16 Neuer Wein in alten Schläuchen

16. Die Berufung des Matthäus – Neuer Wein in alten Schläuchen

1. Und danach ging er weiter und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen. Und er sprach zu ihm: „Folge mir nach!“ Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm.

2. Und Levi bereitete ihm ein großes Festmahl in seinem Hause. Es war eine große Menge von Zöllnern und anderen, die mit ihm an der Tafel saßen. Doch die Schriftgelehrten und Pharisäer murrten und sagten zu seinen Jüngern: „Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?“

3. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: „Die Gesunden brauchen den Arzt nicht, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, die Gerechten, sondern die Sünder zur Buße zu rufen.“

4. Und sie sagten zu ihm: „Warum fasten die Jünger des Johannes so oft und beten und ebenso die Jünger der Pharisäer? Aber deine Jünger essen und trinken?“

5. Er sprach zu ihnen: „Womit soll ich die Männer dieser Generation vergleichen und wem entsprechen sie? Sie sind gleich Kindern, die auf dem Marktplatze sitzen, einander zurufen und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr habt nicht getanzt, wir haben euch getrauert, und ihr habt nicht geklagt?

6. Denn Johannes der Täufer kam, und er aß und trank nicht, und ihr sagtet: Er ist vom Teufel besessen! Der Menschensohn kommt, und er isst und trinkt die Früchte der Erde und die Milch der Herden und die Frucht des Weinstocks und ihr sagt: Sehet, welch ein Schlemmer und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!

7. Könnt ihr die Kinder der Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da der Bräutigam von ihnen genommen wird, und dann werden sie fasten in jenen Tagen.“

8. Und er sprach ein Gleichnis zu ihnen: „Niemand flicket ein Stück von neuem Tuch auf ein altes Kleid. Denn das neue passt nicht zu dem Alten, und das Kleid ist dadurch schlechter geworden.

9. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; denn der neue Wein zerreißt die Schläuche und wird verschüttet, und die Schläuche verderben. Sondern den neuen Wein soll man in neue Schläuche füllen, so bleiben sie beide erhalten.

10. Und es ist niemand, der vom alten Wein getrunken hat und darauf gleich neuen wünscht. Denn sie sagen, der alte sei besser. Aber die Zeit kommt, da der neue alt geworden sein wird, und dann wird der neue Wein verlangt. Denn ebenso wie man alte Kleider vertauscht gegen neue, tauscht man auch den toten Körper gegen den lebendigen Körper, und was vergangen ist, für das, was kommt.“