Kap. 43-70
Kap. 43
1. Ich schaute einen anderen Glanz und die Sterne des Himmels. Ich bemerkte, dass er sie alle bei ihren einzelnen Namen rief, und dass sie hörten. Auf einer gerechten Waage, sah ich, dass er auswog nach ihrem Lichte die Weite ihrer Räume und den Tag ihres Erscheinens und ihre Umkehr. Glanz brachte Glanz hervor, und ihre Umkehr (war) zu der Zahl der Engel und der Getreuen.
2. Alsdann fragte ich den Engel, welcher mit mir ging und mir geheime Dinge erklärte, wer die wären. Er antwortete: Ein Gleichnis von diesen hat dir der Herr der Geier gezeigt. Es sind die Personen der Gerechten, welche auf der Erde wohnen, und welche glauben an den Namen des Herrn der Geister von Ewigkeit bis zu Ewigkeit.
Kap. 44
Auch ein anderes Ding sah ich in Betreff des Glanzes; dass er ausgeht von den Sternen und Glanz wird, unfähig sie zu verlassen.
Kap. 45, Sect. VII
1. Zweite Parabel über diejenigen, welche leugnen den Namen der Wohnung der Heiligen und des Herrn der Geister.
2. In den Himmel werden sie nicht hinaufsteigen, auch werden sie nicht kommen auf die Erde. Dies wird der Teil der Sünder sein, welche verleugnen den Namen des Herrn der Geister und welche so aufbewahrt werden für den Tag der Strafe und der Qual.
3. An diesem Tage wird der Auserwählte sitzen auf einem Throne der Herrlichkeit, und wird bestimmen ihren Zustand und die unzähligen Wohnungen (während ihre Geister in ihnen gestärkt werden, wenn sie schauen meinen Auserwählten) für diejenigen, welche Schutzes halber geflohen sind zu meinem heiligen und herrlichen Namen.
4. An diesem Tage will ich meinen Auserwählten wohnen lassen in ihrer Mitte, will verändern den Himmel, will segnen ihn und erleuchten ihn für immer.
5. Ich will auch verändern die Erde, will segnen sie, und diejenigen, welche ich auserwählt habe, wohnen lassen auf ihr. Aber diejenigen, welche Sünde begangen haben und Ungerechtigkeit, sollen sie nicht betreten; denn ich habe sie gesehen. Meine Gerechten will ich sättigen mit Frieden und sie vor mich stellen, aber die Verdammung der Sünder soll heranrücken, damit ich sie vernichte von der Oberfläche der Erde.
Kap. 46
1. Da sah ich das Haupt der Tage, dessen Haupt weiß wie Wolle war, und mit ihm einen anderen, dessen Antlitz dem des Menschen glich. Sein Antlitz war voll Anmut, gleich einem der heiligen Engel. Alsdann fragte ich einen der Engel, welcher mit mir ging, und welcher mir jedes Geheimnis zeigte in Betreff dieses Menschensohnes: wer er sei, woher er sei, und warum er das Haupt der Tage begleite.
2. Er antwortete und sagte zu mir: Dies ist der Menschensohn, dem Gerechtigkeit ist, bei welchem Gerechtigkeit gewohnt hat, und welcher offenbaren wird alle Schätze dessen, was verborgen ist; denn der Herr der Geister hat ihn erkoren, und sein Teil hat alles übertroffen vor dem Herrn der Geister in ewiger Rechtschaffenheit.
3. Dieser Menschensohn, welchen du siehst, wird erregen die Könige und die Mächtigen von ihren Lagern, und die Gewaltigen von ihren Thronen, wird lösen die Zäume der Mächtigen und in Stücke brechen die Zähne der Sünder.
4. Er wird stoßen die Könige von ihren Thronen und ihren Herrschaften, weil sie ihn nicht erheben und preisen wollen, noch sich beugen (vor dem), durch welchen ihre Königreiche ihnen verliehen wurden. Auch das Antlitz der Mächtigen wird er niederschlagen und sie mit Verwirrung erfüllen. Finsternis wird ihre Wohnung sein, und Würmer werden ihr Bett sein, und nicht sollen sie von ihrem Bette wieder aufzustehen hoffen, weil sie nicht erhoben den Namen des Herrn der Geister.
5. Sie werden verachten die Sterne des Himmels, werden erheben ihre Hände gegen den Allerhöchsten, werden betreten und bewohnen die Erde, indem sie zeigen alle ihre Werke der Ungerechtigkeit, ja ihre Werke der Ungerechtigkeit. Ihre Stärke wird sein in ihrem Reichtum und ihr Glaube an die Götter, welche sie gemacht haben mit ihren eigenen Händen. Sie werden leugnen den Namen des Herrn der Geister und werden ihn austreiben aus ihren Tempeln, in welchen sie sich versammeln,
6. und die Getreuen, welche dulden in dem Namen des Herrn der Geister.
Kap. 47
1. An diesem Tage wird das Gebet der Heiligen und der Gerechten und das Blut der Gerechten hinaufsteigen von der Erde in die Gegenwart des Herrn der Geister.
2. An diesem Tage werden die Heiligen sich versammeln, welche wohnen über den Himmeln, und mit vereinter Stimme bitten, flehen, preisen, loben und rühmen den Namen des Herrn der Geister, wegen des Blutes der Gerechten, welches ist vergossen worden, auf dass das Gebet der Gerechten nicht möge unterbrochen werden vor dem Herrn der Geister, dass er ihretwegen wolle vollziehen Gericht, und dass seine Geduld nicht möge dauern für immer.
3. Zu dieser Zeit sah ich das Haupt der Tage, während es saß auf dem Throne seiner Herrlichkeit; das Buch des Lebens ward geöffnet in seiner Gegenwart, und alle die Mächte, welche über den Himmeln waren, standen um und vor ihm.
4. Alsdann waren die Herzen der Heiligen voll von Freude, weil die Vollendung der Gerechtigkeit gekommen, das Flehen der Heiligen erhört und das Blut der Gerechten gewürdigt war von dem Herrn der Geister.
Kap. 48 a
1. An diesem Platze sah ich einen Born der Gerechtigkeit, welcher niemals Mangel hatte, umgeben von vielen Quellen der Weisheit. Aus diesen tranken alle Durstigen, und wurden erfüllt mit Weisheit, und hatten ihre Wohnung bei den Gerechten, den Auserwählten und den Heiligen.
2. In dieser Stunde wurde dieser Menschensohn angerufen bei dem Herrn der Geister und sein Name in Gegenwart des Hauptes der Tage.
3. Bevor die Sonne und die Zeichen geschaffen waren, bevor die Sterne des Himmels gebildet waren, wurde sein Name angerufen in der Gegenwart des Herrn der Geister. Eine Stütze wird er sein den Gerechten und den Heiligen, auf welche sie sich lehnen, ohne zu fallen, und er wird sein das Licht der Völker.
4. Er wird sein die Hoffnung derer, deren Herzen in Unruhe sind. Alle, welche wohnen auf Erden, werden niederfallen und anbeten vor ihm; werden rühmen und verherrlichen ihn, und Loblieder singen dem Namen des Herrn der Geister.
