22. Die Erweckung der Tochter des Jairus
1. Und siehe, da kam einer der Synagogenvorsteher namens Jairus. Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn an und sagte: „Meine kleine Tochter liegt im Sterben. Ich bitte dich, komme und lege deine Hände auf sie, dass sie geheilt werde und sie wird lebe.“ Und Jesus ging mit ihm, und es schlossen sich ihm viele Menschen an und drängten sich um ihn.
2. Und da war ein Weib, das hatte seit zwölf Jahren einen Blutfluss und hatte viel erlitten von vielen Ärzten und hatte alles, was sie besaß, dafür ausgegeben; und es half ihr nichts, sondern es wurde sogar schlimmer.
3. Da sie von Jesus gehört hatte, drängte sie sich hinter ihn und berührte sein Gewand. Denn sie meinte: „Wenn ich nur sein Gewand berühre, so werde ich gesund werden.“ Und alsbald hörte das Blut auf zu fließen. Und sie fühlte es in ihrem Leibe, dass sie von ihrer Plage gesund geworden war.
4. Und Jesus spürte sogleich selbst, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, und wandte sich zu dem Volke, das sich um ihn drängte, und sprach: „Wer hat mein Gewand berührt?“ Und seine Jünger sagten zu ihm: „Du siehst, dass sich die Menge drängt, und sprichst: Wer hat mich berührt?“
5. Und er hielt Ausschau nach der, die es getan hatte. Das Weib aber fürchtete sich und zitterte (denn sie wusste, was an ihr geschehen war), kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er sprach aber zu ihr: „Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht. Gehe in Frieden, und sei geheilt von deiner Krankheit.“
6. Während er noch sprach, kamen etliche vom Hause des Synagogenvorstehers und sagten: „Deine Tochter ist gestorben. Was bemühst du weiter den Meister?“
7. Sobald aber Jesus die Worte hörte, die da gesagt wurden, sprach er zu dem Synagogenvorsteher: „Fürchte dich nicht, sondern glaube nur!“ Und er erlaubte niemandem ihm zu folgen, außer Petrus, Jakobus und Johannes, dem Bruder des Jakobus.
8. Und er kam in das Haus des Synagogenvorstehers und sah den Auflauf und die Sänger des Tempels, und alle weinten und klagten laut.
9. Und als er hineingekommen war, sprach er zu ihnen: „Warum lärmt und weint ihr so? Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur.“ Und sie lachten ihn aus; denn sie dachten, dass sie tot sei, und glaubten ihm nicht. Doch nachdem er alle hinausgeschickt hatte, nahm er zwei seiner Jünger mit sich und ging hinein, wo das Mädchen lag.
10. Und er ergriff das Mädchen bei der Hand und sprach zu ihr: „Talitha Kumi!“ Das heißt so viel wie: „Mädchen, Ich sage dir, stehe auf!“
11. Und alsbald erhob sich das Mädchen und ging umher. Sie war zwölf Jahre alt. Und sie erstaunten über alle Maßen.
12. Und er befahl ihnen streng, dass niemand es bekanntmachen sollte, und befahl, dass ihr etwas zu essen gegeben werde.