Michael Sendivogius – Vom Schwefel

Vom Schwefel

Michael Sendivogius

Der Adelige, Alchemist, Philosoph und Arzt Michael Sendivogius, der auch mit den Rosenkreuzern in Bezug gebracht wird, beschreibt in diesem Werk das alchemistische Prinzip Schwefel und seine Wirkungsweise bei der Herstellung des “Stein der Weisen“ (Lapidis Philosophorum). Dieser wurde auch als Roter Löwe, Großes Elixier oder Magisterium bezeichnet, mancherorts auch als Rote Tinktur, Panazee des Lebens oder Astralstein.

Michael_SendivogiusDas ist Ein Philosophisches Traktat von dem anderen Anfang der Natürlichen dingen dem Schwefel 
Eben von dem Autoren beschrieben so die vorige zwei Büchlein gemacht hat und heißet O du Engelin mach’s in uns. Das wir die Wahrheit von dem falschen unterscheiden können. Doch nicht uns Herr nicht uns sondern deinem Namen gib
 die Ehre.

Vorrede.

Die weilen mir nicht erlaubt, wohlgeneigter Leser, klarer zu schreiben als andere alte Philosphen getan haben; so wirst du vielleicht mit meinen Schriften nicht zufrieden sein: insbesondere, weil du so viele andere Bücher der Philosophen unter Handen hast: aber glaube, dass mir auch nicht vonnöten ist, Bücher zusammen zu schreiben, währenddessen ich davon weder Nutzen, noch eitle Prahlerei suche; deshalb begehre ich auch nicht an Tag zu geben wer ich bin. Was ich jetzt deines Nutzens halber öffentlich aufgezeichnet; das übrige habe in die Harmonie, wo ich die natürlichen Dinge häufig vorgestellt, zu verweisen, gewidmet: jedoch habe ich auf Vermahrung meiner Freunde, auch diesen Traktat, von dem Schwefel schreiben sollen; in, welchen ich nicht weiß, ob es nötig ist dem vorigen etwas hinzu zu setzen. Ja es wird auch weder dieser, dich nicht zufrieden stellen, wenn dir so vieler Philosophen Schriften nicht Genügen leisten: und vornehmlich, wenn dir die tägliche Wirkung der Natur, nicht genug zum Beispiel ist: werden dir keine Beispiel helfen, dann wann du dieses, wie die Natur wirket, mit reifen Urteil betrachten würdest, hättest du so viele Bücher der Philosophen nicht vonnöten, währenddessen es meinem Urteil nach, besser ist, selbst von dem Meister der Natur, als von den Schülern zu lernen. Du hast genügsam in der Vorrede des Büchleins der zwölf Traktate, wie auch in dem ersten Traktat vernommen, dass in dieser Kunst so viel und viele Bücher gefunden werden, dass sie jetzt denen Suchenden vielmehr hindern, als helfen: und es scheint also zu sein, währenddessen die Schriften der Philosophen, aus einem so kleinen Zettul Hermetis, zu einem so großen, und allergrößt – verführenden Irrgarten erwachsen, und täglich sich zu der Finsternis neigen: und dieses glaube ich, sei von den Wissenden nur aus Missgunst geschehen, dann ein Unwissender weiß nicht, was er dazu setzen oder wegnehmen solle, es sei dann, dass man vielleicht des Autors Handschrift nicht wohl lesen könne. Wenn in einer Wissenschaft es viel hilft oder schadet, wenn ein Wort mangelt, oder zu viel ist, so ist hauptsächlich in dieser.

Zum Beispiel: es ist in einem Ort geschrieben: “hiernach vermische diese Wasser miteinander”, da hat ein anderer dazu gesetzt “nicht”; er hat zwar wenig hinzu gesetzt, und nichts desto weniger hat er das ganze Capitul contraire gemacht, doch soll ein fleißiger Studiosus wissen, dass eine Biene, auch aus giftigen Kräutern Honig sammle; dann, wenn er das Lesen nach der Möglichkeit der Natur einrichtet, so wird er leicht die Sophistereien übergehen; und doch nicht aufhören zu lesen, währenddessen ein Buch das andere erkläret. Aber ich will es also verstanden haben, dass das Gebers philosophische Bücher, und wer weiß, ob auch nicht andere Autoren mit vergifteten Maximen bezaubert sind, dass sie also auf keine Weise können, noch sollen verstanden werden, es sei dann nach tausendmaliger Lesung, und dieses von einem scharfsinnigen Leser : die Toren werden von der Lesung dieser Bücher gänzlich ausgeschlossen. Es sind zwar viele, welche denselben, wie auch andere Autoren auslegen; aber ich sehe, dass die Auslegung schwerer, als der Text sei: mein Rat ist, dass du bei dem Text bleibest, und was du lesest, alles nach der Möglichkeit der Natur applizierst: und zuerst erforschest, was die Natur sei. Es schreiben zwar alle, dass es ein schlechtes, leichtes, gemeines Ding sei; und das ist zwar wahr, aber es wäre hinzu zu setzen, denen Wissenden. Ein Wissender kennt es auch unter dem Mist, und der Unwissende glaubt auch nicht, dass es in Gold sei.

Und diese alle, welche dergleichen dunkle Bücher componiert haben, wenn sie die Kunst nicht wüssten, sondern sollten sie aus dergleichen Büchern suchen (welche zwar die Wahrhaftigsten sind) würden es dieselben schwerer finden, als die jetzigen Nachforscher erfinden.

Ich will meine Schriften nicht loben, der solle sie urteilen, welcher dieselbe nach der Möglichkeit und Lauf der Natur appliciret: und wer aus meinen Schriften, Ratschlägen und Beispielen, die Wirkung der Natur, und ihre Diener, die Lebens- Geister so die Luft zusammen ziehen, wie auch das Subjectum der prima Materia nicht wird erkennen können, der wird es kaum aus dem Raymundo Lullio verstehen: dann es ist schwer zu glauben, dass die Geister so viel Macht in dem Bauch des Winds haben.

Und ich war auch gezwungen diesen Wald durch zu Reißen, und habe auch denselben vermehren helfen, doch auf solche Weise, dass meine Pflanzen den wahren Söhnen der Kunst, und denen Studiosis dieser heiligen Wissenschaft, so diesen Wald durch Reißen wollen, ein Zeichen und gleichsam ein Licht und Führer sein sollen. Dann meine Pflanzen, sind gleichsam leibliche Geister. Jetzt sind gewiss, die Secula vorbei gegangen, wo die Vertraulichkeit der Freunde geblüht hat, und diese Wissenschaft mündlich gegeben wurde; anjetzo wird solche nicht, es sei dann allein aus Eingebung des Allerhöchsten Gottes erlanget: darum solle ein fleißiger und gottesfürchtiger Nachforscher nicht verzweifeln, wenn er sie sucht, wird er sie finden; währenddessen sie leichter von Gott, als von den Menschen erlangt wird: dann er ist ein Gott von unermässlicher Barmherzigkeit, welcher nicht weiß den Gläubigen zu verlassen; bei ihm ist kein Ansehen der Person; er verachtet nicht ein zerknirschtes und demütiges Herz, welcher sich auch meiner, als dessen aller unwürdigsten Kreatur erbarmet hat; dessen Macht, Güte und nicht zu erklärende Barmherzigkeit, welche er mir zu erweisen, gewürdigt hat, ich nicht vermögend bin aus zu sprechen. Wann ich ihm aber, nicht anders danken kann, so will ich nicht aufhören, es zum wenigsten mit der Feder in diesen Zeiten aus zu breiten. Sei deshalb gutes Muts, aufrichtiger Leser, er wird auch dir diese Gnade nicht versagen:, wenn du in ihn wirst deine ganze Hoffnung setzen, ihn verehren und anrufen, so wird er dir den Eingang der Natur eröffnen, daselbst wirst du sehen, wie die Natur, am aller einfältigsten ist, weder sich erfreut, außer in der Einfalt, und glaube mir, je edler ein Ding in der Natur ist, desto leichter und auch einfältiger ist es, währenddessen alle Wahrheit einfältig ist: Gott der allerhöchste Schöpfer der Dinge, hat nichts schweres in die Natur gelegt. Wann du deshalb willst ein Nachahmer der Natur sein, so rate ich dir, dass du in dem einfältigen Weg der Natur bleibest, und so wirst du alles gutes finden. Wenn dir aber weder meine Schriften noch Rat gefällt, so gehe zu denen anderen Autoren: darum schreibe ich keine große Bände, damit du nicht viel dafür ausgeben dürftest, und sie behände durchlesen könnest; auf, dass du Zeit habest, dich wieder zu denen anderen Autoren zu wenden, und nicht aufhörest, zu suchen, dann denen die anklopfen, wird aufgetan werden. Es kommen auch jetzt diejenigen Zeiten herbei, in, welchen viele Heimlichkeiten der Natur werden offenbar werden; jetzt hat die vierte borealische Monarchie angefangen: jetzt nähern sich die Zeiten; die Mutter der Künste wird kommen; und werden größere Dinge, als in denen dreien vergangenen Monarchien geschehen, an das Tages-Licht gebracht werden. Dieweil diese Monarchie (wie die Alten wahrgesagt haben) Gott wird pflanzen, durch einen aus denen Fürsten, so mit allen Tugenden begabet, welchen uns vielleicht die Zeiten schon hervor gebracht haben. Dann wir haben in diesem mitternächtigen Teil einen allerweisesten und kriegerischen Fürsten, welchen keiner aus denen Monarchen mit Siegen übertrifft, in der Menschlichkeit und Gottesfurcht ihm keiner vorkommt. In dieser mitternächtigen Monarchie wird Gott der Schöpfer aller Dinge, ohne Zweifel größere Heimlichkeiten in der Natur, als in den vorigen Zeiten, wo entweder der Heiden, oder der tyrannischen Fürsten ihr Sitz gewesen, an den Tag geben. Aber diese Monarchien zählen die Philosophen nicht nach den Mächten, sondern nach den Ecken der Welt: zuerst die Orientalische, hiernach die Mittägliche, jetzt aber haben sie die Occidentalische: und die letzte Septentrionalische erwarten sie in diesem mitternächtlichen Teile, von, welchen in der Harmonie wird zu vernehmen sein; in dieser mitternächtigen anziehenden polarischen Monarchie werden (wie der Psalmist saget) Barmherzigkeit und Wahrheit sich einander begegnen, Fried und Gerechtigkeit sich küssen, die Wahrheit wird von der Erde entspringen, und die Gerechtigkeit vom Himmel schauen, ein Schaaf Stall und ein Hirt, (Joh. 10, 16.) viele Wissenschaften ohne Neid: und, welches ich mit Verlangen erwarte. Und gleich auch du aufrichtiger Leser, rufe Gott an, fürchte und liebe ihn, und lese meine Schriften fleißig, und du wirst gewiss was gutes erraten. Und wann du durch Gottes Gunst, und der Wirkung der Natur (deren Nachfolger du seiest,) zu den verlangten Port dieser Monarchie wirst anländen, dann wirst du sehen, und urteilen, dass ich dir alles Gute und Wahrhaftige gesagt habe.
Lebe wohl. Von dem Schwefel,
als dem Zweiten der Anfänge.

Der Schwefel ist nicht der Allerletzte unter denen Anfängen, währenddessen derselbe ein Teil des Metalls ist, ja der vornehmste Teil des Lapidis Philosophorum: und viele Weise haben verschiedene und die wahrhaftigsten Schriften von dem Schwefel hinterlassen, ja Geber selbst, im ersten Buch summa Perfectiones, am 28. Capitul saget, bei dem Allerhöchsten Gott selbst, er erleuchtet einen jeden Körper; dann er ist ein Licht von dem Licht, und eine Tinktur; aber ehe und bevor wir von ihm anfangen zu handeln, hat uns gescheint, zuerst den Ursprung der Anfänge zu beschreiben; sonderlich, weil der Schwefel von Alters her, vor den vornehmsten der Anfänge ist gehalten worden. Woher aber die Anfänge entspringen, haben bisher wenige gezeigt; und ist schwer von einem der Anfänge, wie auch von einer jeden anderen Sache zu urteilen, deren Ursprung und Erzeugung man nicht weiß: dann was weiß ein Blinder von der Farbe? Was deshalb unsere Vorfahrer unterlassen, das haben wir uns in diesem Traktat zu erfüllen, vorgenommen.

Es sind aber die Anfänge derer Dinge, sonderlich der Metalle nach der alten Philosophorum Meinung, zwei, nämlich Schwefel und Mercurius: nach denen neuern aber drei, als, Salz, Schwefel und Mercurius. Der Ursprung aber dieser Anfänge sind die vier Elementen; von deren Ursprung wir auch zuerst anfangen müssen. Deshalb wissen die Studiosi dieser heiligen Wissenschaft, dass vier Elemente sind; und, dass ein jedes dieser viere, in seinem Zentrum ein anders Element habe, von, welchen es elementiert wird; und diese sind die vier Statuten der Welt, so in der Erschaffung der Welt, von der göttlichen Weisheit aus dem Chaos geschieden worden, welche dieses Welt Gebäude, durch ihre widerwärtige Wirkung, in Gleichheit und Proportion halten, und durch Neigung der himmlischen Kräfte, alle Dinge, unter und über der Erde hervor bringen, von, welchen an seinem Orte: wir wollen hier zu unseren Vorhaben schreiten, erstens von dem nähern Element der Erde.

Von dem Element der Erde.

Die Erde ist ein Element, würdig genug in seiner Qualität und Würde: in diesem Element ruhen die anderen dreie, und vornehmlich das Feuer. Es ist das allervortreflfichste Element; zu verbergen und zu veroffenbaren diejenigen Dinge, so ihr anvertrauet sind: sie ist dichte und Poren; schwer in Ansehung ihrer Kleinheit, aber leichte, in Ansehung ihrer Natur: sie ist auch das Zentrum der Welt, und auch der anderen Element: durch dessen Mittel – Punkt geht die Axis der Welt beider Poli. Sie ist Poren, wie wir gesagt haben, gleichwie ein Schwamm, welcher nichts aus sich hervor bringt; aber alles das, was die anderen drei in dieselbe tröpfeln und werfen, das empfängt sie alles, was zu erhalten ist, das erhält sie, was zu offenbaren, das offenbart sie; nichts bringt sie aus sich hervor, wie wir gesagt haben: sondern sie ist das Receptaculum derer anderen, und ist dasjenige, in, welchem alles Hervorgebrachte bleibet, und durch die bewegende Wärme in derselben putrificiret, auch durch dieselbe, nachdem das Reine von dem Unreinen geschieden, vermehrt wird: was schwer ist, wird in ihr verborgen, und das Leichte treibt die Hitze in dessen Oberfläche; sie ist jedes Samens und Vermischung, Säuge – Amme und Gebär – Mutter: dann sie kann anders nichts tun, als den Samen, und das Compositum, bis zur Zeitigung bewahren: Sie ist kalt und trocken, und wird von dem Wasser temperirt; auswendig sichtbar und fix: aber das inwendige ist unsichtbar und flüchtig.

Sie ist eine Jungfrau, aus Erschaffung der Welt, wie nach der Destillation, das übrig gebliebene Caput mortuum, welches der einst nach göttlichen Willen zu kalzinieren sein wird, nach Ausziehung seiner Feuchte, dass aus ihm eine neue cristallinische Erde erschafft werden könne. Dieses Element ist auch geteilt, in einen reinen und unreinen Teil: das Reine braucht das Wasser, zu denen hervorbringenden Dingen, das Unreine aber bleibt in seinem Globo. Dieses Element ist die Verbergung und Behausung aller Schätze. In seinem Zentrum ist das höllische Feuer, welches dieses Welt – Gebäude in seinem Wesen erhält; und dieses durch die Herausdrückung des Wassers in die Luft. Das Feuer wird durch das primum mobile, und durch der Sternen Influenzen, verursachet, und angezündet: diesen begegnet die Sonnen – Wärme, durch die Luft temperiert, diejenigen Dinge zu zeitigen und anzuziehen, welche jetzt in ihrem Zentrum empfangen sind. Deshalb nimmt die Erde Teil an dem Feuer, und ist dessen Innerstes, wird auch nicht anderes gereinigt, als durchs Feuer: und also wird ein jedes Element, in seinem Innersten gereinigt: das Innerste aber der Erde oder das Zentrum, ist die allerhöchste Reinheit, mit Feuer vermischt, wo nichts ruhen kann: dann sie ist gleichsam ein leerer Ort, in, welchen die anderen Elementen ihre Wirkungen werfen, wie in dem Büchlein der 12. Traktate gesagt worden ist. Und dieses von dem Element der Erde, welche wie wir gesagt haben, ein Schwamm, und derer anderen Receptaculum ist, welches zu unserem Vorhaben genug ist.

Von dem Element des Wassers.