5. Deshalb war der Auserwählte und der Verborgene in seiner Gegenwart, ehe die Welt geschaffen wurde und immerdar
6. in seiner Gegenwart und hat enthüllt den Heiligen und den Gerechten die Weisheit des Herrn der Geister.
7. Denn in seinem Namen sollen sie bewahrt werden, und sein Wille wird ihr Leben sein. In jenen Tagen sollen die Könige der Erde und die mächtigen Menschen, welche die Welt gewonnen haben durch das Werk ihrer Hände, niedrig werden im Ansehen.
8. Denn an dem Tage ihrer Angst und Unruhe sollen ihre Seelen nicht gerettet werden, und in den Händen derer (sein), welche ich erwählt habe.
9. Ich will sie wie Heu in das Feuer werfen und wie Blei in das Wasser. So sollen sie brennen in der Gegenwart der Gerechten und sinken in der Gegenwart der Heiligen, und nicht soll ein zehnter Teil von ihnen gefunden werden.
10. Aber an dem Tage ihrer Unruhe wird Ruhe sein auf Erden.
11. In seiner Gegenwart werden sie fallen und sich nicht wieder erheben, und es wird keiner da sein, der sie aus seinen Händen nähme und sie aufhöbe;
denn sie haben verleugnet den Herrn der Geister und seinen Messias. Der Name des Herrn der Geister sei gepriesen!
Kap. 48 b
1. Weisheit ist ausgegossen gleich Wasser und Herrlichkeit hört nicht auf vor ihm von Ewigkeit zu Ewigkeit; denn mächtig ist er in allen Geheimnissen der Gerechtigkeit.
2. Aber Ungerechtigkeit vergeht wie ein Schatten und hat keinen festen Stand; denn der Auserwählte steht vor dem Herrn der Geister und seine Herrlichkeit ist von Ewigkeit zu Ewigkeit und seine Macht von Geschlecht zu Geschlecht.
3. Bei ihm wohnt der Geist der verständigen Weisheit, der Geist der Erkenntnis und der Macht, und der Geist derer, welche schlafen in Gerechtigkeit; er wird richten das Verborgene.
4. Und niemand wird im Imstande sein, ein einziges Wort vor ihm auszusprechen; denn der Auserwählte ist in der Gegenwart des Herrn der Geister nach seinem eignen Wohlgefallen.
Kap. 49
1. An jenen Tagen werden die Heiligen und die Auserwählten eine Veränderung erleiden. Das Licht des Tages wird auf ihnen ruhen, und der Glanz und die Herrlichkeit der Heiligen wird verändert werden.
2. An dem Tage der Trübsal werden Übel aufgehäuft werden über die Sünder, aber die Gerechten werden triumphieren in dem Namen des Herrn der Geister.
3. Anderen wird gezeigt werden, dass sie bereuen müssen und verlassen die Werke ihrer Hände, und dass sie nicht Ruhm erwarte in der Gegenwart des Herrn der Geister, dass sie jedoch durch seinen Namen mögen errettet werden. Der Herr der Geister wird Mitleiden haben mit ihnen; denn groß ist seine Gnade, und Gerechtigkeit ist in seinem Gericht, und in der Gegenwart seiner Herrlichkeit, und nicht wird stehen in seinem Gericht Ungerechtigkeit. Wer nicht bereut vor ihm, der wird untergehen.
4. Fortan will ich nicht gnädig sein gegen sie, sagte der Herr der Geister.
Kap. 50
1. In jenen Tagen soll die Erde ausliefern aus ihrem Schoße, und die Unterwelt ausliefern aus dem ihrigen das, was sie erhalten hat, und der Abgrund soll wiedergeben das, was er schuldig ist.
2. Er wird ausscheiden die Gerechten und Heiligen aus ihnen; denn der Tag ihrer Erlösung ist herbeigekommen.
3. Und an jenen Tagen wird der Auserwählte sitzen auf seinem Throne, während jegliches Geheimnis der verständigen Weisheit hervorgehen wird aus seinem Munde; denn der Herr der Geister hat ihn begabt und verherrlicht.
4. An jenen Tagen werden die Berge springen wie Widder, und die Hügel hüpfen wie junge Schafe, gesättigt mit Milch, und alle (die Gerechten) werden zu Engeln im Himmel.
5. Ihr Antlitz wird glänzen vor Freude; denn an jenen Tagen wird der Auserwählte erhoben werden. Die Erde wird sich freuen, die Gerechten werden sie bewohnen und die Auserwählten auf ihr gehen und wandeln.
Kap. 51
1. Nach dieser Zeit wurde ich an der Stelle, wo ich jedes geheime Gesicht gesehen hatte, in einem Wirbelwinde aufgerafft und gegen Westen fortgeführt.
2. Da sahen meine Augen die Geheimnisse des Himmels, und alles, was auf Erden war, einen Berg von Eisen, einen Berg von Kupfer, einen Berg von
Silber, einen Berg von Gold, einen Berg von flüssigem Metall und einen Berg von Blei.
3. Und ich fragte den Engel, welcher mit mir ging, und sagte: Was sind diese Dinge, welche ich im Geheimen sehe?
4. Er sagte: Alle diese Dinge, welche Du siehst, sollen für die Herrschaft des Messias sein, damit er herrsche und mächtig sei auf Erden.
5. Und dieser Engel des Friedens antwortete mir und sagte: Warte nur eine kurze Zeit, und du wirst sehen, und jedes geheime Ding, was der Herr der Geister beschlossen hat, wird dir enthüllt werden. Jene Berge, welche du gesehen hast, den Berg von Eisen, den Berg von Kupfer, den Berg von Silber, den Berg von Gold, den Berg von flüssigem Metall und den Berg von Blei, alle diese werden in der Gegenwart des Auserwählten wie Honigseim vor dem Feuer sein, und gleich Wasser herabfließen oben von diesen Bergen herab, und werden entkräftet werden vor seinen Füßen.
6. An jenen Tagen werden sie nicht errettet werden durch Gold und durch Silber.
7. Und nicht werden sie es in ihrer Gewalt haben, sich zu schützen und zu fliehen.
8. Da wird es weder Eisen geben zu Waffen, noch einen Panzer für die Brust.
9. Erz wird nutzlos sein, nutzlos auch das, was weder rostet, noch sich abzehrt, und Blei wird nicht begehrt werden.
10. Alle diese Dinge werden verworfen werden und untergehen von der Erde, wenn der Auserwählte erscheinen wird in der Gegenwart des Herrn der Geister.
Kap. 52
1. Da sahen meine Augen ein tiefes Tal, und weit war sein Eingang.
2. Alle, welche auf dem Lande, auf dem Meere und auf Inseln wohnen, werden zu demselben Gaben, Geschenke und Opfer bringen; dennoch wird dieses tiefe Tal nicht voll werden. (Doch) ihre Hände werden Ungerechtigkeit begehen.
