11. Salbung Jesu durch Maria Magdalena
1. Und einer der Pharisäer bat ihn, dass er mit ihm speise. Und er ging in des Pharisäers Haus und setzte sich zu essen.
2. Und siehe, eine Frau von Magdala war in der Stadt, die als Sünderin bekannt war. Da sie wusste, dass Jesus in des Pharisäers Hause zu Tische saß, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salbe und trat zu seinen Füßen hinter ihn, weinend, und benetzte seine Füße mit Tränen, trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit Salbe.
3. Da aber der Pharisäer, der ihn zu sich gebeten hatte, das sah, dachte er bei sich: „Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und welch ein Weib das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin.“
4. Jesus antworte und sprach zu ihm: „Simon, ich habe dir etwas zu sagen.“ Er sagte: „Meister, sprich.“
5. „Es war ein Gläubiger der hatte zwei Schuldner. Einer war fünfhundert Groschen schuldig, der andere fünfzig. Und da sie nicht bezahlen konnten, erließ er ihnen beiden ihre Schuld. Sage mir nun, welcher von beiden wird ihn am meisten lieben?“
6. Simon antwortete: „Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat.“ Er aber sprach zu ihm: „Du hast recht geurteilt.“
7. Und er sagte zu Simon: „Siehst du dieses Weib? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser gegeben für meine Füße; diese aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben, aber diese Frau hat nicht abgelassen, seit ich herein gekommen bin meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbet.
8. Darum sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt, nicht nur Menschen, sondern auch Tier und Vögel des Himmels, ja, selbst die Fische des Meeres, wem aber wenig verziehen ist, der liebt wenig.
9. Und er sprach zu ihr: „Dir sind deine Sünden vergeben.“ Und die, die mit ihm am Tische saßen, begannen, bei sich selbst zu sprechen: „Wer ist dieser, dass er sogar die Sünden vergibt?
10. Denn er hat nicht gesagt, ich vergebe dir, sondern, deine Sünden sind dir vergeben; weil er in ihrem Herzen wirklich Glauben und Reue erkannte.“ Jesus brauchte nicht, dass jemand dafür Zeugnis gab; denn er wusste selbst, was im Menschen war.