Das Wasser ist das allerschwerste Element; voll unctuoser Feuchtigkeit, und ist ein würdigeres Element in seiner Qualität, äußerlich flüchtig, innerlich aber ist es fix, kalt und feucht; wird von der Luft temperiret: es ist das Sperma der Welt, in, welchem der Same aller Dinge erhalten wird: es ist der Hüter des Samens jedes Dinges, doch ist zu wissen, dass ein anders ist der Same, und ein anders das Sperma: des Spermatis Receptaculum ist die Erde, des Samens Receptaculum aber ist das Wasser. Was auch die Luft aus Ursache des Feuers in das Wasser tröpfelt, dieses bringt das Wasser der Erde zu. Es ermangelt unterweilen dem Spermate an genügsamen Samen, aus Abgang der das selbigen digerierenden Wärme. Dann das Sperma ist allezeit eine Menge und erwartet den Samen, welchen es aus der Imagination des Feuers, durch die Bewegung der Luft in die Bähr-Mutter trägt: und bisweilen geht das Sperma ein mit Mangel des Samens: es geht aber ohne Frucht wiederum heraus: von, welchem der einst in dem dritten Traktat, der Anfänge vom Salz, weitläufiger. Es geschieht sehr oft in der Natur, dass das Sperma mit genügsamen Samen, in die Gebärmutter eingeht; die Gebär-Mutter aber ist indisponiert, und mit verderbten Schwefeln oder Feuchtigkeiten angefüllt, und empfängt nicht, weder wird dieses daraus, was es hätte werden sollen; in diesem Element ist auch eigentlich nichts, außer was in dem Sperma zu sein pfleget: es erfreut sich sehr, durch die eigene Bewegung, welche durch die Luft geschieht, und lässt sich vermischen mit denen Dingen wegen den äußerlichen flüchtigen Körper. Es ist wie wir gesagt haben, ein Receptaculum des allgemeinen Samens; die Erde wird darinnen leicht gereinigt und aufgelöst, und die Luft wird darinnen kongeliert, und mit demselben im Grunde vereinigt; sie ist das Menstruum der Welt, welches da es die Luft durchdringet, so zieht es durch Kraft der Wärme, den warmen Dunst mit sich, welcher die natürliche Gebärung derjenigen Dinge, mit, welchen die Erde, gleich wie eine Bähr-Mutter schwanger ist, verursachet; und wann die Bähr-Mutter ihren gebührenden Teil des Samens empfangen hat, so geht, es sei was es sei, bald hervor, und wirket die Natur ohne Unterlass, bis zum Ende; die übrige Feuchte aber, oder das Sperma fällt auf die Seite, und fault durch die in der Erde wirkende Wärme, und (dasselbe auf die Seiten geworfene) aus diesen werden hiernach andere Dinge erzeugt, bisweilen verschiedene Tierchen, und Würmchen. Es könnte zwar ein Künstler eines scharfsinnigen Verstands in diesem Element, gleichwie aus dem Sperma, verschiedene Wunder der Natur sehen; aber es wäre von Nöten, das selbige Sperma zu nehmen, in, welchem schon in gewissen Gewichte ein eingebildeter astralischer Samen ist. Die die Natur macht, und hervor bringt aus der ersten Fäulung, viel reinere und viel würdigere, und edlere Dinge, wie du ein Beispiel an dem vegetabilischen Holz hast, dass die Natur in der ersten Komposition ein Holz macht, wenn es aber nach der Zeitigung corrumpiert wird, so fault es, und werden Würme und andere Tierlein aus demselben, so Leben und Gesicht haben: offenbar aber ist’s, dass ein Empfindliches allezeit würdiger ist, als ein Vegetabile, dann zu denen empfindlichen Organes wird eine viel subtilere und reinere Materie erfordert: aber zum Vorhaben.

Wir sagen, dieses Element sei das Menstruum der Welt, und dreifach geteilt, nämlich in ein reines, reineres, und allerreinstes. Aus dessen allerreinsten Substanz sind die Himmeln erschaffen, das reinere ist auch in Luft resolviert worden, das reine, einfache und grobe aber, ist in seiner Sphaera geblieben; und verwahrt nach göttlicher Ordnung, und der Wirkung der Natur, alle subtile Dinge. Mit der Erde macht es einen Globus aus, hat auch sein Zentrum in dem Herze des Meers: hat eine polarische Axim, mit der Erde, durch, welche Ströme und Brunnen der Wässer ausgehen, welche hiernach in große Flüsse erwachsen. Durch dergleichen Ausflüsse der Wässer wird die Erde, vor der Verbrennung erhalten, und mit dieser Befeuchtung wird der Universal-Samen, durch die Poren der ganzen Erde zugetragen, welches die Bewegung und Wärme machen.

Es ist aber kund, dass alle Ströme der Wässer in das Herze des Meers zurück kehren; aber in, welchen Ort sie hiernach kommen; ist nicht allen bekannt: Es sind zwar einige, welche glauben, dass alle Flüsse, Wässer und Brunn-Quellen, welche ihren Lauf in das Meer haben, aus denen Gestirnen gezeugt werden, welche weil sie keine andere Ursache nicht wissen, dass von denselben das Meer nicht zunehme, sagen sie, dass diese Wässer in dem Herzen des Meers verzehrt werden. Aber dieses hat in der Natur nicht statt, gleichwie wir von denen Regen bewiesen haben. Die Gestirne verursachen zwar, aber sie erzeugen nicht, während nichts generiert wird, als in seinesgleichen, der nämlichen Gestalt: die Gestirne aber sind aus Feuer und Luft, wie werden sie derenthalben Wässer erzeugen? und, wenn dieses also wäre, dass etliche Sterne Wässer generierten, dann würden notwendig andere Erde generieren, und weiters andere, andere Elemente: währenddessen dieses Welt-Gebäude von den vier Elementen also gehalten wird, dass eines das andere auch nicht in dem geringsten Teil übertritt, sondern im Gleich-Gewicht, mit ihren Kräften streiten; sensten, wenn eines das andere übertreffen möchte, so würde ein Zusammenfall erfolgen. Jedoch verbleibe wer da will in seiner Meinung, uns ist es also durch das Licht der Natur gegeben, dass durch diese vier Elementen, nachdem deren Gleichheit, von dem allerhöchsten Schöpfer proportioniert worden sind, dieses Welt-Gebäude erhalten werde, und eines das andere in seiner Wirkung nicht übertreffe. Die Wässer aber werden über das Fundament der Erde, gleich als in einem Fass, von der Bewegung der Luft zusammen gehalten, und werden gegen den Polum Arcticum von derselben zusammen gezogen, währenddessen es in der Welt kein Vakuum gibt: dieses ist die Ursache, dass in dem Zentrum der Erde das höllische Feuer der Wärme ist, welches der Archaeus der Natur regieret.

Dann im Anfang der Erschaffung der Welt hat der allerbeste allmächtigste Gott, aus jenem verwirrten Chaos zuerst die Quintessenz der Elementen erhöht und ist weiters mehr gemacht worden: hiernach hat er die allerreinste Substanz des Feuers zu dem Sitz seiner allerheiligsten Majestät über alles erhoben, und sie in seine Termini gestellt und bestätigt. In dem Zentrum des Chaos (nach dem Willen der unermesslichen göttlichen Weisheit) ist dieses Feuer angezündet worden, welches hiernach diese allerreinsten Wässer destilliert hat: währenddessen aber jetzt das allerreinste Feuer, das Firmament, samt den Thron des allerhöchsten Gottes erhalten hat, so sind die Wässer unter diesem Feuer verdickt worden, und, damit sie stärker befestigt wurden, so hat das Feuer bald ein gröberes als das erstere destilliert, allezeit durch Verursachen dieses Zentral-Feuers, welches in der Sphaera des Feuers unter denen Wässern, zurück geblieben ist: und also sind die Wässer zwischen zweien Feuern zu Himmeln kongeliert und zusammen gedrückt worden. Aber dieses Zentral-Feuer hörte nicht auf, sondern destillierte ferner die Wässer, und resolvierte auch andere wenig reinere in Luft, welches auch unter der Sphaera des Feuers in der eigenen Sphaera zurück geblieben ist, und von dem Element des Feuers, gleichsam als von dem allerstärksten Fundament umgeben wird: und gleich wie die Wässer der Himmeln, dieses überhimmlische Feuer nicht überschreiten können, also kann das Element des Feuers die Wässer der Himmeln nicht überschreiten, weder kann auch die Luft über das Element des Feuers schreiten, und erhöht werden: das Wasser aber mit der Erde, ist in einem Globo zurück geblieben, währenddessen es keinen Platz in der Luft hat, ausgenommen denjenigen Teil, welchen das Feuer in die Luft resolviert hat; wegen täglicher Verstärkung dieses Welt- Gebäudes.

Dann, wenn ein leerer Ort in der Luft gewesen wäre, so wären alle Wässer abgetropft, und in Luft resolviert worden, aber jetzt ist die Sphaera voller Luft, welche allezeit, durch die beständige Zentral-Hitze aus denen Wässern durch das Herabtropfen angefüllt wird, also, dass die übrigen Wässer von der Zusammendrückung der Luft um die Erde gewälzt werden und mit der Erde das Zentrum der Welt halten. Und diese Operation geschieht von Tag zu Tag; und wird also auch die Welt, von Tag zu Tag gestärkt, und unzerstört, und natürlich bleiben, ausgenommen nach des allerhöchsten Schöpfers vollkommenen Willen. Darum wird dieses zentrale Feuer nicht nachlassen, durch die allgemeine Bewegung und Influenz der himmlischen Kräften sich zu entzünden, und die Wässer aufhören sich in Luft zu resolvieren; noch die Luft aufhören, die übrigen Wässer mit der Erde zusammen zu drücken, und also in dem Zentrum beisammen halten, dass sie sich aus ihrem Zentrum nicht bewegen können: und also ist diese Welt natürlich von der allerhöchsten göttlichen Weisheit gemacht, und wird so erhalten; und also ist notwendig, dass nach dessen Beispiel, alle Dinge in der Welt natürlicher Weise geschehen. Diese Erschaffung dieses Welt-Gebäudes wollten wir dir deshalb an den Tag legen, damit du weißt, dass die vier Elementen eine natürliche Sympathie mit denen Obern haben, währenddessen sie aus einem eben dem nämlichen Chaos sind: sie werden aber von denen Obern regieret, als von denen Würdigeren, und daher kommt dieser Gehorsam in diesen sublinarischen Ort. Aber wisse, dass alles dieses von denen Philosophen natürlicher Weise ist erfunden worden, wie an seinem Orte wird erklärt werden.

Nun zu den Vorhaben, von denen Strömen der Wässer, der Ebbe und Flut des Meers, wie sie durch die polarische Axe von einem Polo zu den anderen getrieben werden. Es sind zwei Pole, der eine ist Arcticus, in dem, oberen mitternächtigen Teil, der andere aber Antarcticus unter der Erde in dem mittäglichen Teil. Der Pol Arcticus hat eine magnetische Kraft an sich zu ziehen; der Pol Antarcticus aber hat die Kraft von sich zu stoßen, welches uns die Natur in dem Magnet als ein Beispiel zeiget. Deshalb zieht der Pol Arcticus die Wasser, durch die Axe an sich, welche wann sie in ihn gekommen sind, wiederum per Axem des Poli Antarctici heraus brechen: und während die Luft nicht eine Ungleichheit zulässt, so werden sie gezwungen wiederum zu dem Polo Arctico, als ihrem Zentrum zurück zu kehren, und also beständig ihren Lauf zu beobachten. In, welchem Lauf von dem Polo Arctico, zu den Polum Antarcticum sie durch die Poren der Erde weit und breit ausgegossen werden, und also entspringen vermögen mehr oder weniger die Brunnen-Quellen; und kehren wiederum zurück an den Ort woher sie ausgegangen sind; und dieses geschieht unaufhörlich durch die allgemeine Bewegung. Einige wie wir gesagt haben, welche von der allgemeinen Bewegung und von denen Wirkungen der Polorum nichts wissen, sagen, dass diese Wässer in dem Herzen des Meeres verzehrt und von denen Astris generiert worden, welche nichts Materialistisches hervor bringen, noch generieren, es sei dann, dass sie die Kräften und geistliche Influenzen eindrücken, welche doch das Gewicht nicht geben. Deshalb werden die Wässer nicht generiert, sondern wisse, dass sie aus dem Zentrum des Meers durch die Poren der Erde in die ganze Welt gehen. Aus diesen natürlichen Fundamenten haben die Philosophen unterschiedliche Instrumente zu Wasser-Leitungen und Spring-Brunnen erfunden, von denen man weiß, dass die Wässer nicht höher steigen können, als wo sie entspringen, und, wenn es nicht also in der Natur wäre, so hätte es die Kunst niemals gekonnt; währenddessen die Kunst der Natur nachahmt, und was nicht in der Natur, das geht nicht durch die Kunst von statten; dann das Wasser steigt nicht höher, wie wir gesagt haben, als wo es hergenommen wird: du hast ein Beispiel an einem solchen Instrument, mit, welchem der Wein aus dem Fass gehoben wird. Wisse deshalb zum Beschluss, dass aus denen Gestirnen keine Wasser-Quellen und alle Ausgänge der Wässer, generiert werden, sondern aus dem Zentrum des Meers, dahin sie wieder zurück laufen, und also die beständige Bewegung beobachten.

Dann wann dieses nicht wäre, so würde gänzlich nichts, weder in der Erde, noch, ober der Erde erzeugt werden, Ja es würde der Untergang der Welt erfolgen. Damit man aber nicht einwerfe, dass in dem Meer alle Wässer gesalzen, und die Quell-Wasser süß sind: wisst, dass die Ursache sei, dass dieses Wasser durch die Poren der Erde destilliert wird, und viele tausend Meilen, durch enge Örter und durch Sand durchgeht, die Salzigkeit verliert und süß wird: nach dessen Beispiel sind die Zisternen erfunden worden. Dann es sind an etlichen Orten die Poren und Gänge, größer und weiter, durch, welche das gesalzene Wasser heraus bricht, woher die Salz-Gruben und Brunnen herkommen, wie zu Halle in Deutschland: auch in etlichen Örtern wird es durch die Wärme zusammen gezogen, und bleibt das Salz in dem Sande zurück, das Wasser aber schwitzet in andere Poren, wie in Polen zu Wielics und Bochnia. Also auch mit denen Wässern, so durch warme, schweflichte beständige hitzige Örter durchgehen, so werden sie heiß, daher die warmen Bäder entspringen: dann es sind in dem Innersten der Erde, Örter, in, welchen die Natur eine Schwefel-Minera destilliert und scheidet, wo es von dem Zentral-Feuer entzündet wird. Wann das Wasser durch diese hitzigen Örter lauft, so erhitzet es sich vermög der Nähe und Weite mehr oder weniger, und bricht also in die Oberfläche der Erde aus, es behält auch den schweflichten Geschmack, gleichwie eine jede Brühe, von seinem gekochten Fleisch. Auf eben dergleichen Art geschieht es, wenn das Wasser durch mineralische oder kupferichte, oder alaunische Örter durchgeht, so bekommt es deren Geschmack. Ein solcher Destillierer ist deshalb der Schöpfer aller Dinge, in dessen Hand dieses Destillatorium ist, nach, welchen Beispiel alle Destillierungen von denen Philosophen sind erfunden worden, welches der allmächtige und barmherzige Gott, selbst, ohne Zweifel denen Menschen hat eingegeben:, welcher, wenn es sein heiliger Wille wäre, entweder das Zentral-Feuer auslöschen, oder das Gefäß zerbrechen könnte, und wird allen ein Ende sein. Aber weil dessen Güte, nach einen bessern trachtet, wird sie dermal einst seine Allerheiligste Majestät erhöhen, und, dasselbe allerreinste Feuer, welches den Wässern der Himmel ein Firmament ist, höher erheben, und wird dem zentralischen Feuer einen stärkeren Grad geben, damit sich alle Wässer in die Luft erheben, und die Erde kalziniert werde: und also wird das Feuer, nachdem es alles Unreine verzehrt hat, die subtilen, und in der Luft herumschwebenden Wasser, der gereinigten Erde wieder geben, und also eine viel edlere Welt (wann man anders philosophieren darf) zuwege bringen.

Es sollen deshalb alle Nachforscher dieser Kunst wissen, dass Erde und Wasser einen Globum haben, und alle Ding mit einander machen, währenddessen sie greifliche Elementen sind, in, welchen die anderen zwei verborgen wirken. Das Feuer erhaltet die Erde, dass sie nicht versinke oder aufgelöst werde: die Luft erhaltet das Feuer, dass es nicht erlöscht werde; das Wasser erhaltet die Erde, dass sie nicht verbrennet werde; dieses hat uns zu unseren Vorhaben nützlich geschienen, zu beschreiben, damit die Studiosi wissen, in, welchen die Fundamenten der Elementen bestehen, und wie die Philosophen deren widerwärtige Wirkung, observiert haben, indem sie das Feuer mit der Erde, und die Luft mit dem Wasser vereinbarten, wiewohl wann sie etwas Edleres gewollt, so haben sie das Feuer in Wasser gekocht, indem sie darauf acht hatten, dass des einen Blut reiner als des anderen, wie auch die Tränen reiner sind, als der Harn. Deshalb sei dir genug, was wir gesagt haben: dass das Element Wasser, das Sperma und Menstruum der Welt, und auch das Receptaculum des Samens sei.