Alles, was sie hervorbringen durch Arbeit, werden die Sünder verschlingen mit Verbrechen. Aber sie werden umkommen von dem Angesichte des Herrn der Geister, und von der Oberfläche seiner Erde hinweg. Sie werden aufstehen und nicht fehlen von Ewigkeit bis Ewigkeit.
3. Ich sah die Engel der Strafe, welche (dort) wohnten und jedes Werkzeug des Satans bereiteten.
4. Alsdann fragte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging, für wen diese Werkzeuge zubereitet würden.
5. Er sagte: Diese bereiten sie für die Könige und Mächtigen der Erde, damit sie dadurch umkommen,
6. wonach das gerechte und auserwählte Haus seiner Versammlung erscheinen soll, fortan unveränderlich, in dem Namen des Herrn der Geister.
7. Und nicht werden jene Berge sein in seiner Gegenwart wie die Erde und die Hügel, (sondern) wie die Quellen des Wassers. Und die Gerechten sollen frei werden von der Plage der Sünder.
Kap. 53
1. Alsdann sah und wendete ich mich zu einem anderen Teile der Erde, wo ich ein tiefes Tal mit Feuer brennen sah.
2. Zu diesem Tale brachten sie Regenten und die Mächtigen.
3. Und da sahen meine Augen die Werkzeuge, welche sie machten, Fesseln von Eisen, welches ohne Schwere war.
4. Alsdann fragte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir ging, und sagte: Für wen werden diese Fesseln und Werkzeuge bereitet?
5. Er versetzte: Diese werden bereitet für die Scharen des Azazeel, damit sie überliefert und verurteilt werden mögen zur tiefsten Verdammnis, und damit ihre Engel mit scharfen Steinen überwältigt werden mögen, wie der Herr der Geister befohlen hat.
6. Michael und Gabriel., Raphael und Phanuel werden gestärkt werden an diesem Tage und werden sie dann werfen in einen Ofen von loderndem Feuer, damit der Herr der Geister gerächt werde an ihnen für ihre Verbrechen, weil sie Diener des Satans wurden, und diejenigen verführten, welche auf Erden wohnen.
7. An jenen Tagen wird Strafe ergehen von dem Herrn der Geister, und die Behältnisse von Wasser, welche über den Himmeln sind, werden sich öffnen, und auch die Quellen, welche unter den Himmeln und unter der Erde sind.
8. Alle Wasser, welche in den Himmeln und über ihnen sind, werden sich mit einander mischen.
9. Das Wasser, welches über dem Himmel ist, wird der Mann sein,
10. und das Wasser, welches unter der Erde ist, wird das Weib sein, und alle werden vernichtet werden, welche auf Erden wohnen, und welche unter den Enden des Himmels wohnen.
11. Hierdurch sollen sie einsehen lernen die Ungerechtigkeit, welche sie begangen haben auf Erden, und hierdurch sollen sie umkommen.
Kap. 54
1. Nachher gereute es das Haupt der Tage und es sprach: Umsonst habe ich alle Bewohner der Erde vernichtet.
2. Und es schwor bei seinem großen Namen: Fortan will ich nicht also handeln gegen alle diejenigen, welche auf Erden wohnen;
3. sondern ich will ein Zeichen in die Himmel stellen, und es soll Treue sein zwischen mir und ihnen immerdar, so lange als die Tage des Himmels und der Erde dauern auf der Erde.
4. Darnach wird gemäß diesem meinem Beschluß, wenn ich mich bestimmt haben werde, sie hinwegzunehmen unversehens, durch die Wirksamkeit der Engel, an dem Tage der Qual und Unruhe, mein Zorn und meine Strafe bleiben auf ihnen, meine Strafe und mein Zorn, sagt Gott, der Herr der Geister.
5. O ihr Könige, o ihr Mächtigen, die ihr bewohnt die Welt, ihr werdet meinen Auserwählten sitzen sehen auf dem Throne meiner Herrlichkeit. Und er wird richten Azazeel, alle seine Genossen, und alle seine Scharen, in dem Namen des Herrn der Geister.
6. Dort sah ich auch Scharen von Engeln, welche sich bewegten in Strafe, eingeschlossen in ein Netzwerk von Eisen und Erz. Alsdann fragte ich den Engel des Friedens, welcher mit mir wandelte: zu wem gehen diese in Verhaft?
7. Er sagte: Zu jedem ihrer Erkorenen und ihrer Geliebten, auf dass sie geworfen werden in die Quellen und tiefen Schluchten des Tales.
8. Und dieses Tal wird angefüllt werden mit ihren Erkorenen und Geliebten, für welche die Tage des Lebens vollendet, aber die Tage ihres Fehltritts unzählbar sein werden.
9. Alsdann werden Fürsten sich mit einander verbinden und verschwören. Die Häupter des Morgenlandes unter den Parthern und Medern werden Könige absetzen, in welche ein Geist der Bestürzung dringen wird. Sie werden sie von ihren Thronen stürzen, und springen wie Löwen aus ihren Dickichten, und wie hungrige Wölfe mitten in die Herde.
10. Sie werden hinaufgehen und treten auf das Land ihrer Auserwählten. Das Land ihrer Auserwählten wird vor ihnen sein. Die Dreschtenne, der Pfad und die Stadt meines Gerechten wird verhindern ihre Rosse. Sie werden aufstehen, einander zu vernichten; ihre rechte Hand wird gestärkt werden, und nicht wird ein Mensch seinen Freund anerkennen oder seinen Bruder,
11. noch der Sohn seinen Vater und seine Mutter, bis die Zahl der toten Körper (voll) sein wird durch ihren Tod und Strafe. Und dies wird nicht geschehen ohne Ursache.
12. An jenen Tagen wird der Mund der Hölle sich öffnen, in welchen sie werden hinabgestoßen werden; die Hölle wird vernichten und verschlingen die Sünder aus dem Antlitze der Auserwählten.
Kap. 55
1. Nachdem sah ich eine andere Schar von Wagen mit Männern, welche auf ihnen fuhren.
2. Und sie kamen auf dem Winde von Osten, von Westen und von Süden.
3. Der Schall der Geräusches ihrer Wagen wurde gehört.
4. Und als diese Bewegung statt fand, nahmen die Heiligen aus dem Himmel sie wahr; der Pfeiler der Erde wurde erschüttert von seinem Grunde, und der Schall wurde gehört von den Enden der Erde bis zu den Enden des Himmels zur selben Zeit.
5. Alsdann fielen die alle nieder und beteten an den Herrn der Geister.
6. Dies ist das Ende der zweiten Parabel.
Kap. 56, Sect. IX
1. Ich fing nun an auszusprechen die dritte Parabel über die Gerechten und über die Auserwählten.
2. Heil euch, ihr Gerechten und Auserwählten; denn herrlich ist euer Los.
3. Und die Gerechten werden in dem Lichte der Sonne sein, und die Auserwählten in dem Lichte des ewigen Lebens; kein Ende werden die Tage ihres Lebens haben, und den Heiligen werden die Tage nicht gezählt werden, und sie werden Licht suchen und Gerechtigkeit erlangen bei dem Herrn der Geister.
