93 Ordnungen für die Gemeinde (3)

93. Die Ordnungen für die Gemeinde (3. Teil)

1. Und ein anderer fragte: „Meister, wenn einer eine Sünde begangen hat, darf ein Mensch ihm seine Sünde vergeben oder nicht?“ Und Jesus sprach: „Gott vergibt alle Sünden denen, die bereuen; doch was ihr gesät habt, das müsst ihr auch ernten. Weder Gott noch Mensch können jenen, die nicht bereuen und ihren Sünden nicht absagen, Sünden vergeben, so wenig wie sie die Sünden derer, die ihnen absagen, festhalten können. Doch wenn einer im Geist ist und klar erkennt, dass einer seine Sünden bereut und ihnen absagt, dieser mag wahrlich zu dem reuigen Sünder sagen: Deine Sünden sind dir vergeben; denn alle Sünde wird vergeben durch Reue und Wiedergutmachung, und die ihr absagen, werden von ihr gelöst, die aber weiter sündigen, bleiben an sie gebunden.

2. Dennoch dauern die Früchte der Sünde eine Zeitlang fort; wir säen, so müssen wir ernten. Denn Gott lässt sich nicht spotten, und die im Fleische säen, werden Verderben ernten, aber die im Geiste säen, werden das ewige Leben ernten. Wer also seinen Sünden absagt und sie bekennt, dem soll der Älteste solches in dieser Weise sagen: Möge dir Gott deine Sünden vergeben und dich zum ewigen Leben führen. Alle Sünden wider Gott werden vergeben von Gott und alle Sünden gegen Menschen von Menschen.“

3. Und ein anderer fragte ihn: „Wenn einer unter uns krank ist, werden wir die Kraft haben zu heilen wie du?“ Und Jesus antwortete: „Diese Kraft kommt aus der vollkommenen Reinheit und aus dem Glauben. Die aus Gott geboren sind, behalten ihren Samen in sich.

4. Wenn aber einer krank ist unter euch, lasset ihn nach dem Ältesten der Gemeinde schicken, dass er ihn salbe mit dem Olivenöl im Namen des Herrn. Das Gebet des Glaubens, das Ausströmen der Kraft, mit einem Dankgebet verbunden, wird ihn aufrichten, wenn er nicht niedergehalten wird durch Sünde aus diesem oder aus einem vergangenen Leben.“

5. Und ein anderer fragte ihn: „Meister, wie soll die Heilige Gemeinde geordnet sein, und wer soll in ihr dienen?“ Und Jesus antwortete: „Wenn meine Jünger versammelt sind in meinem Namen, so lasset sie aus ihren Reihen treue und gläubige Männer und Frauen wählen, die in den weltlichen Dingen Aufgaben übernehmen und beraten, die für die Bedürfnisse der Armen sorgen und für die, welche nicht arbeiten können, und lasset sie das Gemeindegut verwalten und beim Opfer mithelfen, und lasset sie durch ihre Hilfe eure Diakone sein.

6. Und wenn diese sich in ihren Diensten bewährt haben, lasset sie aus ihren Reihen solche auswählen, die geistige Gaben besitzen: entweder der Leitung oder der Weissagung oder des Predigens, des Lehrens oder des Heilens, auf dass sie die Herde geistig erbauen, das heilige Opfer darbringen und die Mysterien Gottes feiern, und lasset sie eure Ältesten und deren Gehilfen sein.

7. Und aus denen, die in ihrer Stellung wohl gedient haben, lasst einen wählen, der am meisten würdig scheint, und lasset ihn über allen stehen, und er soll euer Engel sein. Und lasset den Engel die Diakone einsetzen und die Ältesten weihen, sie salben und die Hände auflegen und sie anhauchen, damit sie den Heiligen Geist empfangen für den Dienst, zu dem sie berufen sind. Und den Engel lasset einen von der höheren Führung salben und weihen, einen aus dem obersten Rate.

8. Ebenso wie ich die Apostel und Propheten gesandt habe, so sende ich auch Evangelisten und Hirten – die achtundvierzig Pfeiler des Tempels -, damit ich durch den Dienst der Vier meine Gemeinde aufbaue und vervollkommne. Diese sollen in Jerusalem in einer heiligen Versammlung sitzen, ein jeder mit seinem Helfer und Diakon, und ihnen sollen die auswärtigen Versammlungen berichten in allen Dingen zur Erhaltung der Gemeinde. Und so sie das Licht kommt, so sollen sie meine Heilige Gemeinde leiten und führen und aufbauen und lehren. Sie sollen Licht empfangen von allen, und sie sollen allen mehr Licht geben.

9. Und vergesset nicht in euren Gebeten und Anrufungen, Fürbitten und Danksagungen den Weihrauch zu opfern, so wie es geschrieben stehet in den letzten eurer Propheten: Vom Aufgange der Sonne bis zu ihrem Untergange soll in meinem Namen an allen Orten als reine Opfergabe Weihrauch dargebracht werden; denn mein Name soll groß sein unter den Heiden.

10. Denn wahrlich, ich sage euch, der Weihrauch ist die Erinnerung an die Fürbitte der Heiligen im Verborgenen mit Worten, die nicht gesprochen werden können.“