Von dem Element der Luft.

Die Luft ist ein ganzes Element, das allerwürdigste in seiner Qualität, äußerlich leicht, und unsichtbar, innerlich aber schwer, sichtbar und fix. Ist warm und feucht, wird von dem Feuer temperiert, ist würdiger als Erde und Wasser. Sie ist zwar flüchtig, kann aber figiert werden, und wann sie fix ist, so stellt sie sich durchdringend in einen jeden Körper ein. Aus derselben allerreinsten Substanz sind die Lebens-Geister der Tiere erschaffen. Die minder reine ist in die eigene Sphäre der Luft erhebt worden, die übrige aber, deren gröbere Teil, ist in dem Wasser verblieben, welche mit dem Wasser zirkuliert wird, gleichwie das Feuer mit der Erde, währenddessen sie Freunde sind. Sie ist das allerwürdigste, wie wir gesagt haben, und dieselbe ist der wahre Ort des Samens aller Dinge. In ihr wird der Samen imaginiert, gleichwie in einem Mann, welcher hiernach durch eine zirkulierende Bewegung in sein Sperma geworfen wird. Dieses Element hat eine Form der Vollkommenheit, den Samen in die Bähr-Mutter durch das Sperma und Menstruum der Welt auszuteilen: in ihr ist auch der lebendige Geist einer jeden Kreatur, der in allen lebet, durchdringet, und den Samen mit denen anderen Elementen zusammen zieht, gleichwie ein Mann mit denen Weibern: sie ernähret, schwängert, erhaltet: und dieses lehrt die tägliche Erfahrung, dass durch dieses Element, nicht alleine die Mineralien, Animalien, oder Vegetabilien, sondern auch die anderen Elementen leben. Dann wir sehen, dass alle Wasser putrefizieren, und unflätig werden, wenn sie keine frische Luft haben. Das Feuer verlöschet, wenn ihm die Luft benommen wird, (daher wissen die Alchemisten das Feuer durch die Luft in Grad auszuteilen, und nach dem Maß der Luft ihre Register anzuordnen) gleich auch werden des Erdreichs verborgene Poren durch die Luft erhalten. In Summa der ganze Welt-Bau, wird durch die Luft erhalten, auch in denen Tieren, der Mensch wird getötet, wenn ihm die Luft benommen wird. Es würde in der Welt nichts wachsen, wenn nicht die Kraft der durchdringenden und veränderenden Luft wäre, welche mit sich das Nutrimentum Multiplicativum anzieht. In diesem Element ist der Samen durch Kraft des Feuers eingebildet, welcher das Menstruum der Welt, durch eine verborgene Kraft zusammen verbindet, als in Bäumen und Kräutern, weil durch die Poren der Erde durch die Wirkung der spiritualischen Wärme, das Sperma mit dem Samen ausgeht, und die Kraft der Luft denselben in eine Proportion zusammen zieht, und Tropfen weiß congeliret, und also werden von Tag zu Tag, von Tropfen zu Tropfen durch das Wachsen große Bäume erhoben, wie in dem Buch der 12. Traktate gehandelt worden ist.

In diesem Element sind alle Dinge vollkommen durch die Einbildung des Feuers, und ist voll göttlicher Kraft. Dann in ihr ist der Geist des Allerhöchsten eingeschlossen, welcher vor der Schöpfung über den Wässern schwebte, nach Zeugnis der heiligen Schrift, und flöge auf den Füttigen der Winde. Wann es deshalb also ist, gleichwie es ist, dass in ihr der Geist des Herrn getragen ward, was zweifelst du, dass er etwas von seiner göttlichen Kraft in ihr zurück gelassen? Denn dieser Monarch pflegt seine Wohnungen zu zieren, er hat aber dieses Element, mit dem lebendigen Geist einer jeden Kreatur geziert. Dann in ihm ist der Samen aller zerstreuten Dinge, in, welcher alsbald in der Erschaffung jene magnetische Kraft (wie wir, oben gesagt haben) von dem höchsten Werk- Meister ist eingeschlossen worden, welche, wenn sie dieselbe nicht hätte, so könnte sie nicht etwas, von der Nahrung an sich ziehen, sondern, also würde der Samen in seiner kleinen Quantität zurück gelassen werden, er würde weder wachsen noch vermehrt werden, aber gleichwie der Magnet-Stein, das harte Eisen an sich zieht, (zum Beispiel des Poli Arctici so die Wässer an sich zieht, wie wir in dem Element des Wassers geschrieben haben) also zieht die Luft, durch den vegetabilischen Magneten, welcher in dem Samen ist, die Nahrung des Menstrui der Welt an sich, das ist, des Wasser. Dieses geschieht alles durch die Luft, dann sie ist ein Führer der Wässer, und deren Kraft ist in einem jeden Samen, verborgen eingeschlossen, das Humidum Radicale an sich zu ziehen, und diese Kraft ist, wie wir, oben gesagt haben, in einem jeden Samen allezeit der 280. Teil, wie wir dir in dem dritten Traktat der zwölf Traktate erwiesen haben, wenn deshalb einer ein guter Baum-Pflanzer sein wollte, so muss er beobachten, dass er die anziehende Spitze, gegen den mitternächtigen Teil kehre, also wird er niemals vergeblich arbeiten. Dieweil gleichwie der Polus Arcticus die Wässer an sich zieht, also zieht der Scheitel- Punkt den Samen an sich, und jeder anziehender Spitz korrespondiert mit ihm; du hast ein Beispiel an einem jeden Holz, dessen anziehender Spitz natürlicher Weise, nach den Scheitel-Punkt eilet, und von ihm gezogen wird. Dann man hoble ein Holz allenthalben gleich ab, wenn du wissen willst, welche die, obere Spitze ist, so lege, dasselbe in das Wasser, das es unter getaugt wird, (jedoch außer seiner Länge) so wirst du allezeit zuerst sehen, die Spitze desselben aus dem Wasser hervor kommen, als dessen entgegen gesetzten Teil, dann die Natur weiß in ihrer Pflicht nicht zu irren, von, welchem weitläufiger in der Harmonie, wo von der magnetischen Kraft wird gehandelt werden: (wiewohl dem, so der Metalle Natur bekannt ist, leicht ist, den Magneten zu verstehen) dieses ist von uns genug gesagt worden, dass dieses das allerwürdigste Element sei, in, welchem der Samen, und lebhafte Geist, oder die Behausung der Seelen einer jeden Kreatur ist.

Von dem Element des Feuers.

Das Feuer ist das allerreinste und allerwürdigste Element, voll anhangender unctuoser korrosivität, durchdringend, digerierend, korrodierend, sehr anhängend, äußerlich sichtbar, innerlich aber unsichtbar, es ist das allerfixeste, ist hitzig und trocken, und wird von der Erde temperiert. Dessen allerreinste Substanz und Essenz in der ersten Erschaffung, ist mit dem Thron göttlicher Majestät, erhöht worden, da die Wässer der Himmel sind befestigt worden, wie wir in dem Element des Wassers gesagt haben: aus dessen minder reinsten Substanz, sind die Engel erschaffen worden: aus der minder reineren, mit der allerreinsten Luft vermischt, sind die Lichter und Sternen erschaffen worden: die minder reine ist annoch in der Sphaera, die Himmeln einzuschließen und aufzurichten erhoben worden: die Unreine und unctuose aber ist in dem Zentrum der Erde zur beständigen Wirkung der Bewegung, von dem Allerhöchst Weisesten Schöpfer zurück gelassen, und eingeschlossen worden, welche wir das höllische Feuer nennen. Alle diese Feuer sind zwar zerteilt, doch haben sie eine natürliche Sympathie untereinander.

Dieses Element ist das allerruhigste und gleich einem Wagen, der, wenn er gezogen wird, fortlauft, wenn er nicht gezogen wird, stille steht. Es ist auch in allen Dingen unbegreiflich. In ihm sind die Lebens-Ursachen und der Verstand, welche in der ersten Eingießung des menschlichen Lebens ausgeteilt werden, und diese werden die vernünftige Seele geheißen, welche allein den Menschen, von denen übrigen Tieren unterscheidet, und Gott verglichen wird. Diese Seele ist aus demselben allerreinsten Elementalischen Feuer in den lebendig machenden Geist von Gott eingegossen, wegen, welcher der Mensch, nach der Erschaffung aller Dinge, zu einer besonderen Welt oder Microcosmo erschaffen worden ist. In dieses Subjectum hat Gott der Schöpfer aller Dinge seinen Stuhl und Majestät gesetzt, gleichwie in das allerreinste und allerruhigste Subjectum, welches allein von dem Willen und unermesslichen göttlichen Weisheit regiert wird. Deshalb hat Gott einen Abscheu vor aller Unreinigkeit; nichts unflätiges, zusammen gesetzt, beflecktes, kann sich zu Gott nähern; darum kann kein Sterblicher Gott sehen, weder natürlicher Weise sich zu Ihm nahen: dann das Feuer, welches in dem göttlichen Umkreis ist, in, welchem der Stuhl, und die allerhöchste Majestät getragen wird, ist also ausgedehnt, dass es kein Aug durchdringen könne, währenddessen das Feuer kein Compositum hinzu läßt: dann das Feuer ist jedes Compositi Tod und Scheidung. Wir haben gesagt, dass es das allerruhigste Subjectum sei, (währenddessen es ist) anders würde folgen (und das wäre ungeräumt zu gedenken), dass Gott nicht ruhen könnte: dann Er ist in dem allerruhigsten Stillschweigen, mehr als die menschliche Vernunft sich einbilden kann. Nimm ein Beispiel an dem Kieselstein, in, welchem Feuer ist, und doch nicht gespürt wird, noch erscheint, bis es durch die Bewegung erwecket und entzündet wird, dass es in ihm erscheint: Also wird jenes Feuer, in, welchem die allerheiligste Majestät unseres Schöpfers gesetzt ist, nicht bewegt, es sei dann, dass es durch den eigenen Willen des Allerhöchsten erwecket, und also hingeführt werde, wohin Sein heiliger Wille ist: dann durch den Willen des allerhöchsten Schöpfers geschieht die allerheftigste und erschrecklichste Bewegung.

Du hast ein Beispiel, wenn etwa ein Monarch dieser Welt in seinem Pracht sitzet, was für eine Ruhe? was für ein Stillschweigen ist um Ihn her? Und, wenn auch etwa einer von seinen Hof-Männern sich bewegt, so ist nur die Bewegung des einen und anderen besonders, welche nicht betrachtet wird. Wann aber der Herr selbst sich bewegt, so geschieht ein Getöse und allgemeine Bewegung, darüber sich alle herumstehende mit ihm bewegen. Was dann, wenn der höchste Monarch, der König aller Könige, der Schöpfer aller Dinge, (nach dessen Beispiel die Fürsten dieser Welt auf Erde gesetzt werden) sich aus Autorität bewegt, was für eine Bewegung! Was für ein Zittern, wenn der ganze Beistand der himmlischen Heerschaaren sich um ihn her bewegen. Es möchte aber etwa einer fragen, wie und auf was für eine Weise wir diese Dinge wissen, weil die himmlischen Dinge dem menschlichen Verstand verborgen sind? Denen antworten wir, dass dieses allen Philosophen offenbar sei, ja die unbegreifliche Weisheit selbst hat es ihnen eingeblasen, dass alles nach dem Beispiel der Natur erschaffen sei, und, dass aus jenen Heimlichkeiten die Natur die Zusammenziehung habe und wirke, und, dass nichts auf der Erde geschehe, als nach dem Beispiel der himmlischen Monarchie, welches aus denen unterschiedlichen Pflichten der Engel bewiesen wird; Also wird auch nichts geboren noch etwas gezeugt, außer natürlicher Weise. Alle menschliche Erfindungen, ja auch Künste, welche entweder sind, oder sein werden, kommen nicht, als aus den Fundamenten der Natur hervor.

Der Allerhöchste Schöpfer hat den Menschen alle natürliche Dinge wollen offenbaren, und darum hat Er uns bewiesen, dass selbst die himmlische Dinge natürlich gemacht sind, aus welchen desto besser seine absolute und unbegreifliche Macht und Weisheit erkannt wird, welches alles die Philosophen in dem Licht der Natur, gleichwie in einem Spiegel gesehen haben: darum haben sie diese Wissenschaft nicht aus Begierde des Goldes oder Silbers, sondern wegen der Erkenntnis nicht allein aller natürliche Dinge, sondern auch desselben Schöpfers Macht, groß geschätzt, und wollten von diesen auf das allersparsamste, und nicht, es sei dann figürlich, reden, damit die göttlichen Geheimnüsse, durch, welche die Natur hell an den Tag gegeben wird, denen Unwürdigen nicht eröffnet werden. Welches du, wenn du dich selbst weißt zu erkennen, und nicht halsstarrig bist, leicht begreifen könntest; der du nach der Gleichheit der größeren Welt, ja nach dem Ebenbild Gottes selbst erschaffen bist. Du hast in deinem Leib die Anatomie der ganzen Welt; Du hast zum Firmament die Quintessenz der vier Elementen, welche aus dem Chaos der Spermatum in die Bähr- Mutter gezogen, und in die Haut weiters mehr zusammen gezogen worden ist; Du hast das allerreinste Blut anstatt des Feuers, in, welchem der Sitz der Seele (anstatt des Königs) durch den Lebens-Geist gesetzt ist; Du hast Herz anstatt der Erde, wo das Zentral-Feuer beständig wirket und diese Microcosmische Maschine in seinem Wesen erhält; Du hast den Polum Arcticum anstatt des Munds; Du hast den Unter-Bauch, anstatt des Poli Antarctici, und alle Glieder correspondieren mit denen himmlischen: von, welchen wir in unserer Harmonie, in dem Capitul von der Astronomie es dermal einst weitläufiger hinterlassen wollen, wo wir geschrieben haben, was die Astronomie für eine leichte und natürliche Kunst sei, wie die Aspecten der Planeten und Sternen verursacht werden, und warum aus denen Aspecten von dem Regen, und von anderen Zufällen prognosticiert wird, welches hier zu erzählen zu lange wäre, und alle diese Dinge sind in einander gekettet, und geschehen natürlicher Weise: nur einige erfüllen die Gottheit. Was die Alten ausgelassen, dieses haben wir dem fleißigen Studioso dieses Geheimnisses anzeigen wollen, damit ihm desto klärer die unbegreifliche Macht des allerhöchsten Gottes zu Herzen gehe, und er ihn desto inbrünstiger liebe und anbete. Darum solle der Nachforscher dieser Heiligen Wissenschaft wissen, dass die Seele in dem Menschen, als in der kleineren Welt, Microcosmo, Gottes des Schöpfers seine Stelle vertrete, oder Vize-König sei, welche in den Lebensgeist in dem allerreinsten Geblüt gesetzt worden ist.