4. Friede sei bei den Gerechten bei dem Herrn der Welt!
5. Und fortan wird man sagen, dass sie im Himmel suchen die Geheimnisse der Gerechtigkeit, den Anteil der Treue; denn sie sind hervorgetreten gleich der Sonne über die Erde, und Finsternis ist verschwunden. Und Licht, welches kein Ende hat, wird sein, und Zählung der Tage werden sie nicht unternehmen;
denn zuvor wird vernichtet Finsternis, und Licht wird stark werden vor dem Herrn der Geister. Und das Licht der Rechtschaffenheit wird stark werden immerdar vor dem Herrn der Geister, [im 365sten Jahre von dem Jahre Henochs des Propheten und von der Geburt Lamechs im 36sten].
Kap. 57
1. In diesen Tagen sahen meine Augen die Geheimnisse der Blitze und der Strahlen, und ihr Gericht.
2. Sie leuchten zum Segen und zum Fluch, nach dem Willen des Herrn der Geister.
3. Und da sah ich die Geheimnisse der Donner, wenn es schmettert oben im Himmel, und ihr Schall gehört wird.
4. Und die Wohnungen der Erde wurden mir gezeigt. Der Schall des Donners ist zum Frieden und zum Segen, aber auch zum Fluch, nach dem Worte des Herrn der Geister.
5. Alsdann wurden alle Geheimnisse der Strahlen und Blitze von mir gesehen. Zum Segen und zur Sättigung leuchten sie.
Kap. 58
1. Und es sprach zu mir ein anderer Engel, welcher mit mir ging,
2. und er zeigte mir die Geheimnisse, die ersten und letzten, im Himmel in der Höhe oben, und auf der Erde in der Tiefe,
3. und an den Enden des Himmels, und in der Grundlage des Himmels und in dem Behältnis der Winde,
4. und wie geteilt wurden die Geister, und wie man wog, und wie gezählt wurden die Quellen und die Winde nach der Kraft des Geistes,
5. und die Kraft der Lichter des Mondes, und dass (es) Kraft der Gerechtigkeit (ist), und die Abteilungen der Sterne, ihre einzelnen Namen,
6. und jeden Anteil, (der) zugeteilt ist, und die Donner in ihrem Herabfallen, und jeden Anteil, welcher zugeteilt ist, dass es blitze mit dem Blitze,
7. und dass ihre Heere schnell gehorchen; denn der Donner hat einen Ruhepunkt, mit Beharrlichkeit seines Schalles ist er begabt. Und nicht sind getrennt Donner und Blitz, nicht als eins im Geiste gehen sie beide; doch sind sie auch nicht getrennt.
8. Denn wenn der Blitz blitzt, gibt der Donner seinen Schall, und der Geist ruht seine Zeit, und gleich teilt er zwischen ihnen; denn der Vorrat ihrer Zeiten ist wie Sand, und die einzelnen von ihnen werden zu seiner Zeit mit einem Zaume zurückgehalten, und zurückgewendet durch die Kraft des Geistes; so erfolgt Forttreibung, gemäß der Menge der Länder der Erde.
9. Auch der Geist des Meeres ist mächtig und stark, und gleich wie eine starke Kraft mit einem Zaume es zurück zieht, so wird es auch vorwärts getrieben und zerstreut gegen alle Berge der Erde. Der Geist des Reifes ist sein Engel, der Geist des Hagels ist ein guter Engel und der Geist des Schnees wegen seiner Stärke; und ein Geist ist in ihm besonderlich, welcher aufsteigen läßt von ihm wie Rauch, und sein Name ist Kühlung.
10. Und der Geist des Nebels ist nicht vereint mit ihnen in ihren Behältnissen, sondern er hat ein Behältnis besonders; denn sein Wandel ist in Glanz, in Licht und in Finsternis, in Winter und in Sommer, und sein Behältnis ist Licht und sein Engel ist (dort).
12. Der Geist des Taues hat sein Zelt an den Enden des Himmels, und verbunden ist’s mit den Behältnissen des Regens, und sein Wandel ist in Winter und in Sommer, und seine Wolke und die Wolke des Nebels ist vereinigt und eine gibt der anderen; und wenn der Geist des Regens sich bewegt von seinem Behältnis, so kommen Engel und öffnen sein Behältnis und bringen ihn heraus,
13. und wenn er ausgestreut wird über die ganze Erde, und wenn er sich verbindet zu jeder Zeit mit dem Wasser in der Erde. Denn das Wasser wird dem zu Teil, welches in der Erde sich befindet, weil es Nahrung für die Erde von dem Erhabenen, welcher im Himmel ist.
14. Denn deshalb ist ein Maß im Regen und empfangen ihn die Engel.
15. Dieses alles sah ich bis auf den Garten der Gerechten.
Kap. 59, Sect. X
1. In dem 500sten Jahre, und in dem 7ten Monate, an dem 14ten des Monats, des Lebens Henochs. In diesem Gleichnis sah ich, dass der Himmel der Himmel erbebte in gewaltigem Beben und die Mächte des Erhabenen und die Engel, Tausende von Tausenden und Myriaden von Myriaden waren erregt in großer Aufregung. Und sogleich sah ich das Haupt der Tage auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen, und die Engel und die Gerechten rings um dasselbe stehen. Und mich selbst ergriff ein gewaltiges Zittern, und Schrecken erfaßte mich. Und meine Lenden beugten sich und erschlafften, und mein Ganzes löste sich und ich und ich fiel auf mein Antlitz. Und es sendete mir den heiligen Michael, einen anderen heiligen Engel, einen von den heiligen Engeln, und er richtete mich auf.
2. Und als er mich aufgerichtet hatte, kehrte mein Geist zurück; denn ich vermochte nicht zu ertragen jenes Gesicht der Macht, jene Aufregung selbst und das Erbeben des Himmels.
3. Und es sagte mir der heilige Michael: Warum erschreckt dich ein solches Gesicht?
4. Bis heute war der Tag seiner Barmherzigkeit, und er ist barmherzig und langmütig gewesen gegen die, welche wohnen auf Erden.
5. Aber wenn der Tag kommen wird, und die Macht und die Züchtigung und das Gericht, welche bereitet hat der Herr der Geister für diejenigen, welche sich beugen vor dem Gericht der Gerechtigkeit, und für diejenigen, welche seinen Namen unnütz führen:
6. so ist jener Tag bereitet den Auserwählten zur Vereinigung und den Sündern zur Prüfung.
7. [Und es werden verteilt werden an jenem Tage zwei Ungeheuer: ein weibliches Ungeheuer, dessen Name Leviathan, weil es wohnt in der Tiefe des Meeres über den Quellen der Gewässer;
8. und das männliche hat den Namen Behemoth, welches einnimmt mit seiner Brust die unsichtbare Wüste,
9. und ihr Name ist Dendajen, gegen Morgen des Gartens, wo die Auserwählten und die Gerechten weilen werden, und wohin aufgenommen wurde mein Großvater, welcher der siebente war von Adam, dem ersten der Menschen, welchen der Herr der Geister gemacht hatte.
