Teil 3.5

Erscheinen des künftigen Daseinsbereichs

Wieder rufe man den Toten beim Namen und spreche:

Sohn der Edlen, wenn du das, was dir vorher vor Augen geführt wurde, nicht begriffen hast, dann wird von jetzt an dein früherer Körper undeutlich, und dein zukünftiger Körper wird deutlich werden. Darob wirst du dich elend fühlen, und du wirst denken: Was auch für ein Körper entstehen mag, ich werde ihn zu erlangen suchen, da ich doch so leide.

Und wo einer entsteht, da gehst du hin und her, dahin und dorthin. Dabei gehen dir die sechs Lichter der sechs Daseinsbereiche auf. Wo du durch deine früheren Taten geboren wirst, dort leuchtet es am stärksten.

Sohn der Edlen, so höre! Was sind diese sechs Lichter? Das weiße, strahlenlose Licht der Götter wird dir aufgehen und ebenso das rote Licht der Asura, das blaue Licht der Menschen, das grüne Licht der Tiere, das gelbe Licht der Hungergeister und das rauchige, strahlenlose Licht der Höllenwesen. Diese sechs Lichter werden entstehen. Auch dein Körper wird die Farbe haben, die das Licht jenes Ortes hat, an dem du geboren werden wirst.

Sohn der Edlen, weil dies die Quintessenz der Unterweisung zu diesem Zeitpunkt ist, darum meditiere über das Licht, welches auch immer erscheint, als den Großen Mitleidsvollen. Zurzeit, da dies Licht erscheint, versenke dich hinein und betrachte es als den Großen Mitleidsvollen. Dies ist von tiefer Bedeutung und äußerster Wichtigkeit, denn damit wird die Wiedergeburt verhindert. Meditiere ferner für lange Zeit über deinen jeweiligen göttlichen Yi-dam, wie über eine Fata Morgana, eine Erscheinung ohne Wesen, wird er doch eine reine Gestalt der Halluzination genannt. Darauf schwindet die Gestalt des Yi-dam und wieder über das Licht. So meditiere abwechselnd, und in der Folge lass nicht deine Geist-Natur von den äußeren Umrissen her hinschwinden.

Soweit der Himmel sich erstreckt, soweit erstreckt sich die Geist-Natur. Soweit sich die geistige Natur erstreckt, soweit erstreckt sich das Wesen des Wahren Seins. Gelassen verharre in dem Zustand des Wahren Seins, der frei von einem Ich und ohne Voreingenommenheit ist. Aus diesem Zustand heraus wird die Wiedergeburt verhindert, und du wirst ein Buddha.