13 Erste Predigt in d. Synagoge

Das Evangelium des vollkommenen Lebens

13. Die erste Predigt in der Synagoge

1. Und Jesus kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und wie es seine Gewohnheit war ging er am Sabbat-Tage in die Synagoge und stand auf und wollte lesen. Da wurde ihm die Rolle des Propheten Jesaja gereicht.

2. Als er die Rolle öffnete, fand er die Stelle wo geschrieben steht: „Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat, um das Evangelium den Armen zu verkündigen; Er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, den Blinden das Augenlicht wieder zu geben und die da gebunden sind, frei zu machen; zu verkünden das Gnadenjahr des Herrn.“

3. Und er schloss die Rolle, gab sie dem Ministrant zurück und setzte sich. Und die Augen aller, die in der Synagoge waren, waren auf ihn gerichtet. Und er fing an zu ihnen zu sprechen: „Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.“ Und sie bezeugten dies und wunderten sich der freundlichen Worte, die aus seinem Munde kamen. Sie sagten: „Ist das nicht Josephs Sohn?“

4. Und einige brachten zum ihm einen Blinden, um seine Macht zu erproben und sagten zu ihm: „Rabbi, hier ist ein Sohn Abrahams, der blind ist von Geburt an: Heile ihn, wie du Heiden in Ägypten hast geheilt.“ Und er sah ihn an, bemerkte seinen Unglauben und den derjenigen, die ihn gebracht hatten, und ihren Wunsch, ihm eine Falle zu stellen. Und er konnte an diesem Ort keine machtvolle Tat vollbringen wegen ihres Unglaubens.

5. Und sie sprachen zu ihm: „Was immer wir gehört haben von deinen Taten in Ägypten, das tue auch hier in deinem eigenen Lande.“ Und er sprach: „Wahrlich ich sage euch, kein Prophet wird anerkannt in seinem Haus oder in seinem eigenen Lande, so wenig, wie ein Arzt die heilen kann, die ihn kennen.

6. Aber ich erzähle euch eine wahre Geschichte: Es waren viele Witwen in Israel in den Tagen des Elias, da der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot im ganzen Lande herrschte. Aber zu keiner von ihnen wurde Elias gesandt, zu retten Sarepta, einer Stadt von Sidon, zu einer Frau, die eine Witwe war.

7. Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elias, und keiner ward gereinigt denn allein Naaman, der Syrier.“

8. Und als sie das hörten, wurden alle in der Synagoge mit Zorn erfüllt, standen auf und stießen ihn aus der Stadt hinaus und führten ihn an einen Steilhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustoßen. Aber er, mitten durch sie hindurchschreitend, ging seinen Weg und entkam ihnen.