10. Und ich bat jenen anderen Engel, mir zu zeigen die Macht jener Ungeheuer, wie sie getrennt wurden an Einem Tage, und gesetzt wurden eins in die Tiefe des Meeres, und eins auf die Erde in die Wüste.
11. Und er sagte: Du Menschensohn verlangst hier zu erfahren, was verborgen ist.]
12. [Und es sprach zu mir der Engel des Friedens, welcher mit mir war: Diese zwei Ungeheuer sind durch die Größe des Allherrschers bereitet, Speise zu geben, damit die Züchtigung des Allherrschers nicht vergeblich sei.
13. Und es werden Kinder erschlagen werden mit Müttern und Söhne mit ihren Vätern.
14. Wenn die Züchtigung des Herrn der Geister ruht auf ihnen, so ruht sie, damit die Züchtigung des Herrn der Geister nicht vergeblich komme über jene.
Endlich wird Gericht sein nach seiner Barmherzigkeit und nach seiner Langmut.]
Kap. 60
1. Und ich sah in jenen Tagen, es wurden jenen Engeln lange Schnüre gegeben, und sie erhoben ihre Flügel und gingen nach Mitternacht zu.
2. Und ich fragte den Engel, indem ich sagte: „Warum nahmen sie jene langen Schnüre und gingen sie?“ Und er sagte mir: „Sie gingen, um zu messen.“
3. Und es sagte mir der Engel, welcher mit mir ging: „Dies sind die Maße der
Gerechten, und die Seile der Gerechten werden sie bringen, auf dass sie sich stützen auf den Namen des Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit;
4. und es werden anfangen zu wohnen die Auserwählten bei den Auserwählten.
5. Und diese Maße sind’s, welche gegeben werden sollen der Treue, und stärken werden das Wort der Gerechtigkeit;
6. und diese Maße werden enthüllen jegliches Geheime in der Tiefe der Erde,
7. und diejenigen, welche umgekommen sind durch die Wüste, und die, welche verschlungen worden sind von den Fischen des Meeres und von Tieren, auf dass sie wiederkehren und sich verlassen auf den Tag des Auserwählten; denn keiner wird umkommen vor dem Herrn der Geister, und keiner wird umkommen können.“
8. Und es erhielten Macht die oben in den Himmeln allzumal, und Eine Kraft und Ein Glanz wie Feuer wurde ihnen gegeben.
9. Und ihn voraus, mit der Stimme werden sie ihn preisen, und sie werden ihn erheben, und ihn rühmen in Weisheit und Weisheit zeigen im Wort und in dem Geiste des Lebens.
10. Und der Herr der Geister setzte auf den Thron seiner Herrlichkeit den Auserwählten,
11. und er wird richten alle Werke der Heiligen oben im Himmel, und mit der Waage wird er wägen ihre Handlungen. Und wenn er erheben wird sein Antlitz, um zu richten ihre geheimen Wege durch das Wort des Namens des Herrn der Geister, und ihren Wandel auf dem Wege des gerechten Gerichtes des Allherrschers, des Erhabenen,
12. so werden sie sprechen allzumal mit Einer Stimme, und preisen, und rühmen, und erheben und loben im Namen des Herrn der Geister.
13. Und er wird rufen alle Mächte der Himmel, alle Heiligen oben und die Starken des Allherrschers. Die Cherubs, die Seraphs und die Ophanin, und alle Engel der Macht und alle Engel der Herrschaften, und der Auserwählte und die anderen Mächte, welche auf der Erde über dem Wasser an jenem Tage,
14. werden erheben Eine Stimme, und preisen, und rühmen, und loben und erheben mit dem Geiste der Treue, und mit dem Geiste der Weisheit und der Geduld, und mit dem Geiste der Barmherzigkeit, und mit dem Geiste des Gerichts und des Friedens und mit dem Geiste der Güte; und sie werden alle sagen mit Einer Stimme: „Gepriesen sei er, und gepriesen sei der Name des Herrn der Geister in Ewigkeit und bis zu Ewigkeit.“ Preisen werden ihn alle die, welche nicht schlafen, oben im Himmel.
15. Preisen werden ihn alle seine Heiligen, welche im Himmel, und alle Auserwählten, welche wohnen in dem Garten des Lebens, und alle Geister des Lichtes, welche fähig sind zu preisen, und zu rühmen, und zu erheben und zu loben deinen heiligen Namen; und alles, was Fleisch, was übertrifft die Macht, wird rühmen und preisen deinen Namen in Ewigkeit.
16. Denn groß ist die Gnade des Herrn der Geister, und langmütig ist er; und alle seine Werke, und alle seine Macht nach der Größe seines Wirkens hat er offenbart den Gerechten und den Auserwählten, in dem Namen des Herrn der Geister.
Kap. 61
1. Und also gebot der Herr den Königen, und den Mächtigen, und den Hohen und denjenigen, welche die Erde bewohnen, und sprach: „Öffnet euere Augen und erhebt euere Hörner, wenn ihr fähig seid zu erkennen den Auserwählten!“
2. Und es saß der Herr der Geister auf dem Throne seiner Herrlichkeit,
3. und der Geist der Gerechtigkeit war ausgegossen über ihm.
4. Das Wort seines Mundes wird töten alle Sünder und alle Ungerechten, und aus seinem Angesicht werden sie vertilgt werden.
5. Und es werden aufstehen an jenem Tage alle Könige, Mächtige und Hohe, und diejenigen, welche die Erde besitzen, und werden ihn sehen und erkennen, dass er sitzt auf dem Throne seiner Herrlichkeit, und die Gerechten in Gerechtigkeit vor ihm gerichtet werden.
6. Und eitles Wort ist’s nicht, was gesprochen wird vor ihm.
7. Und es wird über sie kommen Schmerz, gleich dem Weibe, das in Wehen, und dem es schwer macht die Geburt, und wenn sein Kind zu dem Munde der Mutter kommt, und es ihm schwer macht im Gebären.
8. Und es wird ansehen ein Teil von ihnen den anderen. Und sie werden bestürzt sein und ihr Antlitz niederschlagen.
9. Und es wird sie ergreifen Schmerz, wenn sie sehen werden jenen Sohn des Weibes sitzen auf dem Throne seiner Herrlichkeit.
10. Und ihn werden rühmen und ihn preisen und ihn erheben die Könige, die Mächtigen und alle die, welche die Erde besitzen, ihn, welcher alles beherrscht, welcher verborgen war, denn zuvor war verborgen der Menschensohn, und bewahrte der Erhabene vor seiner Macht, und offenbarte ihn den Auserwählten.
11. Und er wird säen die Gemeine der Heiligen und der Auserwählten, und vor ihm werden stehen alle Auserwählte an jenem Tage.
12. Und niederfallen werden alle Könige, Mächtige und Hohe, und diejenigen, welche die Erde beherrschen, vor ihm auf ihr Antlitz und anbeten.