Sie regiert das Gemüt, das Gemüt aber den Leib: wann die Seele sich etwas einbildet, so weiß das Gemüt alles, und alle Glieder verstehen das Gemüt und gehorchen ihm, und erwarten mit Verlangen seinen Willen zu erfüllen; dann der Leib weiß nichts, was auch für Stärke und Bewegung in dem Leib ist, das macht das Gemüt; dann der Leib ist dem Gemüt, gleichwie der Werk-Zeug einem Künstler. Die Seele aber, welche den Menschen von denen übrigen Tieren unterscheidet, wirket, dasselbe in dem Leib, aber sie hat eine größere Wirkung außerhalb des Leibs: weil sie absolute außerhalb des Leibes herrschet, so ist sie in diesen von denen Tieren unterschieden, welche nur den Sin, und nicht die Seele der Gottheit haben. Gleich also wirket Gott, und der Schöpfer aller Dinge, der Herr unser Gott; in dieser Welt, jenes was zu der Welt notwendig gehöret, und ist in diesen der Welt einverleibet, daher man glauben muss, dass Gott überall sei: es wird aber seine unermessliche Weisheit außer den Körper der Welt ausgeschlossen, durch, welche er außer ihn wirket, und bildet andere viel höhere Dinge, als der Welt-Körper begreifen kann, und diese sind außer der Natur, und allein Gottes- Geheimnüsse; gleichwie ein Beispiel an der Seele ist, welche außerhalb des Leibs, viele der allertiefsinnigsten Dinge sich einbildet, und durch diese Gott ähnlich gemacht wird, welcher außer seiner Welt, und außer der Natur wirket, wiewohl dieses nur ist, wie ein angezündetes Licht, gegen den hellen Mittag: dann die Seele bildet ihr ein, vollbringt aber nichts, es sei dann in dem Gemüt, Gott aber bewirket alles in eben demselben Augenblick, in, welchem er es ihm einbildet, gleichwie sich die Seele einbildet, sie sei zu Rom, oder anders wo, in dem Augenblick aber nur im Sin oder Gedanken;

Gott aber tut solche Dinge, wesentlicher Weise, weil er allmächtig ist; deshalb ist Gott der Welt nicht anders, als wie die Seele dem Körper einverleibet; hat seine besondere und vollkommene Macht, andere Dinge zu machen, als der Körper begreifen kann; daher hat sie die größte Gewalt in dem Körper, wenn sie will, sonst würde unsere Philosophie vergeblich sein. Deshalb lerne aus diesen Gott erkennen, so wirst du erfahren, wodurch der Schöpfer, von denen Kreaturen unterschieden sei. Du selbst wirst größere Dinge begreifen können, weil dir schon von uns die Türe geöffnet ist. Damit aber hier dieser Traktat erweitert werde: so lasset uns zu unseren Vorhaben schreiten. Wir haben, oben gesagt, dass das Feuer das allerruhigste Element sei, und, dass es durch die Bewegung erwecket wird, welche Erweckung die weisen Männer kennen. Es ist einem Philosophen alle Gebärung und deren Zerstörung notwendig zu wissen; dem nicht nur die Erschaffung des Himmels, sondern auch die Zusammensetzung und Vermischung aller Dinge offenbar ist. Allein, ob sie schon alle Dinge wissen, so vermögen sie doch nicht alles. Wir wissen zwar des Menschen Komposition, nach allen Eigenschaften, gleichwohl können wir ihm die Seele nicht eingießen, dann dieses Geheimnis gehört Gott alleine zu: und mit dergleichen unzählbaren Heimlichkeiten übertrifft er alle Dinge, weil dieselben außer der Natur sind, so hat die Natur nicht darüber zu disponieren: die Natur kann eher nicht wirken, als wann ihr eine Materie dargereicht wird: die erste Materie von dem Schöpfer, die zweite von dem Philosophen.

In der philosophische Operation aber muss die Natur das Feuer erwecken, welches der Schöpfer heimlich in jedes Dinges Zentrum eingeschlossen: dergleichen Feuers-Erweckung geschieht durch das Wollen der Natur, bisweilen durch das Wollen eines verständigen Künstlers, so die Natur disponiert. Dann natürlicher Weise werden alle Unreinigkeiten und Besudlungen durch das Feuer gereinigt: ein jedes Kompositum wird im Feuer aufgelöst: gleichwie das Wasser alle unvollkommene Dinge, die nicht fix sind, wascht und reinigt; also reinigt das Feuer alle fixe Dinge, und werden durch das Feuer vollkommen gemacht: gleichwie das Wasser ein jedes aufgelöstes Ding vereinigt; also scheidet das Feuer ein jedes zusammen gefügtes, und was seiner Natur und Eigenschaft ist, reinigt es, und vermehrt es auf das beste, nicht zwar in der Quantität, sondern in der Kraft.

Dieses Element wirket auf wunderbarer Weise heimlich in andere Elementen, und in alle Dinge: dann wie die Seele aus dem Allerreinesten ist, also ist ein Vegetabile aus dem Elementarischen, welches von der Natur regiert wird. Dieses Element wirket in das Zentrum jedes Dinges, auf diese Art: die Natur gibt die Bewegung, die Bewegung erregt die Luft, die Luft das Feuer, das Feuer aber scheidet, reiniget, digeriert, färbet, und macht zeitigen allen Samen, den zeitigen Samen aber treibt es aus, durch das Sperma in Örter und Bähr-Mutter, das ist, in reine oder unreine, mehr oder weniger, warme, trockne, oder feuchte Örter, und nach Disposition der Bähr-Mutter oder des Orts, werden unterschiedliche Dinge in der Erde hervor gebracht, gleichwie auch in dem Büchlein der 12. Traktate, von denen Bähr- Müttern Meldung gemacht worden ist, dass so viele Örter, auch so viele Bähr-Mütter sein: also hat der Schöpfer aller Dinge, der allerhöchste Gott, alle Dinge bestellt, und geordnet, dass eines dem anderen zu wieder, und des einen Tod des anderen Leben sei: was eines hervor bringt, verzehrt das andere, und wird aus diesem ein anderes, dazu noch viel ein edleres, natürlicher Weise hervor gebracht: und durch dieses wird die Gleichheit der Elementen, und zugleich der Komposition erhalten.

Aller Dinge, insbesondere der Lebendigen, ist der natürliche Tod die Scheidung, deshalb muss der Mensch natürlicher Weise sterben; denn weil der Mensch aus denen vier Elementen zusammen gesetzt worden, ist er der Scheidung unterworfen. Dann alles Zusammen gesetzte muss natürlicher Weise geschieden werden; allein diese Scheidung der menschlichen Komposition hat nur an dem Tag des Gerichts geschehen sollen: dann in dem Paradies war der Mensch unsterblich. Welches alle Theologen, und die heilige Schrift selbst bestätigt; doch hat kein Philosophus nicht genügsame Ursache der Unsterblichkeit bis hierher erwiesen, welche einem Nachforscher dieser heiligen Wissenschaft zu wissen zusteht, auf, dass er sehen könne, wie alle diese Dinge natürlicher Weise geschehen, und ganz leicht verstanden werden können. Es ist wahr, und die höchste Wahrheit, dass ein jedes Kompositum, dieser Welt, der Zerstörung unterworfen sei, und geschieden werden könne, welche Scheidung in dem animalischen Reich, der Tod genannt wird.

Die weilen aber der Mensch, auch aus denen vier Elementen zusammen gesetzt und erschaffen ist, wie könnte er unsterblich sein? Dass dieses natürlicher Weiß geschehen, ist schwer zu glauben, ja es wird vor ganz übernatürlich bisher gehalten. Doch hat Gott denen Philosophen, denen frommen Männern, vor sehr vielen Seculis eingeflößt, dass dieses natürlicher Weise sei, welches du von uns also zu verstehen hast. Das Paradies war, und ist ein solcher Ort, welches von dem allerhöchsten Schöpfer aller Dinge, aus den wahren, nicht elementierten, sondern allerreinsten, temperirten, und in höchster Vollkommenheit annatisirten Elementen erschaffen, und alles, was in dem Paradies, ist aus den nämlichen, unsterblichen Elementen erschaffen worden, daselbst ist auch der Mensch erschaffen, aus denselben unzerstörlichen, und in rechter Proportion, annatisirten Elementen zusammen gesetzt worden, dass er auf keine Weise könnte zerstört werden, derowegen ist er der Unsterblichkeit eingeweiht worden: indem Gott ohne Zweifel dieses Paradies alleine für die Menschen erschaffen hat, von, welchen wir an seinem Ort, und wo es ist, in unserer Harmonie weitläufiger. Nachdem aber der Mensch, durch die Sünde des Ungehorsams des allerhöchsten Schöpfers Gebot übertrat, ist er in diese zerstörliche elementalische Welt, so Gott alleine für die wilden Tiere erschaffen hatte, zu denenselben verstoßen worden, welchem, da er ohne Nahrung nicht leben könnte, vonnöten war, die Nahrung aus denen elementierten verderbten Elementen zu nehmen, durch diese Nahrung wurden jene reine Elementen seiner Schöpfung angesteckt, und hat er sich also gemächlich zum Verderben geneigt, bis eine Qualität die andere überwunden, und die Verderbung des ganzen Compositi, die Krankheit, und letztens die Scheidung und der Tod erfolgt ist. Hiernach sind noch mehr der Verderbung und dem Tod näher gewesen, diejenige, welche in denen schon verdorbenen Elementen, aus dem verdorbenen Samen, und nicht in dem Paradies erzeugt worden sein, während der Samen, so aus denen zerstörlichen Nahrungen erzeugt, nicht dauerhaft sein kann, und je länger die Menschen von der Verjagung aus dem Paradies, desto näher sie zu der Zerstörlichkeit gehen, daher die Abkürzung des Lebens ist, und wird bis dahin kommen, dass auch das Kinderzeugen, wegen Kürze des Lebens aufhören wird.

Jedoch sind einige Örter, wo sie die Luft reichlicher, und die Gestirne günstiger haben, daselbst die Naturen nicht also geschwind verdorben werden, weil auch die Menschen natürlicher leben. Unsere Lands-Leute aber eilen unbedachtsam durch Vielfraß und unordentliches Leben zu der Zerstörung: Dieses lehrt die Erfahrung, dass die aus dem Samen der geschwächten Eltern geborene, nicht dauern. Wann aber der Mensch in dem Paradies verblieben wäre, als in einem Ort, das seiner Natur bequem, wo die Elementen noch unzerstört alle Jungfrauen sind, so würde er in Ewigkeit unsterblich sein: Dann es ist gewiss, wenn die reinen Elementen in Gleichheit der Kräften vereinigt sind, dass dieses Subjectum unzerstörlich sei, und ein solches solle der Lapis Philosophorum sein: solcher menschlicher Erschaffung ist er von denen alten Philosophen verglichen worden, die heutigen Philosophen aber, so alles nach dem Buchstaben verstehen, haben es auf diese Secula der verderbten Erzeugung verstanden. Diese Unsterblichkeit ist die vornehmste Ursache gewesen, dass die Philosophen diesen Stein zu suchen, sich bemüht haben; dann sie wussten, dass der Mensch aus dergleichen vollkommenen Elementen erschaffen worden. Haben derowegen die Erschaffung betrachtet, und da sie erkannt hatten, dass sie natürlich sei, haben sie angefangen zu erforschen, ob man noch dergleichen unzerstörliche Elementen haben könne, oder, ob diese mit einem Subjecto könnten vereinigt oder eingebracht werden, denen hat selbst der allerhöchste Schöpfer aller Dinge eingeblasen, dass eine Komposition dergleichen Elementen, in dem Gold zu finden sei, währenddessen es in denen Tieren unmöglich ist, weil sie aus den zerstörlichen Elementen sollten ihr Leben erhalten; in denen Vegetabilien ist es auch nicht, weil bei ihnen eine große Ungleichheit der Elementen zu finden ist; und weil alle Geschöpfe zu der Vermehrung geneigt sind, so haben ihnen die Philosophen vorgenommen in diesem mineralischen Reich diese Möglichkeit der Natur zu erfahren, welche, nachdem sie solche gefunden, gesehen haben, dass andere unzählbare Heimlichkeiten der Natur darinnen sein, von, welchen sie, als von denen göttlichen Geheimnissen es auf das aller sparsamste in Schriften hinterlassen. Deshalb hast du also, wie die zerstörte Elementen in das Subjectum fallen, und geschieden werden; wann eines das andere übertrifft, während alsdann durch die erste Scheidung die Fäulung geschieht, und durch die Fäulung die Scheidung des Reinen von dem Unreinen, so geschieht alsdann eine neue Verbindung durch Kraft des Feuers, und überkommt eine viel edlere Gestalt, als die erste.

Dann in seinem ersten Stande ist die Zerstörung, aus grober Vermischung gewesen, so nicht als durch die Fäulung gereinigt und verbessert wird; und dieses kann nicht geschehen, es sei dann durch die vereinigten Kräften der vier Elementen, welche in einem jeden Composito sind. Dann, wenn das Compositum fallen soll, so fället es durch das Element des Wassers; und da sie also verwirrt liegen, so kommt das Feuer, welches potentialiter in einem jeden ist, als nämlich in der Erde, in der Luft, mit einander überein, und überwinden hiernach mit vereinigter Hand das Wasser, welches sie digerieren, und kochen, und letztlich congelieren; und auf solche Weise kommt die Natur der Natur zu Hilfe. Dann, wenn das verborgene Zentral-Feuer, welches des Lebens beraubt war, überwindet, so wirket es in das, welches ihm näher verwand, und reiner ist, gleichwie es selbst das allerreinste ist, und wird mit ihm vereiniget: also überwindet es das Gegenteil, und scheidet das Reine von dem Unreinen, und wird eine neue Form geboren, und, wenn ihm bis jetzt geholfen wird, so ist es viel herrlicher als zuerst; es werden bisweilen die Dinge, durch den Verstand eines scharfsinnigen Künstlers unsterblich gemacht, sonderlich in dem mineralischen Reich; also werden alle Dinge allein durch das Feuer und dessen Regierung gemacht, und werden in ein Wesen gebracht, wenn du mich verstanden hast.

Deshalb hast du hier den Ursprung der Elementen und deren Natur und Wirkung auf das kürzeste beschrieben, welches zu unseren Vorhaben dieses Orts genug ist. Denn, wenn sonst ein jedes Element sollte beschrieben werden, wie es ist, so würde ein großes Buch daraus entstehen, so zu unseren Vorhaben nicht notwendig. Alles dieses, wie wir gesagt haben, wollen wir in die Harmonie überlassen, wo durch Gottes Gunst, wenn wir werden bei Leben erhalten werden, wir von denen natürlichen Dingen häufig hinterlassen wolle.

Von denen
dreien Anfängen aller Dinge.

Nachdem wir diese vier Elementen beschrieben haben, so lasset uns zu denen dreien Anfängen der Dinge schreiten, auf, welche Art aber die selbigen aus denen vier Elementen hervor gebracht werden, vernimm also. Nachdem die Natur von Gott dem allerhöchsten Schöpfer aller Dinge, die Lehen-Freiheit über diese Monarchie der Welt empfangen, so hat sie angefangen die Örter und Provinzen einem jeden nach Würde auszuteilen; und sind zuerst die vier Elementen als Fürsten der Welt verordnet worden; und, damit des Allerhöchsten Wille erfüllet werde (in dessen Wollen die Natur gesetzt ist) so hat er angeordnet, dass eines in das andere unaufhörlich wirken sollte: und also hat angefangen das Feuer in die Luft zu wirken, und hat den Schwefel hervorgebracht; gleich auch hat die Luft angefangen, in das Wasser zu wirken, und hat den Merkur hervor gebracht. Das Wasser hat auch angefangen, in die Erde zu wirken, und hat das Salz hervor gebracht; die Erde, welche nichts hatte, in was zu wirken, hat auch nicht etwas hervor gebracht, sondern das Hervorgebrachte verbliebe in ihr: deshalb sind nur drei Anfänge geworden, und die Erde ist zu der Säug-Amme und Bähr-Mutter, der anderen gemacht worden. Drei Anfänge, wie wir gesagt haben, sind hervor gebracht, welche die alten Philosophen nicht so genau betrachtet haben, welche nur zwei Wirkungen der Elementen beschrieben haben, (oder, wenn sie es auch mit Willen verschwiegen, wer will sie urteilen, weil sie ihre Schriften nur ihren Söhnen deduziert haben?) und den Schwefel mit dem Mercurius, welches auch uns genug sein soll, die Materie der Metalle, ja auch des Steins der Philosophen zu sein genannt haben: wer deshalb auch immer ein wahrer Erforscher dieser heiligen Wissenschaft sein will, ist notwendig, dass er die Zufälle wisse, und selbst das Zufällige erkenne, dass er lerne, zu, welchem Subjekt oder Element er vorhabe sich zu nahen, dass er sich selbst, durch Mittel dazu bereite, wenn er anders verlangt die vierte Zahl zu erfüllen: dann gleichwie diese drei Anfänge aus vieren hervor gebracht sind, also muss durch die Verminderung geschehen, dass auch diese zwei, ein Männlein und ein Weiblein hervor bringen, die zwei aber bringen ein unzerstörbares hervor, in, welchen die vier gleich unverfälscht auf das höchste gereinigt, digeriert sein werden: und also wird ein Viereck mit dem anderen Viereck übereintreffen.

Und dieses ist diejenige Quint-Essenz so einem jeden Künstler sehr notwendig, und, welche von vielen Contrariis geschieden ist. Also hast du in einer jeden natürlichen Komposition dieser dreien Anfänge, einen Körper, Geist und Seele verborgen, welche drei, wenn du, nachdem sie geschieden und wohl gereinigt sind, wie wir gesagt haben, wieder vereinigen wirst, so werden sie ohne Zweifel durch Nachahmung der Natur die allerreinste Frucht geben. Weilen die Seele, ob sie schon aus dem alleredelsten Ort genommen ist, doch nicht dahin, wohin sie zielet, gelangen kann, es sei dann durch den Geist, welcher der Ort und der Wohnsitz der Seele ist, welche, wenn du sie an ihr gehöriges Ort wieder bringen willst, vonnöten ist, dass sie von aller Sünde abgewaschen, der Ort aber gereinigt sei, damit in ihm die Seele verklärt, und nicht mehr geschieden werden könne. Nun also hast du den Ursprung der dreien Anfänge, aus welchen du der Natur nachahmend den Merkur Philosophorum, und deren Prima Materia (Erste Materie) hervor bringen, und diese Anfänge der Dinge, besonders der Metalle zu deinen Vorhaben ziehen musst: dann ohne diese Anfänge dir unmöglich ist, etwas durch die Kunst zu vollbringen, weil auch die Natur selbst ohne ihnen nichts macht, noch hervor bringt. Diese drei sind in allen Dingen, und ohne sie ist nichts in der Welt, wird auch natürlicher Weise nichts sein. Alleine weil wir, oben geschrieben haben, dass die alten Philosophen nur zwei Anfänge genannt, ist zu wissen, auf, dass der Nachforscher nicht irre, dass, ob sie schon den Schwefel und den Merkur beschrieben haben, so haben sie sich doch ohne Salz gar nicht zu diesem Werk nähern können, weil jenes der Schlüssel und der Anfang dieser heiligen Wissenschaft ist: jenes ist, welches die Türe der Gerechtigkeit eröffnet, jenes ist, welches die Schlüssel zu denen höllischen Kerkern hat, wo der Schwefel gebunden liegt, wie dieses einstens in dem dritten Traktat der Anfänge, von dem Salz weitläufiger erklärt werden wird.

