaft erlebt, zur Grundlage irgendwelcher maßgebenden Mitteilungen einer höheren Welt schon macht. Nur als die ersten Anzeichen einer höheren Entwicklung hat man solche Traumerlebnisse zu betrachten. Bald tritt auch als weitere Folge die Tatsache ein, dass die Bilder des träumenden Geheimschülers nicht mehr wie früher der Leitung des besonnenen Verstandes entzogen sind, sondern von diesem geregelt und ordnungsgemäß überschaut werden wie die Vorstellungen und Empfindungen des Wachbewusst- seins. Es verschwindet eben immer mehr und mehr der Unterschied zwischen dem Traumbewusstsein und diesem Wachzustand. Der Träumende ist im vollen Sinne des Wortes während des Traumlebens wach; das heißt, er fühlt sich als Herr und Führer seiner bildhaften Vorstellungen.

Während des Träumens befindet sich der Mensch tatsächlich in einer Welt, welche von derjenigen seiner physischen Sinne verschieden ist. Nur vermag der Mensch mit unentwickelten geistigen Organen sich von dieser Welt keine anderen als die gekennzeichneten verworrenen Vorstellungen zu bilden. Sie ist für ihn nur so vorhanden, wie die sinnliche Welt für ein Wesen da wäre, das höchstens die allerersten Anlagen von Augen hat. Deshalb kann der Mensch auch nichts sehen in dieser Welt als die Nachbilder und Widerspiegelungen des gewöhnlichen Lebens. Diese kann er aber aus dem Grunde im Traum sehen, weil seine Seele ihre Tageswahmehmungen selbst als Bilder in den Stoff hineinmalt, aus dem jene andere Welt besteht. Man muss sich nämlich klar darüber sein, dass der Mensch neben seinem gewöhnlichen bewussten Tagesleben noch ein zweites, unbewusstes, in der angedeuteten anderen Welt führt. Alles, was er wahrnimmt und denkt, gräbt er in Abdrücken in diese Welt ein. Man kann diese Abdrucke eben nur sehen, wenn die Lotusblumen entwickelt sind. Nun sind bei jedem Menschen gewisse spärliche Anlagen der Lotusblumen immer vorhanden. Während des Tagesbewusstseins kann er damit nichts wahrnehmen, weil die Eindrücke auf ihn ganz schwach sind. Es ist dies aus einem ähnlichen Grunde, warum man während des Tages die Sterne nicht sieht. Sie kommen für die Wahrnehmungen gegenüber dem mächtig wirkenden Sonnenlicht nicht auf. So kommen die schwachen geistigen Eindrücke gegenüber den machtvollen Eindrücken der physischen Sinne nicht zur Geltung.

Wenn nun im Schlaf die Tore der äußeren Sinne geschlossen sind, so leuchten diese Eindrücke verworren auf. Und der Träumende wird dann der in einer anderen Welt gemachten Erfahrungen gewahr. Aber, wie gesagt, zunächst sind diese Erfahrungen nichts weiter als dasjenige, was das an die physischen Sinne gebundene Vorstellen selbst in die geistige Welt eingegraben hat. Erst die entwickelten Lotusblumen machen es möglich, dass Kundgebungen, welche nicht der physischen Welt angehören, dort verzeichnet werden. Und durch den entwickelten Ätherleib entsteht dann ein volles Wissen von diesen aus anderen Welten herrührenden Einzeichnungen. Damit hat der Verkehr des Menschen in einer neuen Welt begonnen. Und der Mensch muss jetzt durch die Anleitungen der Geheimschulung ein Doppeltes zunächst erreichen. Zuerst muss es ihm möglich werden, ganz vollständig wie im Wachen die im Traum gemachten Beobachtungen zu gewahren. Hat er dies erreicht, so wird er dazu geführt, dieselben Beobachtungen auch während des gewöhnlichen Wachzustandes zu machen. Seine Aufmerksamkeit auf geistige Eindrücke wird da einfach so geregelt, dass diese Eindrücke gegenüber den physischen nicht mehr zu verschwinden brauchen, sondern dass er sie neben und mit diesen immerfort haben kann.

