Kapitel 05

Kapitel V – Heiligste Trinosophie

Saint Germain

Trinosophie_Kapitel_5_1

Kaum war ich an der Oberfläche angekommen, da trieb mich mein unsichtbarer Begleiter noch schneller. Die Geschwindigkeit, mit der wir die Räume der Luft durchzogen, ist unvergleichbar. In einem Augenblick verlor ich die Ebenen aus den Augen, über die ich hinwegflog. Mit Erstaunen beobachtete ich, dass ich aus den Orten der Erde gebracht wurde, weit weg von den Landschafen Neapels. Eine verlassene Ebene, einige dreieckige Objekte waren die einzigen Dinge, die ich sehen konnte.

Bald, trotz der Prüfungen, die ich bestanden hatte, bereitete sich mir ein neuer Schrecken; die Erde erschien mir nur noch als vage Wolke; ich war in immense Höhen gehoben worden, als mich mein unsichtbarer Begleiter verließ.

Ich fiel eine lange Zeit, ich rollte im Raum; bereits erschien die Erde wieder vor meinen verwirrten Augen… ich konnte mir ausrechnen, wie lange es dauern würde, bevor ich auf einen der Felsen aufschlagen würde. Bald, rechtzeitig wie ein Gedanke, erschien mein Begleiter wieder, hob mich wieder hinauf, ließ mich wieder fallen. Endlich hob er mich mit sich in eine unbeschreibbare Höhe. Ich sah Globe um mich rollen, Erden unter meinen Füssen sich bewegen. Plötzlich berührte mich der Genius, der mich mit sich führte bei den Augen und ich verlor das Bewusstsein. Ich weiß nicht, wie lange ich mich in diesem Zustand befand.

Als ich wieder erwachte, fand ich mich auf einem reichen Kissen gebettet, Blumendüfte balsamierten die Luft, die ich atmete… Eine blaue Robe, mit goldenen Sternen übersät hatte die weiße Leinenrobe ersetzt, die ich trug. Mir gegenüber war ein gelber Altar. Ein reines Feuer entwich ihm, ohne andere Nahrung als der Altar selbst. Schwarze Buchstaben befanden sich auf seiner Basis. Neben ihm stand eine brennende Fackel, die wie die Sonne glänzte. Über dem Altar war ein Vogel mit schwarzen Füßen und Flügeln, der Körper silbern, der Kopf rot und der Hals golden. Er bewegte sich ohne Unterlass, gebrauchte dazu aber nicht seine Flügel. Er konnte nicht fliegen solange er sich nicht über dem Zentrum der Flammen befand. In seinem Schnabel war ein grüner Zweig und

sein Name ist

Trinosophie_Kapitel_5_2hâkim (Weiser, Arzt)

der des Altars

Trinosophie_Kapitel_5_3 hallâdj.

Der Altar, der Vogel und die Fackel sind die Symbole des Alles, nichts kann ohne sie gemacht werden, sie selbst sind alles was gut und groß ist.

Der Name der Fackel ist

Trinosophie_Kapitel_5_4Majûsî (Feuer).

Vier Inschriften umgaben diese verschiedenen Wappen.

Trinosophie_Kapitel_5_4