13. Und sie werden ihre Hoffnung setzen auf jenen Menschensohn, zu ihm flehen und Gnade erbitten von ihm.
14. Und gelangen lassen wird sie bis zu ihm der Herr der Geister, auf dass sie eilen und hinweggehen aus seinem Angesicht. Und ihr Antlitz wird erfüllt sein mit Schande, und Finsternis wird er reichen ihrem Antlitz. Und ergreifen werden sie die Engel der Strafe, auf dass sie Vergeltung nehmen an denjenigen, welche bedrücken seine Kinder und seine Auserwählten. Und sie werden ein Beispiel sein den Gerechten und seinen Auserwählten. Über sie werden diese sich freuen; denn der Zorn des Herrn der Geister wird auf ihnen ruhen.
15. Und das Schwert des Herrn der Geister wird trunken sein von ihnen. Aber die Gerechten und Auserwählten werden unversehrt sein an jenem Tage, und das Antlitz der Sünder und der Ungerechten werden sie nicht schauen von dieser Zeit.
16. Und der Herr der Geister wird über ihnen weilen.
17. Und mit jenem Menschensohn werden sie wohnen, und essen, und sich niederlegen und aufstehen in Ewigkeit zu Ewigkeit.
18. Und aufgestanden sind die Gerechten und Auserwählten von der Erde, und haben aufgehört, ihre Antlitze niederzuschlagen, und haben sich bekleidet mit dem Kleide des Lebens. Und dieses wird sein ein Kleid des Lebens bei dem Herrn der Geister, und eure Kleider werden nicht altern, und eure Herrlichkeit wird nicht abnehmen vor dem Herrn der Geister.
Kap. 62
1. In jenen Tagen werden bitten die Könige, die Mächtigen und die, welche die Erde besitzen, von seinen Engeln der Strafe, wohin sie überliefert worden sind, dass er ihnen gebe ein wenig Ruhe, und (zwar) damit sie niederfallen und anbeten vor dem Herrn der Geister, und bekennen ihre Sünden vor ihm.
2. Und sie werden preisen und rühmen ihn, den Herrn der Geister und sagen:“Gepriesen sei der Herr der Geister, und der Herr der Könige, und der Herr der Mächtigen, und der Herr der Herren, und der Herr der Herrlichkeit und der Herr der Weisheit.
3. Er wird ans Licht bringen jedes Geheimnis.
4. Und deine Macht ist von Geschlecht zu Geschlecht, und deine Herrlichkeit in Ewigkeit zu Ewigkeit.
5. Tief sind alle deine Geheimnisse und ohne Zahl, und deine Gerechtigkeit hat kein Maß jetzund.
6. Wir haben erkannt, dass wir rühmen und preisen sollen den Herrn der Könige, und ihn, welcher König ist über alle Könige.“
7. Und sie werden sagen: „Wer hat uns Ruhe gegeben, in zu rühmen, und ihn zu verherrlichen, und ihn zu preisen und zu bekennen vor seiner Herrlichkeit?
8. Und nun ist kurz die Ruhe, welche wir wünschen, aber wir werden (sie) nicht finden; wir möchten sie erjagen, aber werden (sie) nicht erfassen. Und Licht ist für immer vor uns verschwunden, und Finsternis sind unsere Throne in Ewigkeit zu Ewigkeit.
9. Denn vor ihm haben wir nicht bekannt, und wir haben nicht gerühmt im Namen des Herrn der Könige, und wir haben nicht gerühmt den Herrn in allen seinen Werken, sondern wir haben vertraut auf das Königtum und unsere Herrlichkeit.
10. Und an dem Tage unserer Trübsal und unserer Not wird er uns nicht erlösen, noch werden wir Ruhe erlangen. Wir werden bekennen; weil treu ist unser Herr in allen seinen Werken, in allen seinen Gerichten und in seiner Gerechtigkeit.
11. Und auf die Person werden seine Gerichte nicht Rücksicht nehmen, und wir werden gehen aus seinem Angesicht wegen unserer Taten.
12. Und alle unsere Sünden sind nach Gerechtigkeit gezählt worden.“
13. Alsdann werden sie sagen zu sich selbst: „Gesättigt ist unsere Seele mit dem Reichtum des Unrechts;
14. aber das wendet nicht ab unser Hinabsteigen in die beschwerliche Hitze der Hölle.“
15. Und hierauf wird sich erfüllen ihr Antlitz mit Finsternis und Scham vor jenem Menschensohn, und aus seinem Angesicht wird man sie vertreiben, und das Schwert wird bleiben vor seinem Angesicht in ihrer Mitte.
16. Und so sprach der Herr der Geister: „Dies ist der Beschluß gegen sie und das Gericht der Mächtigen, und der Könige, und der Hohen und derjenigen, welche die Erde besitzen, vor dem Herrn der Geister.“
Kap. 63
Und andere Gesichte sah ich. An jenem geheimen Orte hörte ich die Stimme eines Engels, welcher sagte: „Dies sind diejenigen Engel, welche herabstiegen vom Himmel auf die Erde, welche Verborgenes enthüllen den Menschenkindern, und verführten die Menschenkinder, dass sie Sünde taten.“
[Kap. 64, Sect. XI
1. Und in jenen Tagen sah Noah, dass die Erde sich niederbog, und dass nahe war ihr Untergang.
2. Und er erhob seine Füße von dort und ging bis zu den Enden der Erde, und zu der Wohnung seines Großvaters Henoch.
3. Und es sprach Noah mit einer traurigen Stimme: „Höre mich! höre mich! höre mich!“ dreimal. Und er sprach zu ihm: „Sage mir, was ist’s, das geschieht auf Erden; denn so ermattet ist die Erde und erschüttert. Gewiß werde ich untergehen mit ihr.“
4. Und nach dieser Zeit war eine große Bewegung auf Erden, und gehört wurde eine Stimme vom Himmel. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht, und es kam Henoch, mein Großvater, und trat zu mir.
5. Und er sagte mir: „Warum schriest du zu mir mit traurigem Geschrei und Weinen?
6. Und ein Befehl ist ausgegangen von dem Herrn über die, welche wohnen auf der Erde, dass es ihr Ende sei; denn sie kennen jedes Geheimnis der Engel, und jede Bedrückung der Teufel, und alle ihre geheimen Kräfte, und alle Kräfte derjenigen, welche Zauberei treiben, und die Kräfte der Bindungen, und die Kräfte derjenigen, welche gießen das Gegossene der ganzen Erde,
7. und wie erzeugt wird das Silber aus dem Staube der Erde, und wie der Tropfen wird unter der Erde. Denn Blei und Zinn werden nicht erzeugt von der Erde, so dass sie die erste Quelle wäre, welche sie erzeugte.
