32. Gott als Speise und Trank – Bedeutung von Fleisch und Blut
1. Und es geschah, da er mit seinen Jüngern bei der Abendessen saß, dass einer von ihnen zu ihm sagte: „Meister, warum sagtest du, dass du uns dein Fleisch willst zu essen geben und dein Blut zu trinken? Denn es ist für viele schwer zu verstehen.“
2. Und Jesus antwortete und sprach: „Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sie sind Leben. Für den Unwissenden und fleischlich Gesinnten klingen sie nach Blutvergießen und Tod; aber gesegnet sind, die sie verstehen.
3. Sehet das Getreide, wie es wächst bis zur Reife und abgeschnitten und in der Mühle gemahlen und im Feuer zu Brot gebacken wird. Aus diesem Brot ist mein Leib gemacht, welchen ihr sehet. Und sehet die Weintrauben, welche an dem Weinstock wachsen bis zur Reife, gepflückt werden und in die Weinpresse kommen und die Frucht der Rebe schenken! Aus dieser Frucht des Weinstockes und aus Wasser ist mein Blut gemacht.
4. Denn von den Früchten der Bäume und der Saat der Pflanzen allein genieße ich, und diese werden vom Geiste in mein Fleisch und in mein Blut verwandelt. Von diesen allein und Ähnlichem sollt ihr, die ihr an mich glaubt und meine Jünger seid, essen, denn von diesen, im Geiste, kommen Leben und die Gesundheit und Heilung zu den Menschen.
5. Wahrlich, meine Gegenwart soll mit euch sein in der Substanz und im Leben Gottes, sichtbar geworden in diesem Leib und in diesem Blut; und von diesen sollt ihr alle, die ihr an mich glaubt, essen und trinken.
6. Denn an allen Orten werde ich auferstehen zum Leben der Welt, wie es geschrieben steht in den Propheten. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang soll überall in meinem Namen eine reine Opfergabe mit Weihrauch geopfert werden.
7. Wie im Körperlichen, so auch im Geistigen. Meine Lehre und mein Leben sollen Speise und Trank sein für euch, das Brot des Lebens und der Wein der Erlösung.
8. Ebenso wie das Getreide und die Weintrauben in Fleisch und Blut verwandelt werden, so müssen auch eure irdischen Gedanken in geistige verwandelt werden. Strebt die Verwandlung des Körperlichen in das Geistige an!
9. Wahrlich, ich sage euch, am Anfang haben alle Geschöpfe Gottes ihren Unterhalt allein in den Pflanzen und Früchten der Erde gefunden, bis die Unwissenheit und die Selbstsucht der Menschen viele davon abgebracht hat und zu dem gekehrt, was der ursprünglichen, von Gott gegebenen Ordnung widersprach. Aber selbst jene werden wieder zurückkehren zu der natürlichen Nahrung, wie es geschrieben steht in den Propheten und ihre Worte werden nicht versagen.
10. Wahrlich, Gott gibt ewig vom ewigen Leben und der ewigen Substanz, auf dass die Formen des Weltalls sich immer erneuern. Deshalb also habt ihr alle Anteil an dem Fleisch und Blut und der Substanz und dem Leben des Ewigen, und meine Worte sind Geist und Leben.
11. Und wenn ihr meine Gebote haltet und das Leben der Gerechten führt, werdet ihr glücklich sein in diesem Leben und im kommenden Leben. Wundert euch nicht über das, was ich euch gesagt habe: „Wenn ihr nicht essen das Fleisch und trinken das Blut von Gott, habt ihr kein Leben in euch.“
12. Und die Jünger antworteten: „Herr, gib uns immerdar zu essen von diesem Brote und zu trinken aus diesem Kelche; denn deine Worte sind wahrlich Speise und Trank. Durch dein Leben und durch deine Substanz werden wir ewig leben.“