Kapitel 11
1. Und danach schaute ich, und der Engel, der mit mir redete, welcher mich führte, sprach zu mir: Merke auf, Jesaja, Sohn des Amoz, denn dazu bin ich von Gott gesandt.
2. Und ich sah aus dem Geschlechte Davids, des Propheten, ein Weib mit Namen Maria, die war eine Jungfrau, und einem Manne mit Namen Joseph verlobt, einem Zimmermann, und auch er war aus dem Samen und dem Geschlechte des gerechten Davids aus Bethlehem in Juda.
3. Und er kam zu seinem Anteil. Und als sie verlobt war, fand es sich, dass sie schwanger war, und Joseph, der Zimmermann, wollte sie verlassen.
4. Aber der Engel des Geistes erschien in dieser Welt und danach verließ Joseph Maria nicht, sondern bewahrte sie; er offenbarte aber niemand diese Angelegenheit.
5. Und er nahte sich nicht Maria, sondern bewahrte sie wie eine heilige, wenn auch schwangere, Jungfrau.
6. Und er wohnte (noch) nicht zwei Monate mit ihr.
7. Und nach zwei Monaten an Tagen, als Joseph in seinem Hause war und Maria sein Weib, jedoch beide allein,
8. das geschah es während sie allein waren, dass Maria alsbald mit ihren Augen hinschaute und ein kleines Kind sah, und sie war bestürzt.
9. Und als die Bestürzung gewichen war, wurde ihr Mutterleib wie zuvor befunden, ehe sie schwanger war.
10 Und als ihr Mann Joseph zu ihr sagte: Was macht dich bestürzt? wurden seine Augen geöffnet und er sah das Kind und pries Gott, dass der Herr zu seinem Anteil gekommen sei. Und eine Stimme kam zu ihnen: Erzählt dieses Gesicht niemand.
12. Aber das Gerücht über das Kind verbreitete sich in Bethlehem.
13. Einige sagten: Die Jungfrau Maria hat geboren, bevor sie zwei Monate verheiratet war,
14. und viele sagten: Sie hat nicht geboren, und die Wehmutter ist nicht (zu ihr) hinaufgegangen und wir haben keinen Schmerzensschrei gehört. Und sie waren alle im Dunkel über ihn, alle wussten von ihm, aber keiner wusste, woher er war.
15. Und sie nahmen ihn und kamen nach Nazareth in Galiläa.
16. Und ich sah, o Hiskia und mein Sohn Jasub, und erkläre vor den übrigen Propheten, die (hier) stehen, dass er allen Himmeln und allen Fürsten und jedem Gott dieser Welt verborgen war.
17. Und ich sah: er sog in Nazareth die Brust wie ein Säugling und wie es Sitte war, um nicht erkannt zu werden.
18. Und als er herangewachsen war, tat er große Zeichen und Wunder im Lande Israel und in Jerusalem.
19. Und danach wurde der Widersacher neidisch auf ihn und reizte die Kinder Israels gegen ihn auf, indem sie nicht wussten, wer er war, und überlieferten ihn dem Könige und kreuzigten ihn, und er stieg hinab zum Engel der Unterwelt.
20. In Jerusalem nämlich sah ich, wie sie ihn kreuzigten am Holze,
21. und auch wie er nach drei Tagen auferstand und (noch manche) Tage blieb.
22. Und der Engel, der mich führte, sprach zu mir: Merke auf, Jesaja! Und ich sah, als er seine zwölf Jünger aussandte und auffuhr.
23. und ich sah ihn, und er war im Firmament, aber er hatte sich nicht verwandelt in ihre Gestalt, und alle Engel des Firmamentes und Satan sahen ihn und beteten ihn an.
24. Und es erhob sich daselbst große Trauer, indem sie sprachen: Wie ist unser Herr herabgekommen über uns, und wir merkten nicht die Herrlichkeit, [die über ihm war], die, wie wir sehen, sich über ihm befand vom sechsten Himmel her?
25. Und er stieg auf in den zweiten Himmel und verwandelte sich nicht, sondern alle Engel zur Rechten und zur Linken und der Thron in der Mitte
26. beteten ihn an und priesen ihn und sprachen: Wie ist unser Herr im Verborgen geblieben, als er hinabstieg, und wir merkten nichts?
27. Und ebenso stieg er auf zum dritten Himmel, und sie lobsangen und sprachen in gleicher Weise,
28. und in dem vierten und fünften Himmel sprachen sie genau ebenso,
29. es war vielmehr ein Lobgesang und (auch) danach verwandelte er sich nicht.
30. Und ich sah, als er in den sechsten Himmel aufgestiegen war, und sie ihn anbeteten und ihn priesen
31. aber in allen Himmeln wuchs die Lobpreisung.
32. Und ich sah ihn, wie er den siebenten Himmel aufstieg und alle Gerechten und alle Engel ihn priesen. Und alsbald sah ich, wie er zur Rechten jener großen Herrlichkeit sich niedersetzte, deren Herrlichkeit ich, wie ich euch sagte, nicht zu schauen vermochte.
33. Und auch den Engel des Heiligen Geistes sah ich zur Linken sitzen,
34. Und dieser Engel sprach zu mir: Jesaja, Sohn des Amoz, es ist genug für dich, denn das sind gewaltige Dinge, du hast ja geschaut, was kein Fleischgeborener sonst geschaut hat,
35. und du wirst in dein Kleid zurückkehren, bis deine Tage erfüllt sind, dann wirst du hierher kommen. Dies habe ich gesehen.
36. Und Jesaja erzählte es allen, die vor ihm standen, und sie lobsangen. Und er redete mit dem König Hiskia und sprach: Solches habe ich geredet
37. und das Ende dieser Welt
38. und dieses ganze Gesicht wird sich erfüllen im letzten Geschlecht.
39. Und Jesaja ließ ihn schwören, dass er dies dem Volke lsrael nicht erzählen würde, noch irgendeinem Menschen gestattet würde, die Worte niederzuschreiben.
40. (Soweit ihr vom Könige vernehmen werdet, was in den Propheten gesagt ist, soweit sollt ihr es lesen. Und auch ihr sollt im Heiligen Geiste sein, damit ihr eure Kleider und die Throne und Kronen der Herrlichkeit, die im siebenten Himmel aufbewahrt werden, empfangt.
41. Wegen dieser Gesichte und Weissagungen zersägte Sammael Satan durch die Hand Manasses den Propheten Jesaja, den Sohn des Amoz.
42. Und dieses alles überlieferte Hiskia dem Manasse im 26. Jahre.
43. Aber Manasse dachte nicht daran und nahm es nicht zu Herzen, sondern nachdem er dem Satan untertan geworden war, ging er zugrunde.
Hier ist zu Ende das Anlitz des Propheten Jesaja samt seiner Himmelfahrt.