8. Und ein Engel, welcher versteht, (ist) darin, und voran kommt dieser Engel.“
9. Und herauf ergriff mich mein Großvater Henoch mit seiner Hand, und sagte mir: „Gehe; denn ich habe gefragt den Herrn der Geister über diese Bewegung auf der Erde.“ Und er sprach zu mir: „Wegen ihres Unrechts sind vollbracht ihre Gerichte, und zwar ohne Zahl, vor mir, wegen der Monde, welche sie untersuchten; und sie erkannten, dass die Erde untergehen werde, und diejenigen, welche auf ihr wohnen. Und für sie wird keine Zuflucht sein in Ewigkeit;
10. denn sie haben ihnen gezeigt das Geheime. Und diejenigen, welche gerichtet worden sind, nicht aber für dich, mein Sohn, meint der Herr der Geister; denn du bist rein und gut, dann tadelst du das Geheime.
11. Und er hat bestätigt deinen Namen in der Mitte der Heiligen, und wird dich bewachen von denen, welche wohnen auf der Erde. Und er bestätigt deinen Samen in Gerechtigkeit zu Königen und großer Herrlichkeit, und aus deinem Samen wird hervorgehen ein Quell der Gerechten und Heiligen, und zwar ohne Zahl für immer.“
Kap. 65
1. Und hierauf zeigte er mir die Engel der Strafe, welche bereit waren, zu kommen und zu öffnen jegliche Macht des Wassers, das unter der Erde,
2. damit es sei zum Gericht und zum Untergange für alle diejenigen, welche hausen und wohnen auf der Erde.
3. Und es befahl der Herr der Geister den Engeln, denen, welche ausgehen werden, nicht aufzunehmen die Männer und zu erhalten;
4. denn jene Engel waren über jeglicher Macht der Wasser. Und ich ging hinweg von dem Angesichte Henochs.
Kap. 66
1. Und in jenen Tagen war die Stimme des Allherrschers bei mir, und er sagte zu mir: „Noah, siehe, dein Teil ist heraufgestiegen zu mir, ein Teil, woran kein Tadel ist, ein Teil der Liebe und der Billigkeit;
2. und nun werden bereiten die Engel Verschlosse, und wenn sie ausgegangen sind zu diesem Geschäft, werde ich meine Hand darauf legen und ihn erhalten.
3. Und es wird sein hierauf ein Same des Lebens, und eine Umwandlung wird kommen, damit nicht leer bleibt die Erde. Und ich will bestätigen deinen Samen vor mir in Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Same derjenigen, welche mit dir wohnen werden auf der Oberfläche der Erde, wird nichts unternehmen auf der Oberfläche der Erde, und er wird gesegnet sein und zahlreich werden vor der Erde, in dem Namen des Herrn.“
4. Und sie werden einschließen jene Engel, welche das Unrecht offenbarten, in jenes brennende Tal, welches mir zuerst zeigte mein Großvater Henoch, in Westen, wo Berge waren von Gold und Silber, und Eisen, und flüssigem Metall und Zinn.
5. Und ich sah jenes Tal, in welchem große Bewegung war und sich bewegten die Wasser.
6. Und als dies alles geschehen war, da erzeugten sich aus jenem Flüssigen des Feuers und ihrer Bewegung, welche sie bewegte an jenem Orte, ein Geruch des Schwefels, und er verband sich mit jenen Wassern. Und jenes Tal der Engel, welche verführten, brannte unter jener Erde.
7. Und zu jenem Tale derselben werden Flüsse von Feuer ausgehen, wohin diejenigen Engel verurteilt werden sollen, welche verführten die Bewohner der Erde.
8. Und es werden diese Wasser an jenen Tagen sein den Königen, und den Mächtigen, und den Hohen und denen, welche bewohnen die Erde, zu Heilung der Seele und des Leibes, und zum Gericht des Geistes.
9. Und mit Lust wird erfüllt sein ihr Geist, damit sie gerichtet werden in ihrem Leibe; denn sie verleugneten den Herrn der Geister. Und sie werden ihr Gericht sehen an jeglichem Tage, aber nicht bekennen seinen Namen.
10. Und so wie groß sein wird die Hitze ihres Leibes, ebenso wird in ihnen Verwandlung dem Geiste in Ewigkeit zu Ewigkeit.
11. Denn nicht wird vor dem Herrn der Geister das, was ausgesprochen wird, zum eitlen Worte.
12. Denn kommen wird das Gericht über sie, weil sie vertrauen werden der Lust ihres Leibes, aber den Geist des Herrn verleugnen.
13. Und jene Wasser, in jenen Tagen erleiden sie Veränderung. Denn wenn gerichtet werden jene Engel in jenen Tagen, wird sich ändern die Hitze jener Quellen der Wasser.
14. Und wenn heraufsteigen werden die Engel, wird sich ändern jenes Wasser der Quellen und erkalten. Und ich hörte den heiligen Michael antworten und sagen: „Dieses Gericht, wodurch gerichtet werden sollen die Engel, ist ein Zeuge gegen die Könige, die Mächtigen und diejenigen, welche die Erde besitzen;
15. denn diese Wasser des Gerichts werden sein zur Heilung der Engel und zur Tötung ihrer Leiber. Aber sie werden nicht sehen und nicht glauben, dass verändert werden jene Wasser und Feuer sein werden, welches brennt in Ewigkeit.“
Kap. 67
1. Und hierauf gab mir Nachweisung von allem Geheimen in einem Buche mein Großvater Henoch, und die Parabeln, welche ihm gegeben worden waren, und er brachte sie für mich zu den Worten des Buchs der Parabeln.]
2. Und an jenen Tagen antwortete ihm der heilige Michael, indem der sprach zu Raphael: „Die Macht des Geistes ergreift mich und regt mich auf, und zwar wegen der Strenge des geheimen Gerichts, des Gerichts der Engel; wer ist, der vermöchte zu ertragen das strenge Gericht, welches geschah und besteht?
Und sie werden zergehen vor demselben.“ Und es antwortete abermals und sprach der heilige Michael zum heiligen Raphael: „Wer ist, der nicht erweichen ließe sein Herz darüber, und dessen Nieren nicht bewegt würden von dieser Stimme?
3. Gericht ist ergangen über sie von denjenigen, welche sie herausführten auf solche Weise.“ Und es geschah, als er stand vor dem Herrn der Geister,
4. da sprach also der heilige Michael zu Raphael: „Und ich werde nicht für sie sein bei dem Auge des Herrn; denn der Herr der Geister ist erzürnt gegen sie, weil sie gleich dem Herrn handeln. Darum wird kommen über sie ein geheimes Gericht in Ewigkeit zu Ewigkeit.
Kap. 68
1. Und hierauf wird das Gericht sie in Bestürzung setzen und aufregen; denn dieses zeigten sie denen, welche wohnen auf der Erde.“
2. Und siehe die Namen jener Engel! Und dies sind ihre Namen. Der erste derselben ist Semjâzâ, und der andere Ars’tikif, und der dritte Armên, und der vierte Kakabâêl, und der fünfte Tur’êl, und der sechste Rum’jâl, und der
siebente Dân’êl, und der achte Nukâêl, und der neunte Berâkêl, und der
zehnte Azâz’êl, der 11te Armers, der 12te Batar’jâl, der 13te Basasâêl, der
14te Anân’êl, der 15te Tur’êl, der 16te Simâtisiêl, der 17te Jetar’êl, der
18te Tumâêl, der 19te Tar’êl, der 20te Rumâêl, der 21te Izêzêêl.
