12 Die Hochzeit in Kana

12. Die Hochzeit in Kana

1. Und am nächsten Tage war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter von Jesu war da: Und Jesus und Maria Magdalena waren da, und seine Jünger kamen auch zur Hochzeit.

2. Und als sie Wein wollten sagte die Mutter von Jesus: „Sie haben keinen Wein.“ Jesus spricht zu ihr: „Frau, was kümmert das dich und mich? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Und seine Mutter spricht zu den Dienern: „Was er auch immer euch sagt, das tut.“

3. Und es gab dort sechs steinerne Wasserkrüge aufgestellt nach der Weise der jüdischen Reinigung, die für jeden zwei bis drei Maß enthielten. Und Jesus sprach zu ihnen: „Füllet die Wasserkrüge mit Wasser.“ Und sie füllten sie bis zum Rande. Und er sprach zu ihnen: „Schöpft nun und bringt es dem Hausherrn des Festes.“ Und sie brachten es ihm.

4. Als aber der Hausherr dieses Wasser kostete, so war es zu Wein gemacht. Er wusste nicht, woher es kam, und rief den Bräutigam und sagte zu ihm: „Jedermann gibt zum Beginn guten Wein, und wenn die Gäste reichlich getrunken haben, alsdann den geringeren. Du aber hast den guten Wein bis zum Schlusse aufbewahrt.“

5. Das ist das erste Wunder das Jesus in Kana in Galiläa vollbrachte und offenbarte seine Herrlichkeit. Und viele seiner Jünger glaubten an ihn.

6. Danach ging er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und Maria Magdalena, seine Brüder und seine Jünger, und blieben dort viele Tage.

7. Und es erhob sich eine Frage zwischen einigen Jüngern des Johannes und den Juden über die Reinigung. Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: „Rabbi, der bei dir war jenseits des Jordans, von dem du Zeugnis ablegtest, siehe, der tauft und alle kommen zu ihm.“

8. Johannes antwortete: „Ein Mensch kann nichts empfangen, es werde ihm denn vom Himmel gegeben. Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin vor ihm her gesandt.

9. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam. Aber der Freund des Bräutigams steht bei ihm und hört ihn und freut sich sehr über des Bräutigams Stimme. Diese meine Freude ist also erfüllt. Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Wer von der Erde ist, ist irdisch und spricht von irdischen Dingen. Der aber vom Himmel kommt, der ist über allem.“

10. Und einige von den Pharisäern kamen herbei und fragten Jesus und sagten: „Wie sagtest du, dass Gott die Welt verdammen werde?“ Und Jesus antwortete und sprach: „Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gegeben und in die Welt gesandt hat, auf dass jeder, die an ihn glaubt, nicht verdirbt, sondern das ewige Leben habe. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um die Welt zu verdammen, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

11. Die, welche an Ihn glauben, werden nicht verdammt, die aber, die nicht glauben, sind schon verdammt, denn sie haben nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Und das ist die Verdammung, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse.

12. Alle, die Böses tun, hassen das Licht und kommen nicht an das Licht, damit ihre Taten nicht verurteilt werden. Aber die, die Gerechtigkeit tun, kommen an das Licht, dass ihre Taten offenbar werden; denn sie sind in Gott geschmiedet.“

13. Und da war ein Edelmann, dessen Sohn in Kapernaum krank lag. Als er hörte, dass Jesus nach Galiläa gekommen war, ging er zu ihm und bat ihn, dass kommen würde hinunter und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben.

14. Und Jesus sprach zu ihm: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht.“ Der Edelmann sagte zu Ihm: „Herr, komme hinunter, ehe denn mein Kind stirbt.“

15. Jesus sprach zu ihm: „Gehe hin, dein Sohn lebt.“ Und der Mann glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm gesprochen hatte, und ging seines Weges. Und indem er hinunter ging, begegneten ihm seine Knechte, und sie sagten: „Dein Sohn lebt.“

16. Da fragte er sie nach der Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war. Und sie sagten zu ihm: „Gestern um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber.“ Der Vater wusste, dass es um dieselbe Stunde gewesen war, da Jesus zu ihm gesagt hatte: „Dein Sohn lebt.“ Und er selbst glaubte und sein ganzes Haus.