Nun zu dem Vorhaben, dass diese drei Anfänge gänzlich notwendig sind, weil sie die nahe Materie sind. Dann die Materie der Metalle ist zweifach: die nächste, und die entfernte: die nächste ist der Schwefel und Mercurius, die entfernte sind die vier Elementen, aus welchen Gott alleine, Dinge erschaffen kann: deshalb verlasse du die Elementen, dann du wirst aus ihnen nichts machen und du wirst nichts, es sei dann diese drei Anfänge hervor bringen, weil sogar die Natur, aus ihnen nichts anders hervor bringt. Wann du aus denen Elementen nichts anders, als diese drei Anfänge hervor bringen kannst, zu was ist dir diese vergebliche Arbeit, jenes zu suchen, oder machen zu wollen, welches schon die Natur erzeugt hat? Ist es nicht besser drei, als vier Meilen zu gehen? Deshalb solle dir genug sein, diese drei Anfänge zu haben, aus welchen die Natur in der Erde und auf der Erde alles hervor bringt, welche drei, du in einem jeden Ding vollkommen finden wirst. Aus deren gebührender Scheidung und Vereinigung bringt die Natur in dem mineralischen Reich, sowohl Metalle, als Steine, in dem vegetabilischen Reich aber, Bäume, Kräuter und alles, in dem animalischen Reich, auch Körper, Geist und Seele hervor, welches hauptsächlich dem Werk der Philosophen verglichen wird. Der Körper ist die Erde, der Geist das Wasser, die Seele das Feuer, oder der Schwefel des Goldes: die Quantität des Körpers vermehrt der Geist, die Kraft aber, vermehrt das Feuer. Alleine weil des Geists dem Gewicht nach mehr, als das Feuer ist, so wird der Geist erhöhet, und unterdrücket das Feuer, und zieht es zu sich, und also wächst deren jedes in der Kraft, und die Erde, so zwischen beiden das Mittel ist, wächst in dem Gewicht. Deshalb schließe ein jeder Erforscher der Kunst, in seinem Gemüt, was er aus diesen dreien sucht, und sodann eile er ihm zu Hilfe, damit es seinem Gegenteil überwinden könne, hiernach setze er zu dem Gewicht der Natur sein Gewicht, auf, dass der Mangel der Natur durch die Kunst erfüllt werde, und also wird es sein Gegenteil überwinden.

Wir haben in dem Element der Erde gesagt, dass die Erde nichts anders, als ein Receptaculum der anderen sei, das ist ein Subjectum, in, welchem diese zwei das Feuer und das Wasser, durch Mittel der Luft streiten, wenn das Wasser die Oberhand erhält, so bringt sie vergängliche und zerstörbare Dinge hervor, wenn aber das Feuer überwindet, bringt es immerwährende und unzerstörbare Dinge hervor: deshalb betrachte du, was dir vonnöten sei; ferner wisse, dass Feuer und Wasser in einem jeden Dinge sei, allein weder das Feuer, noch das Wasser machen etwas, weil sie nur untereinander streiten und kämpfen, wegen der Geschwindigkeit und Stärke, und dieses nicht durch sich, sondern durch die Erweckung der äußerlichen Wärme, welche durch die Bewegung der himmlischen Kräfte in dem Zentrum der Erde angezündet wird, ohne, welcher diese zwei, niemals nichts tun würden, sie blieben ein jedes deren in ihren Grenzen und Gewicht stehen, allein die Natur, nachdem sie diese zwei in der Proportion zusammen vereinigt hat, erweckt sie damals durch die äußerliche Wärme, und da fangen sie an, untereinander zu kämpfen, und ein jedes deren ruft seinesgleichen um Hilfe an, und also steigen sie auf, und wachsen, bis die Erde mit ihnen nicht mehr aufsteigen kann, unterdessen werden diese zwei, in dergleichen Zurückhaltung der Erde sublimiert: denn in diesen Subjekten der Erde steigt das Feuer und Wasser unaufhörlich auf, und wirken durch die aufbehaltenen Poren, welche die Luft zubereitet: und aus dieser ihrer Verdünnung folgen Blumen und Früchte, wodurch sie Freunde werden, wie es an den Bäumen zu sehen ist, denn je mehr sie durch das Aufsteigen subtil und rein gemacht werden, desto vortrefflichere Früchte bringen sie hervor, besonders, wenn sie zugleich mit vereinigten Kräften das Ende machen.

Wenn deshalb die Dinge gereinigt sind, so mache, dass Feuer und Wasser Freunde werden, welches sie in ihrer Erde, die mit ihnen aufgestiegen war, leicht tun werden; dann wirst du dieses kürzer, als die Natur bewirken, wenn du sie wohl nach dem Gewicht der Natur zusammen vereinigt hast, nicht wie es ehender gewesen, sondern wie es die Natur erfordert, und dir nötig ist. Dann die Natur setzt in jeder Komposition mehr von denen anderen, als von dem Feuer zu: Das Feuer ist immer der mindeste Teil, allein die Natur setzt nach ihrem Gefallen das äußerliche Feuer hinzu, und das innerliche mehr oder weniger, durch viele oder wenige Zeit zu erwecken, und, wenn nach diesem das Feuer überwindet, oder überwunden wird, werden vollkommene oder unvollkommene Dinge, sowohl in denen Mineralien, als Vegetabilien daraus. Das äußerliche Feuer zwar geht nicht wesentlich in die Tiefe der Komposition, sondern nur in der Kraft; weil das innerliche materialistische Feuer hinlänglich ist, wenn es nur Nahrung hat, und das äußerliche Feuer ist dessen Nahrung, und gleichsam das Holz ein Vergleich des elementalischen Feuers, und nach solcher Nahrung wächst es, und wird vermehrt.

Jedoch ist zu vermeiden, dass nicht zu viel äußerliches Feuer dazu komme, währenddessen, wenn einer viel und über Macht isst, so wird er ersticken: ein kleines Feuer verzehrt eine große Flamme: das äußerliche Feuer soll sein vermehrend, ernährend, nicht verzehrend, dann also werden die Dinge zur Vollkommenheit gebracht, deshalb ist die Kochung in allen Dingen die Vollkommenheit: also setze die Natur die Kraft zum Gewicht, und vollendet es; währenddessen aber schwer ist, etwas dem Composito hinzu zu setzen, weil dieses die allerlängste Arbeit erfordert, so raten wir, dass du von dem überflüssigen so viel hinweg tust, als es nötig ist, oder die Natur erfordert: nachdem die Überflüssigkeiten hinweg getan sind, so vermische es, hiernach wird dir die Natur zeigen, was du gesucht hast. Du wirst auch erkennen, ob die Natur die Elemente wohl oder übel vereinigt hat: weil in der Vereinigung alle Elemente bestehen. Viele Laboranten aber säen Stroh für Weizen, etliche alle beide: viele aber werfen dasjenige hinweg, was die Philosophen lieben: einige fangen an, und hören wieder auf, welches aus ihrer Unbeständigkeit herkommt; sie suchen eine schwere Kunst mit leichter Arbeit, das beste verwerfen sie, das allerärgste säen sie: aber gleich wie diese Wissenschaft in der Vorrede verborgen wird, also wird auch die Materie im Anfang weggeworfen.

Wir sagen aber, dass diese Kunst nichts anderes sei, als die gleich vermischten Kräften der Elemente, es ist eine natürliche Gleichheit der Wärme, Trockenheit, Kälte und Feuchte, eine Zusammenfügung des Männlein und Weibleins, welches eben das Weiblein geboren hat, das ist, die Vereinigung des Feuers, und des humidi radicalis der Metalle. Da man betrachtet, dass der Mercurius Philosophorum seinen eigenen guten Schwefel bei sich hat, nachdem er weniger oder mehr, von der Natur gereinigt und gekocht ist, wirst du alles aus dem Merkurio erhalten können:, wenn du aber wissen wirst, dem Gewicht der Natur dein Gewicht zu zusetzen, den Merkur zweifach, und den Schwefel dreifach zu machen, so wird es sich geschwinder zum Guten, sodann zum Bessern, bis auf das Beste endigen. Ob schon nur ein Schwefel sichtbar ist, und zwei Merkurs, aber von einer Wurzel nicht rohe, noch zu viel gekocht, doch gereinigt und aufgelöst, wenn du mich verstanden hast.

Die Materie des Merkurs Philosophorum, und die Materie ihres Schwefels ist zwar nicht nötig zu beschreiben: kein Sterblicher hat jemals gekonnt, weder wird sie jemand künftig in deutlicher und klarer beschreiben können, als sie von denen alten Philosophen beschrieben, und genannt worden ist, es sei denn, er wolle ein Verfluchter der Kunst sein, dann sie ist also gemein genannt, dass man sie auch nicht hoch achtet, deshalb kehren sich die Nachforscher lieber zu anderen Scharfsinnigkeiten, als, dass sie in der Einfältigkeit der Natur verblieben.
Wir sagen doch nicht, dass der Mercurius Philosophorum was gemeines sei, und öffentlich genannt werde, sondern von der Materie, aus, welcher die Philosophen ihren Schwefel und Merkur bereiten: weil man vor sich den Merkur Philosophorum auf der Erde nicht haben kann, sondern er wird aus dem Schwefel und Merkurio, nachdem sie vereinigt sind, durch Kunst zuwege gebracht, er kommt nicht an das Licht, dann er ist nackt, aber von der Natur ist er auf eine wunderbare Weise eingewickelt; schließlich sagen wir wiederholend, dass der Schwefel und Mercurius, die Minera unseres Argenti vivi sei: doch zusammen vereiniget, dass das Argentum vivum die Macht habe, die Metalle aufzulösen, zu töten, und lebendig zu machen, welche Macht es von dem essigten Schwefel seiner eigenen Natur bekommt. Alleine, damit du es noch besser begreifen könnest, so höre, was für ein Unterscheid zwischen unserem Argento vivo und dem gemeinen Merkurio sei. Der gemeine Mercurius löst weder das Gold noch Silber auf, dass er nicht von ihnen geschieden werde; unser Argentum vivum aber, löst sowohl Gold als Silber auf, und wird in Ewigkeit nicht von ihnen geschieden, gleichwie, wenn Wasser mit Wasser vermischt wird. Der gemeine Mercurius hat einen bösen verbrennbaren Schwefel, welcher schwarz wird; unser Argentum vivum hat einen unverbrennbaren, fixen, guten, allerweißesten und rötlichen Schwefel in sich.

Der gemeine Mercurius ist kalt und feucht; unser Mercurius ist warm und feucht. Der gemeine Mercurius schwärzt die Körper, und färbt sie; unser Argentum vivum macht die Körper weiß, bis zu kristallinischer Klarheit. Der gemeine Mercurius wird durch die Präcipitation, in ein gelbes Pulver, und bösen Schwefel verkehrt; unser Argentum vivum verkehrt man durch Mittel der Wärme in den allerweißesten, guten, fixen und flüssigen Schwefel. Der gemeine Merkur je mehr er gekocht wird, desto flüssiger wird er; unser Argentum vivum aber je mehr es gekocht wird, je dicker wird es. Deshalb wirst du aus diesen Umständen erwägen können, wie der gemeine Mercurius, von dem gemeinen Argento vivo der Philosophen unterschieden sei. Wenn du es noch nicht verstehst, so warte nicht, kein Sterblicher wird es dir klarer geben, als wir es gesagt haben. Nun von denen Tugenden. Unser Argentum vivum hat eine solche Kraft, dass es für sich, sowohl dir, als ihm selbst genug sei, ohne Hinzusetzung eines fremden Dinges, es wird allein durch die natürliche Kochung aufgelöst, und kongeliert: allein die Philosophen setzen ihm wegen Verkürzung ihren gut digerierten und zeitigen Schwefel zu, und arbeiten also.
Wir hätten zwar die Schriften der Philosophen anziehen können, welche unsere Rede bestätigen; alleine weil wir klarer, als ihre Schriften sind, geschrieben haben, so bedürfen wir keinen Beweis.

Jener wird sie verstehen, welcher in den Schriften der anderen geübt ist. Wenn du deshalb unserem Rat folgen willst, so raten wir, dass du, ehe du dich zu dieser Kunst nahst, die Zunge in Zaum zu halten lernst, und die Natur der Erze und Metalle, und auch der Pflanzen erforschst, weil du in jedem Subjekt unseren Merkur finden wirst, und aus allen Dingen kann der Mercurius Philosophorum heraus gezogen werden, ob schon in einem Subjekt näher als in dem anderen. Du sollst auch vor gewiss wissen, dass diese Wissenschaft nicht in dem Glück, noch zufälliger Erfindung, sondern in der wirklichen Wissenschaft bestehe, und es ist keine, es sei dann, diese einzige Materie in der Welt, aus, welcher der Lapis Philosophorum zubereitet wird. Sie ist zwar in allen Dingen, allein in deren Herausziehung würde man die ganze Lebens-Zeit zubringen: doch ohne Erkenntnis der natürlichen Dinge, besonders in dem mineralischen Reich, wirst du einem Blinden gleich sein, welcher aus Gewohnheit hin und her geht. Ein solcher zwar sucht die Kunst nur zufälliger Weise; und, wenn auch einer, wie es öfters geschieht, die Materie unseres Argenti vivi tractieret, so hört er mit seinem Werk auf, wo er anfangen soll; und also gleichwie sie, zufälliger Weise gefunden wird, so wird sie zufälliger Weise verloren, denn er weiß nicht, worauf er seine Meinung gründen solle. Deshalb ist diese Wissenschaft eine Gabe des allerhöchsten Gottes: und, wenn sie nicht Gott einem, durch einen guten Verstand, oder durch einen Freund offenbart hat, wird sie schwer erkannt.

Dann wir können nicht alle wie Geber, nicht alle wie Lullius sein. Obwohl Lullius ein Mann von scharfsinnigem Verstand war, doch, wenn er nicht die Kunst von dem Arnoldo bekommen hätte, so würde er gewiss anderen, die sie mit Beschwehrlichkeit gesucht haben, gleich gewesen sein, sintemalen sie auch Arnoldus von einem Freund bekommen zu haben, bekennt. Dann jener kann leicht schreiben, dem die Natur selbst dictieret: es ist ein Sprichwort: erfundenen Dingen ist leicht zu zusetzen. Alle Kunst und Wissenschaft ist dem Meister leicht, aber einem anfangenden Schüler nicht also: und es wird zur Erforschung dieser Wissenschaft, lange Zeit, eine Menge der Gefäße, ein großer Unkosten, und tägliche Arbeit, mit tieffesten Nachsinnen, erfordert, obschon einem Wissenden alles leichter. Zum Beschluss sagen wir, dass diese Kunst alleine eine Gabe des allerhöchsten Gottes sei, welche, wenn man sie erkennt hat, so muss man Ihn bitten, dass er auch zu dieser Kunst sich würdige seinen Segen zu geben, weil sie ohne göttlichen Segen gänzlich unnütz ist. Welches wir selbst erfahren haben, da wir wegen der Wissenschaft einige sehr große Gefährlichkeiten ausgestanden, und mehr Unglück und Schaden, als Nutzen davon gehabt haben: aber wir glauben, die Zeit sei in die Welt gekommen, da man mit Schaden klug wird: viele Gerichte des Herrn sind ein tiefer Abgrund. Jedoch habe ich in unseren dergleichen Unglücks-Fällen die göttliche Vorsichtigkeit bewundert, dann wir haben allezeit den Schutz unseres allerhöchsten Schöpfers gegenwärtig gehabt, dass kein Feind uns unterdrücken konnte; der Engel des Herrn war allezeit der Hüter dieser Küste, in, welcher der allerhöchste Schöpfer der Dinge, einen so großen Schatz verschlossen hat, den er noch bis jetzt beschützet, und wir haben gehöret, dass unsere Feinde in den Strick gefallen sind, den sie uns zubereitet haben: die unser Leben angefallen haben, sind des Lebens beraubt worden: die aber unsere Güter haben angegriffen, haben ihre Güter, und etliche die Reiche verloren: ferner wissen wir, dass viele aus jenen, die unsere Ehre genommen hatten, sehr infame zu Grunde gegangen sind: einen so großen Schutz haben wir immer von dem Schöpfer aller Dinge gehabt, der uns also gleich, von Mutter- Leib an, unter den Schatten seiner Flügel angenommen, und den Geist des Verstands der natürlichen Dinge eingeflößt hat, dem sei Lob und Ehre in unendliche Ewigkeit, wir haben von dem allerhöchsten Gott unseren Schöpfer, so große Guttaten empfangen, dass sie mit der Feder auszudrücken, oder mit dem Sin zu begreifen, unmöglich sind: es hat kaum jemals Gott einen Sterblichen größere, ja zum wenigsten solche verliehen.