Hat der Geheimschüler diese Fähigkeit erlangt, dann tritt eben vor seinen geistigen Augen etwas von dem Gemälde auf, das im vorigen Kapitel beschrieben worden ist. Er kann nunmehr wahrnehmen, was in der geistigen Welt vorhanden ist als die Ursache für die physische. Und er kann vor allem sein höheres Selbst innerhalb dieser Welt erkennen. Seine nächste Aufgabe ist nun, in dieses höhere Selbst gewissermaßen hineinzuwachsen, das heißt, es wirklich als seine wahre Wesenheit anzusehen und auch sich dementsprechend zu verhalten. Immer mehr erhält er nun die Vorstellung und das lebendige Gefühl davon, dass sein physischer Leib und was er vorher sein “Ich” genannt hat, nur mehr ein Werkzeug des höheren Ich ist. Er bekommt eine Empfindung gegenüber dem niederen Selbst, wie es der auf die Sinnenwelt beschränkte Mensch gegenüber einem Werkzeug oder Fahrzeug hat, deren er sich bedient. So wie dieser den Wagen, in dem er fährt, nicht zu seinem “Ich” rechnet, auch wenn er sagt: “Ich fahre” wie “Ich gehe”, so hat der entwickelte Mensch, wenn er sagt: “Ich gehe zur Tür hinein”, eigentlich die Vorstellung: “Ich trage meinen Leib zur Tür hinein.” Nur muss das für ihn ein so selbstverständlicher Begriff sein, dass er nicht einen Augenblick den festen Boden der physischen Welt verliert, dass niemals ein Gefühl von Entfremdung deshalb gegenüber der Sinnenwelt auftritt. Soll der Geheimschüler nicht zum Schwärmer oder Phantasten werden, so muss er durch das höhere Bewusstsein sein Leben in der physischen Welt nicht verarmen, sondern bereichern, so wie es derjenige bereichert, der sich statt seiner Beine eines Eisenbahnzuges bedient, um einen Weg zu machen.

Hat es der Geheimschüler zu einem solchen Leben in seinem höheren Ich gebracht, dann oder vielmehr schon während der Aneignung des höheren Bewusstseins wird ihm klar, wie er die geistige Wahrnehmungskraft in dem in der Herzgegend erzeugten Organ zum Dasein erwecken und durch die in den vorigen Kapiteln charakterisierten Strömungen leiten kann. Diese Wahrnehmungskraft ist ein Element von höherer Stofflichkeit, das von dem genannten Organ ausgeht und in leuchtender Schönheit durch die sich bewegenden Lotusblumen und auch durch die anderen Kanäle des ausgebildeten Ätherleibes strömt. Es strahlt von da nach außen in die umgebende geistige Welt und macht sie geistig sichtbar, wie das von außen auf die Gegenstände fallende Sonnenlicht diese physisch sichtbar macht. Wie diese Wahrnehmungskraft im Herzorgane erzeugt wird, das kann nur allmählich im Ausbilden selbst verstanden werden.

Deutlich als Gegenstände und Wesen wahrnehmbar wird die geistige Welt eigentlich erst für einen Menschen, der in solcher Art das charakterisierte Wahrnehmungsorgan durch seinen Ätherleib und nach der Außenwelt senden kann, um damit die Gegenstände zu beleuchten. Man sieht daraus, dass ein vollkommenes Bewusstsein von einem Gegenstande der geistigen Welt nur unter der Bedingung entstehen kann, dass der Mensch selbst das Geisteslicht auf ihn wirft. In Wahrheit wohnt nun das “Ich”, welches dieses Wahrnehmungsorgan erzeugt, gar nicht im physischen Menschenkörper, sondern, wie gezeigt worden ist, außerhalb desselben. Das Herzorgan ist nur der Ort, wo der Mensch von außen her dieses geistige Lichtorgan entfacht. Würde er es nicht hier, sondern an einem anderen Orte entzünden, so hätten die durch dasselbe zustande gebrachten geistigen Wahrnehmungen keinen Zusammenhang mit der physischen Welt. Aber der Mensch soll ja alles höhere Geistige eben auf die physische Welt beziehen und durch sich in die letztere hereinwirken lassen. Das Herzorgan ist gerade dasjenige, durch welches das höhere Ich das sinnliche Selbst zu seinem Werkzeug macht und von dem aus dies letztere gehandhabt wird.

