63. Gleichnis von den Talenten
1. Und er sprach weiterhin: „Das Reich der Himmel gleicht einem Manne, der in ein fernes Land zog und seine Knechte rief und ihnen seine Güter übergab. Und einem gab er fünf Talente, dem anderen zwei, und dem dritten eines, einem jeden nach seinen Fähigkeiten, und zog gleich darauf weg.
2. Da ging der hin, der fünf Talente empfangen hatte, und handelte mit denselben und gewann andere fünf Talente dazu. Desgleichen auch der zwei Talente empfangen hatte, gewann auch zwei andere dazu. Der aber eines empfangen hatte, ging hin und machte eine Grube und verbarg seines Herrn Geld.
3. Nach einer langen Zeit kam der Herr dieser Knechte und rechnete mit ihnen ab. Da trat herzu, der fünf Talente empfangen hatte, und brachte noch die anderen und sprach: ‚Herr, du hast mir fünf Talente gegeben; siehe da, ich habe damit andere fünf Talente gewonnen.` Da sprach sein Herr zu ihm: ‚Gut getan, du guter und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn!`
4. Da trat auch herzu, der zwei Talente empfangen hatte und sprach: ‚Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; siehe da, ich habe mit denselben zwei weitere dazugewonnen.` Sein Herr sprach zu ihm: ‚Wohl getan, du guter und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein in die Freude deines Herrn!`
5. Da trat auch herzu, der ein Talent empfangen hatte, und sprach: ‚Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht gestreut hast. Und ich fürchtete mich und ging hin, verbarg dein Talent in der Erde, siehe, da hast du, was dein ist.`
6. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: ‚Du böser und fauler Knecht, wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht gestreut habe? Du solltest mein Geld zu den Wechslern getan haben, um es zu verzinsen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das meine zu mir genommen mit Wucher.`
7. Darum nehmt von ihm das Talent und gebet es dem, der zwei Talente hat. Denn wer vermehrt hat, dem wird gegeben werden, und der wird die Fülle haben; wer aber nicht vermehrt hat, dem soll auch das genommen werden, was er hat. Und den unnützen Knecht werft in die äußere Finsternis hinaus; denn das ist der Teil, den er gewählt hat.“
8. Jesus sprach auch zu seinen Jüngern: „Seid wahre Geldwechsler des Reiches Gottes, verwerfet das Schlechte und Falsche und behaltet das Gute und Echte.“
9. Jesus saß gegenüber dem Opferstock und sah zu, wie die Leute Geld in den Opferstock warfen, und manche Reiche warfen viel hinein.
10. Und da kam eine arme Witwe, und sie warf zwei Scherflein hinein, die kaum etwas wert waren.
11. Und er rief seine Jünger zu sich und sprach: „Wahrlich, ich sage euch, dass diese arme Witwe mehr in den Opferstock geworfen hat als alle anderen.
12. Denn alle anderen gaben von ihrem Überfluss, sie aber hat von ihrer Armut alles gegeben, was sie hatte, nämlich ihren Lebensunterhalt.“