3. Und dies sind die Häupter ihrer Engel, und die Namen der Anführer ihrer Hunderte, und der Anführer ihrer Fünfzige, und der Anführer ihren Zehner.
4. Der Name des ersten ist Jekun. Und dieser war es, welcher verführte alle Söhne der heiligen Engel, und sie herabsteigen hieß auf die Erde, und sie verführte zur Erzeugung von Menschen.
5. Und der zweite Name ist Asb’êl; dieser gab üblen Rat den Söhnen der heiligen Engel, und verführte sie, zu verderben ihren Leib durch Erzeugung von Menschen.
6. Und des dritten Name ist Gâderêl; das ist derjenige, welcher zeigte alle Schläge des Todes den Menschenkindern.
7. Er verführte Eva, und zeigte die Werkzeuge des Todes den Menschenkindern, und den Schild, und den Panzer, und das Schwert zum Morden, und alle Werkzeuge des Todes den Menschenkindern.
8. Und aus seiner Hand gingen sie aus über die, welche wohnen auf Erden, von jener Zeit und in Ewigkeit.
9. Und des vierten Name ist Tênêmue. Dieser zeigte den Menschenkindern Bitteres und Süßes,
10. und zeigte ihnen alle Geheimnisse ihrer Weisheit.
11. Und er lehrte die Menschen das Schreiben und zwar mit Dinte und Papier.
12. Und deshalb sind zahlreich diejenigen, welche irre gehen, von Ewigkeit in Ewigkeit und bis auf diesen Tag.
13. Denn nicht geboren wurden die Menschen dazu, so mit Feder und mit Dinte zu bekräftigen ihre Treue.
14. Denn sie wurden nur geschaffen, gleich Engeln gerecht und rein zu bleiben.
15. Und der Tod, welcher Alles zerstört, würde nicht getroffen haben diejenigen,
16. welche durch diese ihre Kenntnis untergehen; und deshalb verzehrt mich die Macht.
17. Und des fünften Name ist Kasedjâe. Dieser zeigte den Menschenkindern alle bösen Schläge der Geister und der Dämonen,
18. und die Schläge des Embryo im Mutterschoß, um zu zermalmen, und die Schläge des Geistes, die Bisse der Schlange, und den Schlag, welcher ist am Mittage, die Brut der Schlange, deren Name ist Tabâet.
19. Und dies ist die Zahl des Kesbeêl, die Summe des Schwurs, welche er zeigte den Heiligen, als er wohnte oben in Herrlichkeit,
20. und sein Name ist Bekâ. Und dieser sprach zum heiligen Michael, ihnen zu zeigen den geheimen Namen, damit sie sähen jenen geheimen Namen, und damit sie sich erinnerten des Schwurs, damit erzittern möchten vor diesem Namen und Schwur diejenigen, welche anzeigten den Menschenkindern jeglichesGeheimnis.
21. Und dies ist die Kraft jenes Schwures, denn mächtig ist er und stark.
22. Und er legte diesen Schwur Akâe in die Hand des heiligen Michael.
23. Und dies sind die Geheimnisse dieses Schwurs, und sie wurden bekräftigt durch seinen Schwur.
24. Und der Himmel wurde aufgehängt, bevor die Welt geschaffen wurde, und bis in Ewigkeit.
25. Und durch ihn schwebt die Erde über dem Wasser, und aus dem Verborgenen der Berge kommen den Lebenden die schönen Wasser, von der Schöpfung der Weltund bis in Ewigkeit.
26. Und durch diesen Schwur wurde geschaffen das Meer und sein Grund.
27. Zur Zeit der Wut legte es jenen Sand, und nicht änderte es sich von der Schöpfung der Welt und bis in Ewigkeit, und durch diesen Schwur sind die Abgründe befestigt und stehen, und nicht bewegen sie sich von ihrer Stellein Ewigkeit und bis in Ewigkeit.
28. Und durch diesen Schwur vollbringen Sonne und Mond ihren Lauf und weichen nicht von ihrem Befehl, von Ewigkeit und bis in Ewigkeit.
29. Und durch diesen Schwur vollbringen die Sterne ihren Lauf.
30. Und ihre Namen ruft er und sie antworten ihm von Ewigkeit und bis in Ewigkeit.
31. Und so (sind) den Wassern ihre Winde, und den Winden und zwar ihnen allen Geister, und ihre Wege wegen jeder Vereinigung der Geister.
32. Und dort werden erhalten die Behältnisse der Stimme des Donners und der Glanz des Blitzes.
33. Und dort werden erhalten die Behältnisse des Hagels und des Reifes, die Behältnisse des Schnees, und die Behältnisse des Regens und des Taues.
34. Und alle diese werden bekennen und loben vor dem Herrn der Geister.
35. Und sie werden rühmen mit aller ihrer Kraft des Dankes, und er nährte sie in allem diesem Danke, und sie werden loben und rühmen und erheben im Namen des Herrn der Geister in Ewigkeit zu Ewigkeit.
36. Und über sie bestätigt er diesen Schwur, und sie werden erhalten durch ihn und ihre Wege werden erhalten, und ihr Lauf läßt nicht nach.
37. Und ihnen wurde große Freude.
38. Und sie priesen, und rühmten, und erhoben, weil ihnen offenbart wurde der Name jenes Menschensohnes.
39. Und er saß auf dem Throne seiner Herrlichkeit, und der Hauptteil des Gerichts wurde gegeben ihm, dem Menschensohn. Und er läßt verschwinden und untergehen die Sünder von der Oberfläche der Erde, und diejenigen, welche sie verführten, werden in Ewigkeit mit Ketten gebunden werden.
40. Und nach ihrer Stufe der Verdorbenheit werden sie eingekerkert werden, und alle ihre Werke sollen verschwinden von der Oberfläche der Erde, und fortan wird nicht dasein ein Verführer; denn jener Mannessohn wurde gesehen und saß auf dem Thron seiner Herrlichkeit.
41. Und alles Böse wird aus seinem Antlitz verschwinden und weichen, und das Wort dieses Mannessohnes wird bestätigt werden vor dem Herrn der Geister.
42. Dies ist die dritte Parabel Henochs.
Kap. 69, Sect. XII
1. Und es geschah hierauf, dass erhoben wurde der lebendige Name bei diesem Menschensohn, bei dem Herrn der Geister, von denen, welche auf der Erde wohnen.
2. Und er wurde erhoben in die Wagen des Geistes, und es ging aus sein Name in ihrer Mitte.
3. Und von diesem Tage an wurde ich nicht gezogen in ihre Mitte, sondern er setzte mich zwischen zwei Geister, zwischen Mitternacht und Abend, wo die Engel nahmen die Schnüre, um mir zu messen einen Ort für die Auserwählten und für die Gerechten.
4. Da sah ich die ersten Väter und die Gerechten, welche von Ewigkeit her an jenem Orte wohnen.