Nun ist die Empfindung, welche der entwickelte Mensch gegenüber den Dingen der geistigen Welt hat, eine andere als die, welche dem Sinnenmenschen gegenüber der physischen Welt eigen ist. Der letztere fühlt sich an einem gewissen Orte der Sinnenwelt, und die wahrgenommenen Gegenstände sind für ihn “außerhalb”. Der geistig entwickelte Mensch dagegen fühlt sich mit dem geistigen Gegenstande seiner Wahrnehmung wie vereinigt, wie “im Innern” desselben. Er wandelt in der Tat im Geistesraume von Ort zu Ort. Man nennt ihn deshalb in der Sprache der Geheimwissenschaft auch den “Wanderer”. Er ist zunächst nirgends zu Hause. Bliebe er bei dieser bloßen Wanderschaft, dann könnte er keinen Gegenstand im geistigen Raume wirklich bestimmen. Wie man einen Gegenstand oder Ort im physischen Raume dadurch bestimmt, dass man von einem gewissen Punkte ausgeht, so muss das auch in der erreichten anderen Welt der Fall sein.

Man muss sich auch da irgendwo einen Ort suchen, den man zunächst ganz genau erforscht und geistig für sich in Besitz nimmt. In diesem Orte muss man sich eine geistige Heimat gründen und dann alles andere zu dieser Heimat in ein Verhältnis setzen. Auch der in der physischen Welt lebende Mensch sieht ja alles so, wie es die Vorstellungen seiner physischen Heimat mit sich bringen. Ein Berliner beschreibt unwillkürlich London anders als ein Pariser. Nur ist es mit der geistigen Heimat doch anders als mit der physischen. In die letztere ist man ohne sein Zutun hineingeboren, in ihr hat man während der Jugendzeit eine Reihe von Vorstellungen instinktiv aufgenommen, von denen fortan alles unwillkürlich beleuchtet wird. Die geistige Heimat hat man sich aber mit vollem Bewusstsein selbst gebildet. Man urteilt von ihr ausgehend deshalb auch in voller lichter Freiheit. Dieses Bilden einer geistigen Heimat nennt man in der Sprache der Geheimwissenschaft “eine Hütte bauen”.

Das geistige Schauen auf dieser Stufe erstreckt sich zunächst auf die geistigen Gegenbilder der physischen Welt, soweit diese Gegenbilder in der sogenannten astralen Welt liegen. In dieser Welt befindet sich alles dasjenige, was seinem Wesen nach gleich den menschlichen Trieben, Gefühlen, Begierden und Leidenschaften ist. Denn zu allen den Menschen umgebenden Sinnesdingen gehören auch Kräfte, die mit diesen menschlichen verwandt sind. Ein Kristall zum Beispiel wird in seine Form gegossen durch Kräfte, die sich der höheren Anschauung gegenüber ausnehmen wie ein Trieb, der im Menschen wirkt. Durch ähnliche Kräfte wird der Saft durch die Gefäße der Pflanze geleitet, werden die Blüten zur Entfaltung, die Samenkapseln zum Aufspringen gebracht. Alle diese Kräfte gewinnen Form und Farbe für die entwickelten geistigen Wahrnehmungsorgane, wie die Gegenstände der physischen Welt Form und Farbe für das physische Auge haben. Der Geheimschüler sieht auf der geschilderten Stufe seiner Entwicklung nicht nur den Kristall, die Pflanze, sondern auch die gekennzeichneten geistigen Kräfte. Und er sieht die tierischen und menschlichen Triebe nicht nur durch die physischen Lebensäußerungen ihrer Träger, sondern auch unmittelbar als Gegenstände, wie er in der physischen Welt Tische und Stühle sieht. Die ganze Instinkt-, Trieb-, Wunsch-, Leidenschaftswelt eines Tieres oder Menschen wird zu der astralen Wolke, in welche das Wesen eingehüllt wird, zur Aura.

