42. Jesus lehrt über die Ehe – Heilung der zehn Aussätzigen
1. Und es begab sich, als Jesus diese Reden beendet hatte, er Galiläa verließ und an das Jordanufer in Judäa kam. Und eine große Menschenmenge folgte ihm, und er heilte dort viele.
2. Auch Pharisäer kamen zu ihm, um ihn zu versuchen, und sagten zu ihm: „Ist es recht nach dem Gesetze, dass ein Mann seine Frau aus irgendeinem Grund verstößt?“
3. Und er antwortete und sprach zu ihnen: „Bei manchen Völkern hat ein Mann viele Frauen und verstößt, welche er will, aus einem berechtigten Grund. Und bei manchen Völkern hat die Frau mehrere Ehemänner und verstößt, welchen sie will, aus einem berechtigten Grund. Und in anderen Völkern ist der Mann mit einer einzigen Frau verbunden in gegenseitiger Liebe, und das ist der bessere und höchste Weg.
4. Denn habt ihr nicht gelesen, dass Gott im Anfang den Menschen so schuf, dass ein Mann und ein Weib sein sollte, und sprach: Darum soll ein Mann oder eine Frau Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe oder Gatten hangen und werden die zwei ein Fleisch sein?
5. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Denn, was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“
6. Und sie entgegneten ihm: „Warum hat dann Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben?“ Und er sprach zu ihnen: „Wegen der Härte eurer Herzen litt Moses, dass ihr euch von euren Frauen scheidet, ebenso wie er auch erlaubte, Fleisch zu essen in vielen Fällen; aber von Anfang an ist es nicht so gewesen.
7. Und ich sage euch: Wer immer seine Frau verstößt, es sei denn aus einem berechtigten Grund, und heiratet eine andere an ihrer Stelle, der bricht die Ehe.“ Da sagten seine Jünger zu ihm: „Wenn die Sache eines Mannes mit seinem Weibe so stehet, so ist es nicht gut, zu heiraten.“
8. Aber er sprach zu ihnen: „Die Worte fassen nicht alle, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es gibt Ehelose, die sind als solche aus dem Mutterleibe geboren, und solche, die zu Ehelosen gemacht werden von den Menschen, und solche, die sich selbst zu Ehelosen machen um des Himmelreichs willen. Wer es fassen mag, der fasse es!“
9. Dann kamen kleine Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflege und sie segne. Die Jünger aber wehrten sie ab.
10. Aber Jesus sprach: „Lasset die Kinder zu mir kommen und verbietet es ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich.“ Und er legte ihnen seine Hände auf und segnete sie.
11. Als er in eine Stadt kam, da begegneten ihm zehn Aussätzige, welche abseits vom Wege standen. Und sie erhoben ihre Stimmen und riefen: „Jesus, Meister, habe Erbarmen mit uns!“
12. Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: „Gehet und zeiget euch den Priestern.“ Und es geschah, dass sie gereinigt waren, als sie fortgingen. Und einer von ihnen, als er sah, dass er geheilt war, kehrte um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel vor Jesus auf sein Angesicht nieder und dankte ihm. Und dieser war ein Samariter.
13. Und Jesus sprach: „Wurden denn nicht zehn rein? Wo sind die andern neun? Diese sind nicht umgekehrt und haben Gott gepriesen wie jener Fremde.“ Und er sprach zu ihm: „Stehe auf und gehe deines Weges. Dein Glaube hat dich gesund gemacht.“