88 Achter Tag nach der Auferstehung

88. Der achte Tag nach der Auferstehung

1. Und nach sieben Tagen waren seine Jünger wieder im oberen Raume. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus und stand in ihrer Mitte und sprach: „Friede sei mit euch!“ Und er wurde von ihnen erkannt beim heiligen Gedächtnismahl.

2. Und er sprach zu ihnen: „Liebt euch untereinander und alle Geschöpfe Gottes! Doch ich sage euch, es sind nicht alle Menschen, die die Gestalt von Menschen haben. Sind die Männer oder Frauen nach dem Ebenbilde Gottes, die Gewalttätigkeit üben, Unterdrückung und Unrecht, und eher eine Lüge als die Wahrheit sprechen?

3. Nein, wahrhaftig, bevor sie nicht wiedergeboren werden und den Geist der Liebe und der Weisheit aufnehmen in ihre Herzen. Denn nur dann sind sie Söhne und Töchter Israels, und wenn sie von Israel sind, dann sind sie als solche Kinder Gottes. Und darum bin ich in die Welt gekommen, und darum habe ich gelitten in den Händen der Sünder.“

4. Und Jesus sprach: „Ich bin gestanden inmitten der Welt und wurde gesehen und gehört im Fleische, und ich fand alle Menschen übersättigt von ihren eigenen Begierden und trunken von ihren eigenen Torheiten, und ich fand niemand, der hungerte und dürstete nach der Weisheit Gottes. Meine Seele trauert über die Menschenkinder; denn sie sind blind in ihren Herzen und taub in ihren Seelen und hören meine Stimme nicht.

5. Dies sind die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch gewesen bin, damit alles erfüllt werde, was geschrieben ist über mich im Gesetze von Moses und bei den Propheten und in den Psalmen.“

6. Und er öffnete ihr Verständnis, auf dass sie die Schrift erfassen könnten, und sprach zu ihnen: „So ist es geschrieben und so gebührte es Christus, zu leiden und vom Tode aufzuerstehen am dritten Tage. Und Buße und Vergebung der Sünden sollte gepredigt werden in meinem Namen unter allen Völkern, ausgehend von Jerusalem. Und ihr seid dafür Zeugen.

7. Und ich sende euch das Versprechen meines Vaters, den ihr nicht gesehen habt auf Erden. Denn wahrlich, ich sage euch, so wie die ganze Welt zerstört worden ist durch die Sünde und die Eitelkeit eines Weibes, so wird sie gerettet werden durch die Einfalt und Wahrheit eines Weibes, und durch euch soll sie gerettet werden.

8. Freuet euch also und seid froh; denn ihr seid mehr gesegnet denn alle auf Erden; denn ihr, meine Zwölftausend, seid es, die die ganze Welt erlösen werdet.

9. Und wiederum sage ich euch, als der große Tyrann und alle die sieben Tyrannen umsonst gegen das Licht zu kämpfen begannen, wussten sie nicht, mit wem und gegen wen sie kämpften.

10. Denn sie sahen nichts als ein blendendes Licht, und da sie kämpften, verschwendeten sie ihre Kraft, einer gegen den anderen, und so ist es.

11. Und darum nahm ich ein Viertel ihrer Kraft, damit sie nicht so viel Kraft hätten und in ihren bösen Taten verharrten.

12. Denn durch Involution und Evolution wird die Erlösung der Welt vollendet werden: durch das Herabsteigen des Geistes in die Materie und das Emporsteigen der Materie in den Geist, durch alle Zeiten.“