23 Jesus und die Samariterin

23. Jesus und die Samariterin

1. Jesus kam in eine Stadt Samarias, genannt Sychar, nahe bei dem Felde, das Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte.

2. Dort war auch Jakobs Brunnen. Da Jesus müde war von der Reise, setzte er sich auf den Brunnenrand. Es war um die sechste Stunde.

3. Und da kommt eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: „Gib mir zu trinken.“ (Denn Seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Nahrung zu kaufen.)

4. Da sagt das samaritische Weib zu ihm: „Wie kommt es, dass du, ein Jude, mich um einen Trank bittest, eine Frau aus Samaria?“ (Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.)

5. Jesus antwortete und sprach zu ihr: „Wenn du erkennen würdest das Geschenk Gottes, und wer der ist, der zu dir sagt: ‚Gib mir zu trinken‘, so bätest du Gott dir lebendiges Wasser zu geben.“

6. Da sagt die Frau zu ihm: „Herr, du hast doch nichts, damit du schöpfen kannst, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser? Bist du denn größer als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat und daraus trank, er und seine Kinder und seine Kamele und Ochsen und Schafe?“

7. Jesus antwortete und sprach zu ihr: „Wer von diesem Wasser trinket, den wird wieder dürsten. Wer aber das Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nie mehr dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle des Wassers werden und hoch sprießen in das ewige Leben.“

8. Da sagte die Frau zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, auf dass ich nicht dürste und ich nicht herkommen müsste, zu schöpfen.“ Jesus spricht zu ihr: „Gehe hin, rufe deinen Mann und komme her.“ Die Frau antwortete: „Ich habe keinen Mann.“

9. Jesus sieht sie an und spricht zu ihr: „Du hast recht gesagt: ich habe keinen Mann. Du hast fünf Männer gehabt, und der, den du nun hast, der ist nicht dein Mann. Du hast wahr gesprochen.“

10. Da sagte die Frau zu ihm: „Herr, ich erkenne, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berge gebetet, und ihr aber sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten solle.“

11. Jesus spricht zu ihr: „Frau, glaube mir, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch zu Jerusalem Gott anbeten werdet. Ihr wisset nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten. Denn das Heil kommt von Israel.

12. Aber es kommt die Zeit, und sie ist schon da, da die wahrhaftigen Anbeter die All-Eltern im Geiste und in der Wahrheit anbeten. Denn solche Anbeter will der All-Heilige haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geiste und in der Wahrheit anbeten.“

13. Da sagt die Frau zu Ihm: „Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommen wird, so wird er uns alles verkündigen.“ Jesus spricht zu ihr: „Ich bin es, der zu dir spricht.“

14. Und während dem kamen seine Jünger und wunderten sich, dass er mit der Frau redete. Doch fragte niemand: „Was suchst du?“ Oder: „Warum unterhältst du dich mit ihr?“

15. Da ließ die Frau ihren Krug stehen, nahm ihren Weg in die Stadt und sagte zu den Leuten: „Kommt und seht einen Mann, der mir alles gesagt hat, was ich jemals getan habe. Ist dieser nicht der Christus?“

16. Da gingen sie und kamen zu ihm, und viele Samariter glaubten an ihn und sie baten ihn, bei ihnen zu bleiben. Und er blieb zwei Tage dort.