Ich wünschte, dass wir nur so vielen Muths, so viel Geistes, Wohlredenheit und Verständnis hätten, ihm die schuldigen Danksagungen davor machen zu können: dann wir wissen solche nicht verdienet zu haben; dieses einzige glauben wir, dass es sei, weil wir allezeit in ihm alleine gehofft haben, noch hoffen, und hoffen werden. Dann wir wissen, dass nicht einer unter denen Sterblichen sei, der uns helfen könne, es sei dann dieser unser Gott und Schöpfer allein, weil es vergebens ist, sich auf Fürsten zu verlassen, währenddessen sie Menschen sind, (wie der Psalmist saget) alle diese haben den Geist des Lebens von Gott, welcher, wenn er hinweg genommen, so sind sie alle Staub; allein zu Gott den Herrn hoffen ist gut und sicher, von, welchem, gleichwie aus einem Brunnen der Gütigkeit alles gutes, auf das überflüssigste herfließt. Deshalb du, wer du immer bist, und begehrst dich zu dieser heiligen Wissenschaft zu nahen, setze zuerst die ganze Hoffnung auf deinen Schöpfer, hänge an ihm stets mit deinen Bitten, und glaube fest, dass du von ihm nicht verlassen werdest, dann, wenn Gott dein Herz rein, und die ganze, von dir in Ihm gesetzte Hoffnung wird erkennt haben, wird er leicht ein Mittel geben, dir durch einen oder anderen Weg zu helfen, damit du dein Begehren erlangest.

Der Anfang der Weisheit ist die Furcht des Herrn. Bete, nichts destoweniger arbeite auch: Gott gibt zwar den Verstand, allein, damit du ihn zu gebrauchen weißt: denn wie der gute Verstand, und die gute Gelegenheit Geschenke Gottes sind, also ist es eine Strafe der Sünde, da die gute Gelegenheit vernachlässigt wird. Auf, dass wir aber wieder zu unseren Vorhaben kommen, so sagen wir, dass das Argentum vivum die erste Materie des Werks, und wahrhaftig nichts anders sei, was immer ihm zugesetzt wird, entspringt aus ihm. Wir haben etlichemal gesagt, dass aus denen dreien Anfängen alle Dinge der Welt hervor gebracht und erzeugt werden; alleine etliche reinigen wir von denen Zufällen, nachdem sie gereinigt sind, setzen wir sie wiederum zusammen, und, wenn wir jenes was zu zusetzen wäre, zugesetzt haben, so erfüllen wir die Mängel, wir kochen sie der Natur nachahmend, bis zum Ende der höchsten Vollkommenheit, welches die Natur wegen Zufall nicht hat verrichten können, und schon aufgehört hat, wo die Kunst anfangen soll. Deshalb so du der Natur nachzuahmen verlangest, so ahme in jenem nach, worin sie wirkt. Halte dich nicht darüber auf, dass unsere Schriften in einigen Örtern wieder einander streitend scheinen; dann also ist es nötig, damit die Kunst nicht verraten würde; du aber erwähle jenes, was mit der Natur überein kommt; nehme die Rosen, und lasse die Dornen. Wenn du trachtest Metall zu machen, so sei das Metall dein Fundament, weil aus dem Hund, nichts als ein Hund, aus dem Metall, nichts als ein Metall erzeugt wird.

Dann wisse du vor gewiss, wenn du nicht aus dem Metall das beste geschiedene Humidum Radicale nehmen wirst, so wirst du niemals etwas machen; ohne dem Weizen-Korn baust du deine Erde vergebens: es ist ein einziges Ding, ein einzige Kunst, ein einzige Arbeit. Wenn du also ein Metall hervor bringen willst, so musst du mit dem Metall fermentieren, wenn aber einen Baum, so sei der Same des Baums dein Fermentum. Es ist ein einzige Arbeit, wie wir gesagt haben, außer, welcher keine andere ist, welche wahrhaft sei. Deshalb irren alle diejenigen, welche sagen, dass ein Partikular, nebst diesem einzigen Weg und natürliche Materie wahr sei: dann man hat keinen Zweig, es sei dann, von dem Stamm des Baums: es ist unmöglich und töricht ehender den Zweig, als den Baum hervor bringen zu wollen, es ist leichter den Stein selbst zu verfertigen, als etwa auch das allereinfältigste Partikular, welches nützlich sei, und in der Untersuchung mit dem natürlichen bestehen würde. Jedoch sind viele, die sich rühmen, sie können Lunam fixam machen, allein sie würden besser tun, wenn sie Blei oder Zinn figieren möchten, weil nach meinem Gutachten es eine gleiche Arbeit; dann diese wiedersteht der Probe des Feuers nicht, bis sie in ihrer Natur sind, die Luna aber ist in ihrer Natur fix genug, und hat nicht nötig eine sophistische Fixation. Alleine so viel Köpfe, so viel Sin, wir überlassen einem jeden seine Meinung: der unserem Rat, und der Natur nachzuahmen nicht folgen will, verbleibe in seinem Irrtum; wohl!

Es können zwar Partikularia gemacht werden, wenn man den Baum hat, dessen Zweige auf verschiedene Bäume geimpft werden können: gleichwie, wenn man Wasser hat, so können in demselben verschiedene Fleische gekocht werden, und nach der Verschiedenheit der Fleische wird die Suppe den Geschmack haben, allein dieses aus dem nämlichen Fundament. Deshalb beschließen wir, dass nur eine einzige Natur, sowohl in denen Metalle, als in anderen Dingen, deren aber verschiedene Wirkung, auch eine Universal Materie, nach dem Spruch Hermetis sei; also werden aus diesem einzigen Ding, alle Dinge geboren.

Jedoch sind viele Künstler, die ihrem Gehirn folgen: sie suchen eine neue Natur, eine neue Materie, deshalb finden sie auch ein neues und frisches nichts, weil sie die Schriften der Philosophen nicht nach der Möglichkeit der Natur, sondern nach der Silben auslegen, allein diese alle sind aus jenen Versammlungen, von, welchen wir in dem Gespräch des Merkurs mit dem Alchemisten geschrieben haben, die ohne Entschluss wieder nach Hausse gehen, und nicht nur allein ohne Mittel, sondern auch ohne Anfang das Ende suchen, und geschieht daher, dass sie sich nicht aus denen Fundamenten oder Lesung der philosophischer Bücher, sondern aus dem Hören und herumschweifenden Verheißungen die Kunst zu erlernen bemühen: (obwohl schon vielleicht die Bücher der Philosophen von denen Beneidern unterdrücket sind, und ihnen solche in vielen Örtern zusetzen, oder benehmen) weil es ihnen sodann nicht gelinget, so wenden sie sich zu denen Sophistereien, und versuchen wunderbare vergebliche Werke, mit Weiß und Roth machen, Lunam fixam zu machen, die Gold-Seele auszuziehen, welches in der Vorrede des Büchleins der 12. Traktate geschehen zu können, genug ist verneinet worden. Wir verneinen zwar nicht, ja wir sagen, gänzlich notwendig, dass man die metallische Seele herausziehen müsse, aber nicht zu einer sophistischen Arbeit, sondern zu dem Werk der Philosophen:, welche man, nachdem sie herausgezogen und gereinigt worden ist, ihrem Körper wieder geben muss, damit eine rechte Auferstehung des glorificirten Körpers geschehe.

Es ist niemals unser Vorhaben gewesen ohne Weizen-Korn, den Weizen vermehren zu können: allein, dass jene ausgezogene Seele ein anders Metall auf sophistische Art tingieren könne, wisse, dass es das allerfalscheste sei, und, dass alle, die sich dessen rühmen, Betrüger sind: dieses aber in dem dritten Anfang von dem Salz weitläufiger, weil hier kein Raum ist, der Feder den Lauf zu lassen.

Von dem Schwefel.

Unter denen dreien Anfängen haben die Philosphen billig den Schwefel voran gesetzt, gleichwie er der allerwürdigste Anfang, in dessen Bereitung die ganze Wissenschaft verborgen liegt. Dann der Schwefel ist dreifach, und unter anderen ist ein tingierender, oder färbender Schwefel zu erwählen: einen Schwefel, der den Merkur congeliret: drittens ist es, dass er wesentlicher Weise zeitiget. Von, welchen wir zwar ernstlich hätten handeln sollen, allein weil wir durch das Gespräch einen der Anfänge haben ausgehen lassen, also werden wir gezwungen, die anderen auch auszuführen, damit wir nicht scheinen, einem aus diesen eine Unbilligkeit zu zufügen. Der Schwefel ist zeitiger, als die übrigen Anfänge, und der Mercurius wird nicht congeliret, es sei dann durch den Schwefel: deshalb ist unsere gänzliche Operation, in dieser Kunst nichts anders, als, dass wir wissen den Schwefel aus denen Metalle heraus zu ziehen, durch, welchem in dem innersten der Erde unser Argentum vivum in Gold und Silber kongeliert wird, welcher Schwefel zwar, in diesem Werk anstatt des Manns, deshalb vor würdiger gehalten wird; der Merkur aber anstatt des Weibs: aus dieser beiden Komposition und Wirkung, werden die Merkurs der Philosophen gezeugt.

Wir haben in dem Gespräch des Merkurs mit dem Alchemisten, die Versammlung der Alchemisten beschrieben, all wo sie beratschlagten, aus, welcher Materie, und auf was für eine Weise der philosophische Stein zu machen sei. Es ist auch beschrieben, auf, welche Art sie durch ein unglückliches Ungewitter, ohne Entschluss fast in der ganzen Welt sind zerstreut worden: dann es erhob sich ein mächtiges Ungewitter, mit dem allergrößten Wind, welches sie hin und her zerstreut, und einiger Köpfe also durch geblasen, dass sie sich bis die Zeit noch nicht erholen können; daher in ihrem Gehirn so verschiedene Gattungen der Mücken erzeugt werden. Es waren aber unter Ihnen Leute von verschiedenen Nationen und Ständen, unter, welchen auch dieser Alchemist war, von, welchem wir uns in diesem Traktat die Rede vorgenommen haben: er war sonst ein guter Mann, alleine ohne Entschluss, aus deren Zahl, welche ihnen vornehmen, den Lapidem Philosophorum zufälliger Weise zu erfinden. Und er war ein Gespann desjenigen Philosophen, welcher mit dem Merkurio stritt. Dieser aber sagte, wenn es mir also begegnet wäre, mit dem Merkurio zu reden, so hätte ich denselben mit wenigen Worten ausgefischt: der andere Narr, sagte er, wusste nicht mit ihm umzugehen. Mir zwar hat der Mercurius niemals gefallen, weder glaube ich, dass in ihm etwas gutes sei; der Schwefel aber ist von mir gut geheißen, währenddessen wir bei derselben Versammlung auf das beste von ihm disputiert haben:, wenn uns das Ungewitter nicht zerstört hätte, so würden wir beschlossen haben, dass er die Prima Materia sei; weil in meinem Kopf nicht pflegen eitle Dinge zu sein, mein Kopf ist voll tiefsinniger Einbildungen, und also hat er sich gestärkt vorgenommen, in dem Schwefel zu arbeiten: und fing also an, denselben zu destillieren, zu sublimieren, kalzinieren, figieren, und ein Öl durch die Glocke aus ihm zu machen, und sowohl vor sich, als auch mit denen Cristallen, mit Eier-Schalen und anderen vielen Arbeiten probiert: mit, welchen er viele Zeit und Unkosten verzehrte, und konnte nichts zu seinen Vorhaben erfinden, und war daher traurig, der Arme brachte viele Nächte schlaflos zu, er ginge auch öftermals vor die Stadt, um nachzusinnen, damit er desto bequemer etwas gewisses in seiner Arbeit erdenken könnte.

Es trug sich aber einstmals zu, dass er also fast in einer Verzückung nachsinnend spazierte, er kam zu einen sehr grünen und mit allen Dingen fruchtbarsten Lust-Wald, in, welchem Erz-Gruben aller Minera und Metalle, aller Tiere und Geschlechter der Vögel, eine Menge der Bäume, Kräuter und Früchte waren, alldort waren auch verschiedene Wasser-Leitungen: weil man in jenen Örtern kein Wasser hatte, es sei dann, wenn es durch verschiedene Instrumenten und Kanäle dahin geleitet wurde, und dieses durch verschiedene Künstler, aus verschiedenen Örtern, jenes war das vornehmste, und klarer als die übrigen, welches aus denen Strahlen der Luae gezogen ward, und dieses wurde nur vor die Nymphe dieses Lust-Walds gewidmet. Alldorten weideten auch Stier und Widder, und zwei Jünglinge waren derer Hirten, welche der Alchemist, befragend: wem, sprach er, gehört dieser Walt zu? Welchem sie antworteten, es ist dieser Lust-Wald und Garten unserer Nymphen Veneris. Der Alchemist spazierte darinnen hin und her: es gefiel ihm zwar dieser Ort, allein er gedachte doch immer auf seinen Schwefel: und da er von dem Herumgehen müde war, setzte sich der Arme an die Seite des Canals unter einen Baum nieder, und fing auf das erbärmlichste an zu wehklagen, beweinend die in seiner Arbeit vergeblich angewendete Zeit und Unkosten (er war sonst nicht von der Art der Betrüger, sondern sich selbst schädlich) und sprach: was ist das? Alle sagen, es sei ein gemeines, geringes, leichtes Ding, und ich bin ein gelehrter Mann, und kann doch nicht diesen elenden Stein erdenken. So wehklagend fing er an, den Schwefel zu verfluchen, weil er mit ihm so viele Unkosten, so viele Arbeiten vergeblich angewendet hat; und der Schwefel war auch in diesem Lust-Wald, aber dem Alchemisten unwissend. Inzwischen da er also wehklagte, hörte er gleichsam die Stimme eines Alten: Freund, warum verfluchst du den Schwefel? Der Alchemist sah sich überall herum, und da er niemand sah, so erschreckte er. Jene Stimme aber sagte wiederum: Freund, warum betrübst du dich so? Der Alchemist, da er wiederum Muth gefasst, sagte: Herr, gleichwie der Hungrige immer auf das Brot gedenkt, also gedenke ich auch immer auf den Stein der Philosophen. Die Stimme: und warum verfluchst du den Schwefel? Alchemist: Herr, ich glaubte, er sei die Prima Materia Lapidis Philosophorum, deshalb habe ich, da ich in ihm arbeitete, durch etliche Jahre vieles angebracht, und konnte diesen Stein nicht erfinden. Die Stimme: Freund, ich habe zwar den wahren Schwefel, und das vornehmste Subjectum Lapidis Philosophorum gekannt, dich aber kenne ich nicht, weder weiß ich was von deiner Arbeit und Vorhaben: du verfluchst den Schwefel unbillig; denn er ist in denen allerhärtesten Gefängnissen, er kann nicht bei einem jeden sein, indem er mit gebundenen Füssen in das allerfinsterste Gefängnis gesetzt ist, weder geht er heraus, außer, wo ihn seine Hüter hintragen.

