Dictum 53 – Turba Philosophorum

Dictum 53

Sprach Ekximenus (Anaximenes): Die Neider haben diese Kunst durch die Menge der Namen verwüstet; das ganze Werk aber muss die ‘Kunst des Silbers’ sein. Die Philosophen aber haben die Lehrer dieser Kunst befohlen, Gold und Silber zu machen, was die Philosophen mit allen Namen bezeichnet haben.

Antwortete die Versammlung: Erzähle also den Nachfahren, Ekximenus, ein wenig von jenen Namen, damit sie sich vorsehen!

Und jener: Sie haben es wie folgt genannt: einsalzen, hochtreiben, waschen, mit ‘Ethelia’ zerreiben, mit Feuer weißen, den Dampf mit dem Sieb kochen, verfestigen, in Rost wandeln, Ethel herstellen, die Kunst des Wassers, des Schwefels und das Band. Mit all diesen Namen ist das Werk benannt worden, das das ‘Kupfer’ zerrieben und geweißt hat. Und wisst, dass das ‘Quecksilber’ für den Augenschein weiß ist, wenn es aber vom ‘Rauch des Schwefels’ getroffen wird, so färbt es sich rot und wird zu Zinnober. Wenn daher das Quecksilber mit seinen Zusätzen gekocht wird, wird es in Rot umgewandelt, weshalb der Philosoph sagt, dass die Natur des ‘Bleis’ schnell verwandelt wird. Seht ihr nicht, dass die Philosophen frei von Neid gesprochen haben? Darum haben wir vielfältig von der Zerreibung und der Wiederholung gehandelt, damit ihr die in dem Gefäß vorhandenen ‘Geister’ auszieht, die das Feuer anhaltend zu verbrennen nicht aufhörte. Das jenen zugesetzte ‘Wasser’ aber hat verhindert, dass das Feuer (sie) verbrannte, und es sind jene Dinge (unverbrennlich) geworden. Je mehr sie von der Flamme des Feuers getroffen werden, desto mehr werden sie im Innersten des ‘Wassers’ verborgen, damit sie nicht von der Wärme des ‘Feuers’ verletzt werden; das Wasser aber nimmt sie in seinem Leibe auf und treibt die Flamme des Feuers von ihnen weg.

Wenn ihr nicht die Körper zu Nichtkörpern macht, so steht ihr im Nichts. Von der Hochtreibung des ‘Wassers’ aber haben die Philosophen nicht wenig gehandelt. Und wisst, dass die ‘Ethelia’ nicht aufsteigt, wenn ihr die Dinge nicht mit Feuer fleißig zerreibt. Wenn sie also nicht aufsteigt, so steht ihr im Nichts, wenn sie aber aufsteigt, so wird sie das Werkzeug für die beabsichtigte Farbe, mit der ihr färben wollt. Über diese ‘Ethelia’ sagt Hermes: “Siebt die Dinge”; ein anderer aber sagt: “Verflüssigt die Dinge”. Ferner sagt Amaçaras (Anaxagoras?): “Wenn ihr die Dinge nicht mit ‘Feuer’ fleißig zerreibt, steigt die ‘Ethelia’ nicht auf”. Der Meister aber hat ein Wort ausgesprochen, das ich den Nachdenkenden jetzt auseinandersetzen will: “Wisst, dass der meiste Wind von Mittag, wenn er aufgeregt wird, die Wolken hochtreibt, und die Dämpfe des Meeres emporhebt”.

Antwortete die Versammlung: Du hast dunkel darüber geredet!

Und jener: Ich werde den ‘Scherben’ auseinandersetzen und das ‘Gefäß’, in dem der ‘unverbrennliche Schwefel’ ist. Ich empfehle euch aber flüssiges ‘Quecksilber’ verfestigen aus mehreren Dingen, damit Zwei zu Drei werden, und Eins mit Drei zu Vier, Eins in Zwei zu Eins.