Weiter nimmt der Hellseher auf dieser Stufe seiner Entwicklung auch Dinge wahr, die sich der sinnlichen Auffassung fast oder vollständig entziehen. Er kann zum Beispiel den astralen Unterschied merken zwischen einem Raume, der zum großen Teile mit niedrig gesinnten Menschen erfüllt ist, und einem solchen, in dem hochgesinnte Personen anwesend sind. In einem Krankenhause ist nicht nur die physische, sondern auch die geistige Atmosphäre eine andere als in einem Tanzsaale. Eine Handelsstadt hat eine andere astrale Luft als ein Universitätsort. Zunächst wird das Wahrnehmungsvermögen des hellsehend gewordenen Menschen für solche Dinge nur schwach entwickelt sein. Es wird sich zu den zuerst genannten Gegenständen so verhalten wie das Traumbewusstsein des Sinnenmenschen zu seinem Wachbewusstsein. Aber allmählich wird er auch auf dieser Stufe voll erwachen.

Die höchste Errungenschaft des Hellsehers, der den charakterisierten Grad des Schauens erreicht hat, ist diejenige, auf welcher sich ihm die astralen Gegenwirkungen der tierischen und menschlichen Triebe und Leidenschaften zeigen. Eine liebevolle Handlung hat eine andere astrale Begleiterscheinung als eine solche, die vom Hasse ausgeht. Die sinnlose Begierde stellt außer sich selbst noch ein hässliches astrales Gegenbild dar, die auf Hohes gerichtete Empfindung dagegen ein schönes. Diese Gegenbilder sind während des physischen Menschenlebens nur schwach zu sehen. Denn ihre Stärke wird durch das Leben in der physischen Welt beeinträchtigt. Ein Wunsch nach einem Gegenstande erzeugt zum Beispiel ein solches Spiegelbild außer dem, als welches dieser Wunsch selbst in der astralen Welt erscheint. Wird aber der Wunsch durch das Erlangen des physischen Gegenstandes befriedigt oder ist wenigstens die Möglichkeit zu solcher Befriedigung vorhanden, so wird das Gegenbild nur ein sehr schwacher Schein sein. Zu seiner vollen Geltung gelangt es erst nach dem Tode des Menschen, wenn die Seele noch immer, ihrer Natur nach, solchen Wunsch hegen muss, ihn aber nicht mehr befriedigen kann, weil der Gegenstand und auch das physische Organ dazu fehlen. Der sinnlich veranlagte Mensch wird auch nach seinem Tode zum Beispiel die Gier nach GaumenGenuss haben. Ihm fehlt jetzt aber die Möglichkeit der Befriedigung, da er doch keinen Gaumen mehr hat. Das hat zur Folge, dass der Wunsch ein besonders heftiges Gegenbild erzeugt, von dem die Seele dann gequält wird. Man nennt diese Erfahrungen durch die Gegenbilder der niederen Seelennatur nach dem Tode die Erlebnisse im Seelenreich, besonders in dem Orte der Begierden. Sie schwinden erst, wenn die Seele sich geläutert hat von allen nach der physischen Welt hinzielenden Begierden. Dann steigt diese Seele erst in das höhere Gebiet (Geisteswelt) auf. Wenn auch diese Gegenbilder beim noch physisch lebenden Menschen schwach sind: sie sind doch vorhanden und begleiten ihn als seine Begierden-Anlage, wie den Kometen sein Schweif begleitet. Und der Hellseher kann sie sehen, wenn er die entsprechende Entwicklungsstufe erreicht hat.

In solchen Erfahrungen und in allen denen, welche damit verwandt sind, lebt der Geheimschüler in dem Stadium, das beschrieben worden ist. Bis zu noch höheren geistigen Erlebnissen kann er es auf dieser Entwicklungsstufe noch nicht bringen. Er muss von da an noch höher aufwärts steigen.