Alchemist: und warum ist er eingekerkert. Die Stimme: weil er allen Alchemisten wollte gehorsam sein, und tun, was sie wollten, wieder den Willen seiner Mutter, welche ihm geboten hatte, dass er nur allein denjenigen, die sie kennten, gehorsam sollte, deshalb lies sie ihn in die Gefängnisse werfen, und befahl seine Füße zu binden, und setzte ihm Hüter, damit er ohne ihren Wissen und Willen nirgends hingehen könne. Alchemist: O der Arme! Und darum hat er mir nicht zu Hilfe kommen können: gewiss seine Mutter tut ihm große Unbilligkeit: und wann wird er aus diesen Gefängnissen heraus gelassen? Die Stimme: O Freund, der Schwefel der Philosophen kann nicht heraus kommen, es sei dann nach sehr langer Zeit, und mit schwerster Arbeit. Alchemist: Herr, und wer sind seine Hüter, die ihn bewahren? Die Stimme: Freund, seine Hüter sind eben seines Geschlechts, aber Tyrannen. Alchemist: Herr, und wer bist du, und wie wirst du genannt? Die Stimme: ich bin der Richter, und der Vorgesetzte der Gefängnisse, und ich heiße Saturn. Alchemist: also wird in deinen Gefängnissen der Schwefel aufbehalten? Die Stimme: der Schwefel wird zwar in meinen Gefängnissen aufbehalten, alleine er hat andere Hüter. Alchemist: und was macht er in denen Gefängnissen? Die Stimme: er arbeitet, was seine Hüter wollen. Alchemist: und was weiß er zu arbeiten? Die Stimme: er ist ein Tausend-Künstler, und das Herze aller Dinge: er weiß die Metalle zu verbessern, er korrigiert die Erze, er lehrt denen Tieren den Verstand; er weiß alle Gattungen der Blumen in denen Kräutern und Bäumen zu machen, und steht ihnen allen vor, er verderbt die Luft, macht sie wieder gut, und ist ein Künstler des Geruchs in der Welt, auch ist er ein Mahler aller Farben. Alchemist: aus was für einer Materie macht er Blumen? Die Stimme: die Hüter geben die Materie und Gefäße, der Schwefel aber digeriert sie, und nach Unterscheid der Digestion und Gewicht, macht er verschiedene Blumen und Geruch. Alchemist: Herr, ist er nicht alt? Die Stimme: Freund, wisse, dass der Schwefel die Kraft aller Dinge sei, und ist der Zweitgeborene, doch älter, stärker und würdiger, als alle, aber ein gehorsamer Knab. Alchemist: Herr, wie wird er erkennt? Die Stimme: auf wunderbare Arten, aber am besten, durch den lebendigen Geist in denen Tieren, durch die Farbe in denen Metalle, durch den Geruch in denen Vegetabilien: ohne ihm wirket seine Mutter nichts. Alchemist: ist er denn der einzige Erb, oder hat er Brüder? Die Stimme: Freund, seine Mutter hat nur einen einzigen dergleichen Sohn, seine andere Brüder sind übel vergesellschafter, er hat eine Schwester, die er liebet, und von der er im Gegenteil geliebt wird, dann sie ist ihm, wie seine Mutter. Alchemist: Herr, ist er dann überall gleichförmig? Die Stimme: was dessen Natur anbelanget, ist er gleichförmig, allein in denen Gefängnissen wird er verändert, jedoch ist sein Herz allezeit rein, seine Kleider aber sind beflecket. Alchemist: Herr, war er auch jemals frei? Die Stimme: meistens war er frei, besonders zu jenen Zeiten, da jene weise Männer waren, welche mit seiner Mutter große Freundschaft hatten. Alchemist: und wer waren diese? Die Stimme: es waren unzählbare: es war Hermes, welcher mit seiner Mutter eines war: nach ihm waren viele Könige und Fürsten, als auch viele Weise, als zu diesen Seculis, Aristoteles, Avicenna, welche ihn befreit haben: dann diese wussten seine Bande aufzulösen. Alchemist: Herr, was gab er ihnen vor seine Befreiung? Die Stimme: er gab ihnen drei Reiche: dann wann ihn einer auflöst, und befreit, so überwindet er seine Hüter, welche jetzt in seinem Reich regieren, und übergibt sie gebunden, dem, der ihn befreit, als Untergebene, und gibt deren Reiche zur Besitzung: allein was mehr ist in seinem Reich, ist ein Spiegel, in, welchem die ganze Welt gesehen wird. Wer immer in diesen Spiegel schauet, der kann die drei Teile der Weisheit der ganzen Welt darinnen sehen, und erlernen, und also wird er der Allerweiseste, in diesen dreien Reichen werden; wie Aristoteles und Avicenna waren, und viele andere, welche gleichwie die übrigen Vorfahrer, in diesen Spiegel gesehen haben, wie die Welt erschaffen sei: aus ihm haben sie die Einflüsse der himmlischen Kräften in die unteren Dinge, und wie die Natur, durch das Gewicht des Feuers die Dinge zusammen setze, sodann auch die Bewegung der Sonne und des Monds, besonders aber jene allgemeine Bewegung, wodurch seine Mutter regiert wird, erlernt: aus ihr haben sie die Grade der Wärme, Kälte, Feuchte und Tröckne, und die Kräften der Kräuter, und alle Dinge erkennt, daher sie die besten Ärzte geworden sind, und gewiss, wenn ein Arzt nicht ein solcher ist, dass er, warum dieses Kraut so oder so, warum es in diesem Grad, warm oder trocken, warum es feucht sei, nicht aus denen Büchern des Galeni oder Avicennæ, sondern aus der Quelle der Natur wisse, daher sie auch dieses gehabt haben, so kann er kein gründlicher Arzt sein. Alle diese Dinge haben sie fleißig betrachtet, und ihre Schriften denen Nachfolgern hinterlassen, auf, dass sie die Menschen zu höheren Studien anreizen und den Schwefel zu befreien, auch dessen Bande aufzulösen, lernen mögen: allein die Menschen dieses Seculi halten schon ihre Schriften vor den endlichen Grund, und suchen auch nichts weiters, und ist ihnen genug, dass sie zu sagen wissen, so hat Aristoteles, so Galenus geschrieben.

Alchemist: und was sagst du mein Herr, kann man ein kraut ohne das Kräuter-Buch erkennen? Die Stimme: jene alte Philosophen haben ihre Recepten aus dem Brunnen der Natur selbst zusammen geschrieben. Alchemist: auf was Art mein Herr? Die Stimme: wisse du, dass alle Dinge in der Erde, und auf der Erde, aus denen dreien Anfängen erzeugt, denen doch das dritte anhänget: wer also die drei Anfänge gekannt hat, und deren Gewicht, wie sie die Natur vereiniget, der wird leicht aus der Kochung den Grad des Feuers, in dem Subjekte, ob dieses gut oder übel, oder mittelmäßig, und ob es zu viel oder zu wenig gekocht ist, verstehen können: dann alle Vegetabilien werden von diesen, die die drei Anfänge kennen, erkennt. Alchemist: und dieses auf was für eine Art? Die Stimme: durch das Gesicht, den Geschmack, und Geruch, in diesen dreien Sinnen werden auch die drei Anfänge der Dinge, und ihre Grade der Kochung beschlossen. Alchemist: Herr, man sagt, der Schwefel sei eine Arznei. Die Stimme: ja er ist selbst der Arzt, und denen, welche ihn aus denen Gefängnissen befreit, gibt er zur Dankbarkeit auch sein eigenes Blut zur Arznei. Alchemist: Herr, nachdem man die Universal-Medizin hat, wie lange kann sich der Mensch vor dem Tod bewahren? Die Stimme: bis zu den Ziel des Todes, jedoch muss man diese Medizin behutsam nehmen; dann viele weise Männer sind durch diese Medizin vor dem Ziel umgekommen. Alchemist: und was sagst du, mein Herr, ist sie dann ein Gift? Die Stimme: nicht wahr, du hast gehört, dass eine große Feuer-Flamme, eine kleine verzehre? Es waren viele Philosophen, die aus anderer Lehr die Kunst hatten, welche nicht also tief die Kraft dieser Medizin erforscht haben; ja was mehr, je kräftiger und subtiler die Medizin war, desto gesünder schiene sie ihnen, und ein Gran davon transmutiert viele tausend des Metalls, um so viel mehr den menschlichen Körper. Alchemist: Herr, wie haben sie solche also gebrauchen sollen? Die Stimme: sie hätten die Medizin gebrauchen sollen, welche die natürliche Wärme, stärkend ernähret, und nicht übertroffen hätte. Alchemist: Herr, ich weiß diese Medizin zu machen. Die Stimme: so bist du glückselig, wenn du sie weißt, dann sie ist das Geblüt des Schwefels, seine innerliche Kraft und Tröckne, welche das Argentum vivum in Gold verkehrt und congelirt, sodann auch alle Metalle und menschliche Körper zur Gesundheit kehret. Alchemist: Herr, ich weiß das Schwefel-Öl zu machen, welches mit denen kalzinierten Kristallen zubereitet wird, und ich weiß ein anders durch die Glocke zu sublimieren.

Die Stimme: gewiss, bist du auch ein Philosophus aus jenem Reichs-Tage, dann du weißt meine Sprüche auf das beste, als auch, wenn ich mich nicht irre, anderer Philosophen auszulegen. Alchemist: Herr, ist dieses Öl nicht des Schwefels Blut? Die Stimme: O Freund, das Blut des Schwefels wird nicht zu Teil, außer denen, die ihn wissen aus denen Gefängnissen zu befreien. Alchemist: Herr, vermag dann auch der Schwefel etwas in denen Metalle? Die Stimme: ich habe dir gesagt, dass er alles kann, und in denen Metalle vielmehr als anders wo, allein seine Hüter wissen, dass er alldort leicht befreit werden könne, deshalb bewahren sie ihn alldort aufbehaltend, in denen allerhärtesten Gefängnissen, also, dass er nicht Atem holen könne, dann sie befürchten, dass er nicht zu den Pallast des Königs komme. Alchemist: Herr, ist er dann in allen Metalle also eingekerkert? Die Stimme: in allen, aber nicht gleichförmig, in einigen nicht also genau. Alchemist: Herr, und warum also auf tyrannische Weise in denen Metalle? Die Stimme: weil er sie damals nicht mehr fürchtete, wenn er zu seinem königlichen Palast gekommen sein. Dann jetzt kann man ihn sehen, jetzt schaut er frei aus den Fenstern; währenddessen er dort in dem eigenen Reich ist, ob schon nicht also, wie er es verlanget. Alchemist: Herr, und was esset er? Die Stimme: Herr, seine Speise ist Wind.

Da er frei ist, gekocht, aber in denen Gefängnissen ist er gezwungen ihn rohe zu essen. Alchemist: Herr, könnten nicht die Feindseligkeiten zwischen ihm und denen Hütern, versöhnet werden? Die Stimme: ja, wenn einer so klug wäre. Alchemist: warum geht er nicht in Frieden mit ihnen um? Die Stimme: er kann für sich nicht, weil er alsbald sich aus Unsinnigkeit erzürnet. Alchemist: tue er dieses durch einen Commissarium. Die Stimme: das wäre gewiss der aller glückseligste Mensch, und der ewigen Gedächtnis würdig, welcher zwischen ihnen Friede zu machen wüsste. Dieses aber nicht, es sei dann der allerweiseste Mann, welcher mit seiner Mutter überein käme, und ein Einverständnis hätte: dann, wenn sie Freunde wären, so würde einer den anderen nicht verhindern, sondern sie würden mit vereinigten Kräften unsterbliche Dinge machen, fürwahr wer sie versöhnen würde, der wäre ein Mann der Unsterblichkeit einzuweihen. Alchemist: Herr, ich will diese Rechts-Händel zwischen ihnen beilegen, und will ihn befreien: ich bin sonsten ein gar gelehrter und weiser Mann, auch bin ich über das ein guter Practicus, vornehmlich, wo es darauf ankommen wird, damit umzugehen. Die Stimme: Freund, ich sehe zwar, dass du groß genug bist, und einen großen Kopf hast, allein, ich weiß nicht, ob du dieses tun könnest. Alchemist: Herr, du weißt vielleicht nicht, was die Alchemisten wissen, was das, damit umgehen anlanget, so sind sie allezeit Überwinder, und fürwahr, ich bin nicht einer von denen letzten, wenn nur seine Feinde mit mir umgehen wollen:, wenn sie mit mir umgehen werden, so seid versichert, dass sie den Handel werden verlieren. Herr, glaubt mir, dass die Alchemisten wissen, damit umzugehen:, wenn sie nur mit mir umgehen wollen, so wird der Schwefel geschwind befreit. Die Stimme: dein Verstand gefällt mir, ich höre, dass du bewehrt bist. Alchemist: Herr, sage mir noch, ob dieses der wahre Schwefel der Philosophen sei? Die Stimme: dieses ist zwar der Schwefel, ob er aber der Philosophen sei? das musst du wissen. Ich habe dir genug von dem Schwefel gesagt. Alchemist: Herr, wenn ich auch seine Gefängnisse finden werde, werde ich ihn befreien können? Die Stimme: wann du sie wissen wirst, so wirst du es auf das beste tun können, dann es ist leichter ihn zu befreien, als zu finden. Alchemist: Herr, ich bitte, sage mir noch, wenn ich ihn finden werde, werde ich aus ihm den Lapidem Philosophorum machen?

Die Stimme: O Freund, mir steht nicht zu weiß zu sagen, siehe du selbst zu: jedoch, wenn du seine Mutter kennest, und ihr folgen wirst, so wird nach aufgelösten Schwefel, der Stein in der Bereitschaft sein. Alchemist: Herr, in was für einem Subjekt ist dieser Schwefel? Die Stimme: du sollst vor gewiss wissen, dass dieser Schwefel eine große Kraft besitze; dessen Minera sind alle Dinge der Welt, dann er ist in denen Metalle, Kräutern, Bäumen, Tieren, Steinen und Minern. Alchemist: und, welcher Teufel kann ihn finden, da er in so vielen Dingen, und Subjekten verborgen liegt? Sage du mir die Materie, aus, welcher ihn die Philosophen hernehmen. Die Stimme: Freund, du kommst mir gar zu nahe, jedoch, damit ich dir genug tue, so wisse, dass der Schwefel überall sei, er hat aber einige Paläste, all wo er denen Philosophen Gehör zu geben pflegt; allein die Philosophen verehren ihn, da er in seinem Meer schwimmet, und mit dem Vulcano spielet, wenn die Philosophen zu ihn kommen, so ist er unbekannt, in der allerschlechtesten Kleidung. Alchemist: Herr, warum ist er in diesem Meer nicht mein, weil er hier näher verborgen ist? Die Stimme: ich habe dir gesagt, dass ihn seine Hüter in die allerfinsterste Gefängnisse gesetzt haben, damit du ihn nicht sehen könnest, dann er ist in einem einzigen Subjekte, wenn du ihn aber nicht zu Hause findest, so wirst du ihn kaum in denen Wäldern finden. Damit du aber, indem du ihn suchest, nicht verzweifelst, so sage ich dir hoch und heilig, dass er in dem Gold und Silber am allervollkommensten sei, in dem Argento Vivo aber am allerleichtesten. Alchemist: Herr, ich wollte gerne den Lapidem Philosophorum machen. Die Stimme: du verlangst eine gute Sache, der Schwefel möge auch gerne aufgelöst werden: und also ist Saturn verschwunden. Den müden Alchemisten aber überfiele ein schwerer Schlaf, und erschiene ihm ein solches Gesicht: er sah in seinem Lust-Wald einen Brunnen voll Wasser, um, welchen das Salz mit dem Schwefel untereinander zankend, spazierte, bis sie letztens zu streiten anfingen, und das Salz dem Schwefel eine unheilbare Wunde versetzte, aus, welcher Wunde, anstatt des Bluts, ein Wasser, gleichsam wie die allerweißeste Milch heraus floss, und zu einen großen Fluss erwuchs: sodann käme aus jenem Lust- Wald, Diana, die allerschönste Jungfrau heraus, welche sich anfing in jenem Fluss zu waschen, welche, da sie ein vorbei gehender Fürst, welcher ein starker Mann war, (und grösser, als seine Diener) sah, fing an deren Schönheit zu bewundern, und weil sie in der Natur ihm gleich war, verliebte er sich in sie:, welches als sie es sah, so entbrannte sie vor Lieb im Gegenteil in ihn, derentwegen sie gleichsam in eine Ohnmacht fallend zu untergehen anfinge, welches, als es der Fürst sah, so befahl er seinen Bedienten, dass sie ihr helfen sollten: alleine alle fürchteten sich dem Fluss zu nahen, zu, welchen der Fürst sprach: warum helfet ihr nicht der Jungfrau Diana? Dem antworteten sie: Herr! Der Fluss ist zwar klein, fast ausgetrocknet, aber überaus gefährlich; wir wollten dann und wann ohne dein Wissen darüber schwimmen, und entrannen kaum der Gefahr, des ewigen Tods, wir wissen auch, dass noch andere unsere Vorfahrer hier untergingen.

