Tod und ewiges Leben

Seit jeher beschäftigt den Menschen das Thema: Das Leben nach dem Tod. Das Licht der Erkenntnis ist in der Lage, diese Fragen zu beantworten und uns über die gewöhnliche Wahrnehmung der sogenannten Wirklichkeit, mit Hilfe der fünf äußeren Sinne zu erheben. Sodann erlangen wir die Erkenntnis (Gnosis) über die Unsterblichkeit der Seele.

Zu keinem anderen Thema herrscht mehr Unwissenheit als beim Thema Tod. Das Licht der Gnosis erhebt den Menschen zum ewigen Leben.

Betrachten wir eine Analogie, um das Thema Tod besser zu verstehen:

Stellen wir uns vor, dass wir mit einer anderen Person in einem Raum sind und diese Person nun den Raum verlässt und die Türe hinter sich schließt. Unseren fünf äußeren Sinnen nach ist diese Person nun tot, denn mit unseren fünf Sinnen können wir sie nun nicht mehr wahrnehmen. Wir können sie nicht mehr sehen, nicht mehr hören, nicht mehr schmecken, nicht mehr riechen und nicht mehr ertasten. Für unsere fünf äußeren Sinne ist die Person tot.

Dennoch wissen wir, dass sich diese Person im Raum nebenan befindet. Unser Leben basiert darauf, dass wir die Erkenntnis haben, dass das Leben anderer Menschen weiter existiert, auch wenn sie sich momentan nicht mehr im Wahrnehmungsbereich unserer fünf Sinne befinden. Dies bedeutet, dass eine Ebene der Erkenntnis tagtäglich unser Leben bestimmt, welche über die Wahrnehmung der fünf Sinne hinausgeht.

Vergleichen wir dies mit dem Thema Tod. Worin liegt der Unterschied, ob eine Person in einen anderen Raum geht oder ob eine Person stirbt? Wieso betrachten viele Menschen dies als das endgültige Ende, während sie gleichzeitig ein Konzept integriert haben, welches über die Wahrnehmung der fünf Sinne hinausgeht, wenn jemand einen Raum verlässt? Ist dies einzig und alleine auf die Tatsache zurückzuführen, dass der physische Körper als nicht mehr lebendig gesehen wird im Falle des physischen Todes? Gleicht dies nicht viel mehr einer Person die einen Raum verlässt und dabei einfach ihre Jacke im Raum zurücklässt? Die Illusion beginnt bei der Frage, was der Mensch ist, denn darauf haben die äußeren Wissenschaften bis heute keine einheitliche Antwort gefunden.

Sicherlich werden die Leser dieses Textes einwenden, dass dies ja eine Selbstverständlichkeit sei, denn man wisse schließlich, dass der Mensch weiterlebt wenn er den Raum verlässt, da er sich eben einfach nur in einem anderen Raum befindet und nicht tot ist.

Die Menschheit lebt tagtäglich basierend auf einem logischen System, dass dem Menschen ermöglicht einen größeren Zusammenhang zu erkennen. Jeder Mensch hat seit seiner Geburt von klein auf an, tagtäglich durch Erfahrung verifiziert, dass das Leben auch außerhalb seines unmittelbaren Wahrnehmungsbereiches „weiterläuft“ und kann sein Leben basierend auf diesem Konzept der Wirklichkeit aufbauen. Wie abwegig wäre es in unserer heutigen Zeit, wenn jemand behaupten würde, dass jemand tot sei, nur weil er den aktuellen Wahrnehmungsbereich verlässt und in einen anderen Raum geht.

Die Weisen der Mysterientradition und auch die Religionen in ihrer ursprünglichen Essenz, lehren seit Jahrtausenden, dass eben dies auch bei dem Thema Tod nicht anders ist. Der Tod ist nichts anderes als ein Übergang in einen anderen Raum. Der Körper ist die Kleidung der Seele, welchen sie während ihrer Inkarnation in dieser Welt trug, um hier Erfahrungen zu durchleben, welcher der Korrektur der Seele dient.

Bis jetzt hat der heutige Mensch noch nicht diese höhere Ebene der Erkenntnis (Gnosis) erreicht, die sein Weltbild auf eine noch größere Sicht der Dinge erheben wird, welche auch den physischen Tod – gleichsam dem Verlassen eines Raumes in einen anderen – beinhalten wird.

Dann erhebt sich der Mensch zur höheren Erkenntnis (Gnosis) und erkennt die Zusammenhänge die über den Tod hinausgehen (Auferstehung).

Dann erkennt der Mensch die Bedeutung seines Lebens hier auf der Erde (Sinn des Lebens).

Dann erkennt der Mensch, dass er schon viele irdische Leben gelebt hat und weiterhin leben wird (Unsterblichkeit der Seele).

Dann erkennt der Mensch, dass er von Raum zu Raum schreitet und dabei lediglich seine Kleidung zurücklässt, um sich in ein noch vollkommeneres Gewand zu kleiden, um erneut Erkenntnisse auf dem Feld der Erfahrung zu sammeln.

Seit Anbeginn der Menschheit bewahren Mysterienschulen das Wissen um die größeren Zusammenhänge des Lebens und die wahre Bestimmung des Menschseins. In allen Generationen gab es Menschen die bereit waren, diesen Pfad der Mysterien zu betreten und ihn beharrlich zu schreiten, bis sie die Ebenen der Erkenntnis (Gnosis) erreichten, von denen die Weisen aller Zeitalter sprechen. Dann können sie die größeren Zusammenhänge des Lebens durch bewusste Erfahrung verifizieren.

Sodann schwindet der Nebel der Unwissenheit und das Licht der Gnosis scheint im Menschen.

„Diese Welt ist nur ein Vorraum der kommenden Welt. Bereite dich im Vorraum vor, damit du den Festsaal betreten kannst.“ (PIRKEY AVOT, Ethik der Väter, 4.21)