Kapitel 09
1. Und er trug mich in den Luftkreis des siebenten Himmels, und ich hörte nochmals eine Stimme die sprach: Bis wieweit soll er hinaufsteigen, der bei Fremden wohnt, und ich fürchtete mich und begann zu zittern.
2. Und als ich zitterte, siehe, da kam eine andere Stimme von da gesandt und sprach: Es sei dem heiligen Jesaja erlaubt, bis hierher aufzusteigen, denn hier ist sein Kleid
3. Und ich fragte den Engel, der mit mir war, und sprach: Wer ist jener, der mir verbot, und wer ist dieser, der mir erlaubte aufzusteigen?
4. Und er sprach zu mir: Der (es) dir verbot, ist der, welcher über die Lobgesänge des sechsten Himmels gesetzt ist,
5. auch der dir Erlaubnis gab, ist dein Herr, Gott, der Herr Christus, der auf Erden Jesus genannt werden soll, aber seinen Namen kannst du nicht hören, bis du aufsteigen wirst aus diesem Leibe.
6. und er ließ mich aufsteigen in den siebenten Himmel, und daselbst sah ich ein wunderbares Licht und Engel ohne Zahl.
7. Und daselbst sah ich alle Gerechten von Adam an,
8. und daselbst sah ich den heiligen Abel und alle Gerechten.
9. Und daselbst sah ich Henoch und alle, die mit ihm waren, entkleidet des fleischlichen Gewandes, und ich sah sie in ihren höheren Gewändern, und sie waren wie die Engel, die daselbst in großer Herrlichkeit stehen.
10. Aber auf ihren Thronen saßen sie nicht, noch waren die Kronen ihrer Herrlichkeit auf ihrem Haupte.
11. Und ich fragte den Engel, der mit mir war: wie kommt es, dass sie wohl ihre Kleider empfangen haben, aber ohne ihre Throne und ihre Kronen sind?
12. Und er sprach zu mir: Die Kronen und Throne der Herrlichkeit haben sie jetzt nicht empfangen, (sondern) erst, wenn der Geliebte hinabsteigen wird in der Gestalt, in der du ihn herabsteigen sehen wirst-;
13. es wird nämlich in den letzten Tagen der Herr, der Christus genannt werden soll, in die Welt hinabsteigen. Aber dennoch sehen sie die Throne und wissen, wem von ihnen sie gehören werden und wem die Kronen gehören werden, nachdem er hinabgestiegen und euch an Aussehen gleich geworden sein wird, und man meinen wird, er wäre Fleisch und ein Mensch.
14. Und der Gott jener Welt wird die Hand gegen seinen Sohn ausstrecken, und sie werden Hand an ihn legen und ihn kreuzigen am Holze, ohne zu wissen, wer es ist.
15. Und so wird sein Herabkommen, wie du sehen wirst, den Himmeln verborgen sein, so dass unbemerkt bleibt, wer es ist.
16. Und wenn er dem Engel des Todes die Beute genommen haben wird, wird er am dritten Tage aufsteigen und wird in jener Welt 545 Tage bleiben,
17. und dann werden viele von den Gerechten mit ihm aufsteigen, deren Geister die Kleider nicht empfangen, bis der Herr Christus aufsteigen wird, und sie mit ihm aufsteigen.
18. Dann also werden sie [ihre Kleider und] ihre Throne und Kronen empfangen, wenn jener in den siebenten Himmel aufgestiegen sein wird.
19. Und ich sprach zu ihm: Wonach ich dich schon im dritten Himmel fragte:
20. zeige mir (Äth. dafür: und er sprach zu mir), wie das, was in jener Welt geschieht, hier bekannt wird.
21. Und während ich noch mit ihm redete, siehe da (kam) einer von den Engeln, die umherstanden, herrlicher als die Herrlichkeit jenes Engels, der mich aus der Welt heraufgebracht hatte.
22. Und er zeigte mir Bücher [aber nicht die Bücher dieser Welt], und er öffnete sie, und die Bücher waren geschrieben, aber nicht die Bücher dieser Welt. Und er gab sie mir, und ich las sie, und siehe, die Taten der Kinder Israels waren darin aufgezeichnet, und die Taten solcher, die ich (Äth: du) nicht (fehlt in Äth.) kenne (Äth.: kennst, mein Sohn Jasub.
23. Und ich sprach: Wahrhaftig, es ist nichts verborgen im siebenten Himmel von dem, was in dieser Welt geschieht.
24. Und ich sah daselbst viele Kleider niedergelegt und viele Throne und viele Kronen.
25. Und ich sprach zu dem Engel, der mich führte: Wem gehören die Kleider und Throne und Kronen.
26. Und ich sprach zu mir: Diese Kleider sollen viele aus jener Welt empfangen, wenn sie glauben an die Worte jenes, der wie ich dir gesagt habe, genannt werden soll, und die halten und daran glauben und an sein Kreuz glauben. Für sie sind sie niedergelegt.
27. Und ich sah einen dastehen, dessen Herrlichkeit alles überragte, und seine Herrlichkeit war groß und wunderbar,
28. Und nachdem ich ihn erblickt hatte, kamen alle Gerechten, die ich sah, und alle Engel, die ich sah, zu ihm, und Adam, Abel und Seth und alle Gerechten traten zunächst heran, beteten ihn an und priesen ihn alle mit einer Stimme, und auch ich lobsang mit ihnen und mein Lobgesang war wie der ihrige.
29. Und dann traten alle Engel heran, beteten und lobsangen.
30. Und ich wandelte mich (Äth.: er wandelte sich) (wiederum) und wurde wie ein Engel.
31. Da sprach der Engel, der mich führte, zu mir: Den bete auf und ich betete an und lobsang.
32. Und der Engel sprach zu mir: Es ist der Herr aber Herrlichkeit, den du gesehen hast.
33. Und während er (der Engel) noch redete, sah ich einen andern Herrlichen der ihm glich, und die Gerechten traten zu ihm heran, beteten an und lobsangen und auch ich lobsang mit ihnen, aber meine Herrlichkeit wandelte sich nicht nach ihrem Aussehen.
34. Und danach traten die Engel heran und beteten an.
35. Und ich sah den Herrn und den zweiten Engel, und sie standen, der andere aber, den ich gesehen hatte, war zur Linken meines Herrn.
36. und ich fragte: Wer ist dieser? Und er sprach zu mir: Bete ihn an, denn dieser ist der Engel des Heiligen Geistes der durch dich und die andern Gerechten redet (Äth.: geredet hat).
37. Und ich schaute die große Herrlichkeit, indem die Augen meines Geistes geöffnet wurden und ich vermochte danach nicht zu sehen, noch der Engel, der mit mir war, noch alle Engel, die ich meinen Herrn hatte anbeten sehen.
38. Aber die Gerechten sah ich mit großer Kraft die Herrlichkeit jenes schauen.
39. Da trat mein Herr zu mir und der Engel des Geistes und sprach: Siehe, wie dir gegeben ist, Gott zu schauen und um deinetwillen ist dem Engel bei dir Macht gegeben worden.
40. Und ich sah wie mein Herr anbetete und der Engel des Heiligen Geistes und wie beide zusammen Gott priesen.
41. Und danach traten alle Gerechten heran und beteten an,
42. und die Engel traten heran und beteten an, und alle Engel lobsangen