Da legte der Fürst seinen dicken Mantel ab, und sprang so wie er bewaffnet war, in den Fluss, damit er der allerschönsten Diana helfen konnte; er reichte ihr die Hand, sie aber, weil sie sich retten wollte, zog auch den Fürsten selbst zu sich, und ertrunken beide. Kurz danach kamen ihre Seelen aus diesem Fluss hervor, flogen über den Fluss, und sprachen: uns ist sehr wohl geschehen, denn sonst hatten wir von diesen Körpern, welche unrein und beflecket waren, nicht befreit werden können. Alchemist sprach fragend: kehrt ihr jemals in jene Körper zurück? Die Seelen: nicht in so befleckte, sondern wann sie gereinigt werden, und dieser Fluss durch die Wärme der Sonnen ausgetrocknet wird, und diese Provinz öfters durch die Luft wird examiniert werden. Alchemist: was werdet ihr unterdessen tun? Die Seelen: wir werden hier über den Fluss fliegen, bis diese Nebel und Ungewitter aufhören. Inzwischen fiele der Alchemist in einen mehr erwünschten Traum, von seinem Schwefel; und siehe, es erschiene ihm, und kamen viele Alchemisten, in jenen Ort, auch den Schwefel zu suchen: und da sie bei jenem Brunnen, den von dem Salz getöteten Körper fanden, teilten sie ihn untereinander: der Alchemist; als er dieses sah, nahm auch einen Teil, und also kehrte wieder ein jeder aus ihnen nach Haus, und fingen an in demselben Schwefel zu arbeiten, hören auch bis jetzt nicht auf. Diesem Alchemisten aber lief der Saturn entgegen, und sprach: Freund, wie steht es mit denen Sachen? Alchemist: O Herr, ich habe viel wunderwürdiges gesehen, mein Weib wird dieses kaum glauben, ich habe auch schon den Schwefel gefunden, ich bitte dich mein Herr, helfe mir, damit wir diesen Stein machen. Saturn: gerne mein Freund, bereite deshalb das Argentum vivum, und den Schwefel, und gib ein Glas her. Alchemist: Herr, habe mit dem Merkurio nichts zu tun, dann er ist ein Schelm, er hat meinen Gespann, und viele andere betrogen. Saturn: ohne dem Argento vivo, in dessen Reich der Schwefel jetzt König ist, haben die Philosophen nichts gemacht, weder weiß ich es anders. Herr, so lasset uns ihn aus dem Schwefel alleine machen. Saturn: wohl, mein Freund, es wird aber also geraten, wie du es begehrst; und sie nahmen also jenen Schwefel, welchen der Alchemist gefunden hat, und machten es, wie der Alchemist wollte, fingen auf wunderbare Weise an zu arbeiten, jenen Schwefel, in wunderbaren Öfleins zu tractieren, deren der Alchemist mehrere hatte: allein zu Ende sind allezeit aus jeder Arbeit Kürzlein geworden, welche die alten Weiber, um das Feuer, damit anzuzünden, gemeiniglich verkaufen: sie fingen von neuen an, sublimirten, kalzinirten den Schwefel, wie es dem Alchemisten gefiele, alleine wie sie es immer machten, erginge es ihnen allezeit am Ende, wie ehe; dann alles das, was der Alchemist aus jenem Schwefel wollte, wurde immer zu einen Kerzlein: und sprach zu dem Saturn: wahrlich Herr, ich sehe, dass es nach meinem Hirn-Gespinst nicht will von statten gehen, ich bitte dich, mache du es allein, wie du es weißt: da sagte Saturn, siehe also, und lerne: er nahm deshalb zwei Argenta viva, einer verschiedenen Substanz, doch einer Wurzel, welche der Saturn mit seinem Harn gewaschen, und sie die Schwefel von denen Schwefeln genannt, auch das Fixe mit dem Flüchtigen vermischt hat, nach gemachter Komposition setzte er sie in ein gehöriges Gefäß, und, damit der Schwefel nicht entfliehen konnte, so gab er ihnen einen Hüter, und sezte sie dann, wie es die Materie erforderte, in ein Balneum des allergelindesten Feuers, und machte alles auf das beste, sie haben also den Lapidem Philosophicum gemacht, weil aus der rechten Materie nichts, als ein rechtes Werk folgt. Der Alchemist sehr erfreut, nahm den Stein samt dem Glas, betrachtete und bewunderte seine Farbe, welche wie ein verbrenntes Geblüt ware, und fing vor allzu großer Freude an zu springen, in, welchem springen ihm das Glas aus denen Händen auf die Erde fiel, und ward gebrochen: und also verschwand Saturn.

Der Alchemist aber, da er aus dem Traum erwachte, fand nichts als die Kürzlein in seinen Händen, die er aus dem Schwefel gemacht hatte: der Stein aber ist entflohen, und fliegt noch bis jetzt, daher er flüchtig genannt wird: und also lernte dieser arme Alchemist, aus diesem Gesicht, nichts anders, als Schwefel- Kürzlein zu machen:, welcher sodann nach verlassenen Stein anfing ein Arzt zu sein, und da er den Lapidem Philosophicum suchte, so bekam er den Nieren-Stein. Letztens führte er sein Leben, wie dergleichen Alchemisten pflegen, welche meistens Ärzte, oder Seifen-Sieder werden, welches allen wiederfahren wird, die ohne Grund aus dem Hören und Recepten, zufälliger Weise durch die Disputir-Kunst, sich zu der Kunst nahen.

Einige hiernach, da es ihnen nicht gelinget, sagen: wir sind weise Männer, und hören das Gras wachsen, wenn diese Kunst wahrhaft wäre, würden wir sie vor denen übrigen gehabt haben; und also schreien sie voller Scham wieder die Kunst, wie der Guguck, damit sie nicht vor unwürdig gehalten werden (wie sie es, ja was mehr halsstarrig sind) diese Wissenschaft hasset dergleichen, und zeigt ihnen allzeit zu Ende den Anfang: wir aber geben denen Unwürdigen gerne zu, dass diese Kunst nichts sei, denen Liebhabern der Tugend aber, und denen wahren Erforschern und Söhnen der Gelehrsamkeit recommandieren wir sie auf das höchste, und bestätigen, dass sie wahrhaft, und gänzlich die allerwahrhaftigste sei, welche wir etliche mal vor Männern, so dieses zu sehen würdig waren, und vor Leuten hohen und niedrigen Stands, in der Tat selbst bewiesen haben: (jedoch ist diese Medizin, so doch die allerwahrhaftigste, nicht mit unseren Händen gemacht worden, sondern wir haben solche von einem gutem Freund empfangen) zu deren Erforschung wir die Nachforscher genügsam unterrichtet haben, welchen, wenn unsere Schriften nicht gefallen, die sollen andere Autoren leichtere lesen, jedoch mit dieser Warnung, dass sie alles, was sie immer werden gelesen haben, mit der Möglichkeit der Natur vergleichen, weder etwas wieder die Natur versuchen. Sie sollen auch nicht glauben, ob es schon in denen Büchern der Philosophen geschrieben wäre, dass das Feuer nicht brenne, weil dieses wieder die Natur ist:, wenn aber geschrieben wird, dass das Feuer die Macht auszutrocknen, und zu wärmen habe, weil dieses natürlicher Weise geschieht, so ist dieses zu glauben, dann die Natur kommt allezeit mit dem gesunden Verstand überein, in der Natur ist auch nichts schweres, und alle Wahrheit ist einfältig. Sodann sollen sie auch erkennen lernen, welche Dinge in der Natur sich am nächsten verwandt sind, welches wir durch unsere Schriften leichter dafür halten, als durch andere, dann wir glauben, genug geschrieben zu haben, bis ein anderer kommt, der das ganze Rezept, wie man aus Milch Käse macht, beschreibe, welches uns nicht erlaubt ist.

Damit wir aber nicht alles an die Unwissenden wenden, so wollen wir euch etwas, die ihr bereits durch diese Mühseligkeiten gewandert seid, sagen: habt ihr nicht jenes Reich gesehen, wo der Mann sein Weib hingeführt hat, deren Hochzeit in dem Hause der Natur ist gehalten worden? Habt ihr verstanden, wie das gemeine Volk diesen Schwefel mit euch gesehen hat? Wann ihr deshalb wollt, dass die alten Weiber eure Philosophie üben sollen, so zeigt die Weißmachung dieser Schwefel; sagt dem gemeinen Volk: kommt und sehet, dann das Wasser ist schon geteilt, und der Schwefel ist ausgegangen, er wird weiß wiederum zurück kommen, und die Wässer congelieren. Deshalb verbrennet den Schwefel, von dem unverbrennbaren Schwefel, und wascht ihn, macht ihn weiß und rot, bis der Schwefel Mercurius, und der Mercurius Schwefel werde, welchen ihr hiernach mit der Gold-Seele zieren werdet. Denn, wenn ihr nicht den Schwefel von dem Schwefel, und dem Merkur von dem Merkurio sublimieren werdet, so habt ihr noch nicht das Wasser gefunden, durch, welches aus Schwefel und Merkurio, die Quint-Essenz erschaffen und destilliert wird; es steigt nichts hinauf, welches nicht herunter gestiegen. Was immer in dieser Kunst merkwürdig ist, wird von vielen in der Zubereitung ausgelassen, dann durch den Schwefel wird unser Mercurius geschärft, denn sonst würde es nichts nützen: Ein Fürst ist elend ohne Volk: dieser Alchemist ohne Schwefel und Mercurius, wenn du mich verstanden hast, habe ich es gesagt. Der Alchemist kehrte sich sodann wieder nach Hause, und beweinte den verlorenen Stein, bedauerte auch meistens, dass er den Saturn nicht befragt hat, was das für ein Salz gewesen sei, weil man so viele Gattungen der Salze findet; das übrige erzählte er seinem Weib.

Schlussrede.

Ein jeder Nachforscher dieser Kunst soll zuerst mit reifen Urteil die Erschaffung, Wirkung und Kräften der vier Elementen mit ihren Handlungen examinieren: dann wann er deren Ursprung und Natur nicht weiß, so wird er nicht zu der Erkenntnis der Anfänge kommen, weder die wahre Materie des Steins erkennen, vielweniger ein gutes Ende erlangen, weil ein jedes Ende über seinen Anfang zielet: wer wohl weiß, was er anfängt, der wird wohl wissen, was er enden wird. Dann der Ursprung der Elementen ist ein Chaos, aus, welchem Gott der Schöpfer der Dinge die Elementen erschaffen, und geschieden hat:, welches allein Gott zusteht: aus denen Elementen aber bringt die Natur die Anfänge der Dinge hervor, und dieses steht durch das Wollen Gottes allein der Natur zu: aus denen Anfängen bringt sodann die Natur, Minern, und alles hervor: aus welchen auch der Künstler, der Natur nachahmend, viel wunderbares vermag, weil die Natur, aus diesen Anfängen, welche Salz, Schwefel, und Mercurius sind, Minern, Metalle, und alle Gattungen der Dinge hervor bringt; und nicht schlechter Dinge aus denen Elementen, sondern durch die Anfänge, welche das Mittel zwischen denen Elementen und Metalle sind, das Metall hervor bringt: wann deshalb die Natur nicht dieses macht, so wird es vielweniger die Kunst vermögen.

Und nicht nur allein in diesem Beispiel, sondern in einem jeden natürlichen Prozess, ist die mittlere Disposition zu beobachten: deshalb haben wir hier in diesem Traktat nicht nur allein die Elementen selbst, und ihre Handlungen und Wirkung, sondern auch den Ursprung der Anfänge, weitläufig genug beschrieben (welches bis jetzt keiner aus denen Philosophen klarer gegeben hat), damit ein guter Nachforscher leichter betrachten könne, in was für einem Grad der Stein von denen Metalle, und die Metalle von denen Elementen unterschieden sind. Dann es ist ein Unterschied zwischen dem Gold und Wasser, aber ein kleiner zwischen dem Wasser und Merkurio, der allerkleinste zwischen dem Gold und Merkurio: dann das Haus des Golds, ist der Mercurius, und das Haus des Merkurs, ist das Wasser: der Schwefel aber ist das Coagulum des Merkurs; dass zwar der Schwefel am allerbeschwerlichsten zubereitet, aber noch beschwerlicher erforscht wird. Weilen in dem Schwefel der Philosophen dieses ganze Geheimnis liegt, welches auch in der penetrabilitaet des Merkurs enthalten wird: von dessen Zubereitung, ohne, welche es unnütz ist, wir einst in dem dritten der Anfänge von dem Salz geben werden, dann wir handeln hier von der Kraft und Ursprung, nicht aber von der Praxis des Schwefels.

Wir haben deshalb doch nicht diesen Traktat geschrieben, dass wir die alten Philosophen mit Worten bestraffen wollen, sondern wir wollten lieber deren Schriften bestätigen, und jenes was sie ausgelassen haben, erfüllen: weil auch die Philosophen Menschen sind, sie können nicht alles so vollkommen, weder kann einer von allen genügsam, einige haben auch ihre Miraculn von dem graden Weg der Natur abgeführt, wie wir in dem Alberto Magno, einem sonst scharfsinnigen Mann und Philosophen geschehen zu sein, lesen:, welcher geschrieben hat, dass man zu seinen Zeiten, in dem Grab eines Verstorbenen goldene Körnlein zwischen denen Zähnen gefunden habe. Er konnte keine gewisse Ursache dieses Miraculs finden, sondern eignete dieses der mineralischen Kraft in dem Menschen zu, und über dieser Meinung fiele ihm der Spruch des Morienis ein: und diese Materie o König, wird von dir ausgezogen: allein dieses ist falsch, indem auch Morienes dieses philosophisch hat verstehen wollen. Dann die mineralische Kraft ist in ihrem Reich gleichwie die animalische in ihr Reich ist gesetzet worden, wie wir in dem Buch der 12. Traktate diese Reiche unterschieden, und in drei Reiche geteilt haben; weil deren jedes ohne fremden Eingang in sich selbst besteht, und vermehrt wird. Es ist zwar wahr, dass in dem animalischen Reich auch der Mercurius, wie die Materie, und der Schwefel die Kraft sei, nicht die mineralische, sondern die animalische. Wenn die animalische Kraft des Schwefels nicht in dem Menschen wäre, so würde sie das Geblüt des Merkurs nicht zu Fleisch und Bein congelieren: also auch, wenn nicht die vegetabilische Kraft des Schwefels, in dem vegetabilischen Reich wäre, so würde sie nicht das Wasser, oder den vegetabilischen Merkur, zu Kräutern und Bäume congelieren. So ist es auch in dem mineralischen Reich zu verstehen. Es sind zwar diese drei Merkurs, in der Kraft nicht unterschieden, weder diese drei Schwefel, weil ein jeder Schwefel die Kraft hat, seinen natürlichen Merkur zu coagulieren, und ein jeder Mercurius hat die Kraft von seinem Schwefel, nicht aber von einem Fremden, coaguliert zu werden. Warum aber das Gold zwischen denen Zähnen des Verstorbenen, ist gefunden, oder erzeugt worden, ist diese Ursache: weil bei dem Leben des Verstorbenen, durch einen Medicum, der Mercurius in jenem kranken Körper, entweder durch die Schmierung oder durch den Turbith, oder auf eine andere Weise, wie es die Art und Gebrauch, ist beigebracht worden, der Mercurius aber hat die Natur in den Mund des Kranken aufzusteigen, und durch die Öffnungen des Munds mit dem Phlegmate ausgeleert zu werden.

Wann deshalb in dieser Kur der Kranke verschieden ist, so ist der Mercurius, weil er keinen Ausgang hatte, in dem Mund zwischen denen Zähnen verblieben, und ist jener Körper zu einen natürlichen Gefäß des Merkurs gemacht worden, und so ist der, weil er eine lange Zeit verschlossen war, durch den eigenen Schwefel in Gold congeliret, und durch die natürliche Wärme der Putrefaction von dem korrosiven Phlegmate des menschlichen Körpers gereinigt worden. Allein, wenn aber der mineralische Mercurius nicht wäre beigebracht worden, so würde niemals das Gold hervor gebracht worden sein. Und dieses ist das allerwahrhaftigste Beispiel, dass die Natur in dem innersten der Erde aus dem Merkurio allein das Gold und Silber, und auch die anderen Metalle, nach der Disposition des Orts und der Bähr-Mutter hervor bringt. Die weilen der Mercurius seinen eigenen Schwefel in sich hat, durch, welchen er in Gold coaguliert wird, es sei dann, dass er von einem Zufall verhindert wird, oder, dass er nicht die erforderliche Wärme, oder ein verschlossenes Ort hat. Deshalb kongeliert die Kraft des animalischen Schwefels den Merkur nicht zu Gold, sondern zu Fleisch; dann wann eine solche Kraft in dem Menschen wäre, so würde dieses in allen Körpern geschehen, welches nicht ist. Dergleichen viele Miracula und Zufälle tragen sich zu, welche, so sie von denen Scribenten nicht wohl betrachtet werden, die Leser in Irrtümer hinein bringen: jedoch soll ein guter Nachforscher alles nach der Möglichkeit der Natur applizieren; wann es mit der Natur nicht übereinkommt, so sind sie zu unterlassen. Es ist einem fleißigen Studioso genug, dass er den Ursprung der Anfänge hier vernommen habe, wenn der Anfang unbekannt, so ist das Ende immer zweifelhaft, von, welchem wir in diesem Traktat nicht änigmatisch, sondern mit klarerer Rede als wir konnten, und uns erlaubt ist, den Nachforscher angeredet: durch, welches, wenn einem Gott wird das Gemüt erleuchten, so wird er wissen, was ein Nachfolger seinen Vorfahrern schuldig sei, weil diese Wissenschaft allezeit durch dergleichen Verstand erworben wird:, welche wir nach dergleichen hellen Erweisung in die Schoß des Allerhöchsten Schöpfers, und Gottes unseres Herrn hinlegen, und uns selbst mit denen guten Lesern in seine Gnade und unermessliche Barmherzigkeit empfehlen. Dem sei Lob und Ehre durch die unendliche Ewigkeiten.

ENDE.