Kapitel 02 – Aurora von Jakob Böhme

Anleitung, wie man das göttliche und natürliche Wesen betrachten soll

Das 2. Kapitel
Anleitung, wie man das göttliche und natürliche Wesen betrachten soll

Dieses alles, wie oben erzählet, heißt darum Qualität, daß es alles in der Tiefe über der Erden, auf der Erden und in der Erden ineinander qualifizieret wie ein Ding, und hat doch mancherlei Kraft und Wirkung, aber nur eine Mutter, daraus alles Ding herkommt und quillet. Und alle Kreaturen sind aus diesen Qualitäten gemacht und herkommen und leben darinne als in ihrer Mutter. Auch so hat die Erde und Steine daraus sein Herkommen und alles, was aus der Erden wächset, das lebet und quillet aus der Kraft dieser Qualitäten. Das kann kein vernünftiger Mensch verneinen.

2. Dieser zweifache Quell, bös und gut in allen Dingen, rühret alles aus den Sternen her; denn wie die Kreaturen auf Erden sind in ihrer Qualität, also auch die Sterne. Denn durch seinen zweifachen Quell hat alles seine große Beweglichkeit, Laufen, Rennen, Quellen, Treiben und Wachsen.

3. Denn die Sanftmut in der Natur ist eine stille Ruhe, aber die Grimmigkeit in allen Kräften machet alles beweglich, laufend und rennend, dazu gebärend. Denn die treibenden Qualitäten bringen Lust in alle Kreaturen zum Bösen und zum Guten, daß sich alles untereinander begehret, vermischet, zunimmt, abnimmt, schön wird, verdirbet, liebet, feindet.

4. Es ist in allen Kreaturen in dieser Welt ein guter und böser Wille und Quell, in Menschen, Tieren, Vögeln, Fischen, Würmen, sowohl auch in allem dem, was da ist, in Gold, in Silber, Zinn, Kupfer, Eisen, Stahl, Holz, Kraut, Laub und Gras, sowohl in der Erden, in Steinen, im Wasser und in allem, was man forschen kann.

5. Es ist nichts in der Natur, da nicht Gutes und Böses innen ist; es wallet und lebet alles in diesem zweifachen Trieb, es sei, was es wolle, ausgenommen die heiligen Engel und die grimmigen Teufel nicht, denn dieselben sind entschieden, und lebet, qualifizieret und herrschet ein jeglicher in seiner eignen Qualität. Die heiligen Engel leben und qualifizieren in dem Licht in der guten Qualität, darinnen der Hl. Geist herrschet; die Teufel leben und herrschen in der grimmen Qualität, in der Qualität des Grimmes und Zornes oder Verderbens.

6. Sie sind aber beides, böse und gute Engel aus den Qualitäten der Natur gemacht worden, daraus alle Dinge worden sind; allein die Quallfizierung ist in ihnen ungleich.

7. Die heiligen Engel leben in Kraft der Sanftmut des Lichtes und der Freudenreich; und die Teufel leben in Kraft der aufsteigenden oder erhebenden Quall der Grimmigkeit, Erschrecken und Finsternis und können das Licht nicht ergreifen, darein sie sich denn selber gestoßen haben durch ihre Erhebung, wie ich hernach von der Schöpfung schreiben will.

8. So du aber nicht glauben willst, daß in dieser Welt alles von den Sternen herrühre, so will ich dirs beweisen, so du aber nicht ein Klotz bist und ein wenig Vernunft hast, so merke wie nachfolget:

9. Erstlich schaue an die Sonne, die ist das Herze oder der König aller Sterne und gibt allen Sternen Licht vom Aufgang zum Niedergang und erleuchtet alles und erwärmet alles, alles lebet und wächset in ihrer Kraft, dazu so stehet die Freude aller Kreaturen in ihrer Kraft.

10. So nun dieselbe würde weggenommen, so würde es ganz finster und kalt, auch so wüchse keine Frucht, auch so würde sich weder Mensch noch Tier können mehren, denn die Hitze verlösche und der Same würde in allen kalt und erstarret.

Von der Sonnen Qualität

11. Willt du ein Philosophus und Naturkündiger sein und Gottes Wesen in der Natur erforschen, wie dies alles beschaffen sei, so bitte Gott um seinen Hl. Geist, daß er dich mit demselben wolle erleuchten.

12. Denn in deinem Fleisch und Blute kannst du solches nicht ergreifen, ob du es gleich siehest, so ists nur ein Dunst oder Dünkel vor reinen Augen. Allein in dem Hl. Geiste, der in Gott ist und auch in der ganzen Natur, daraus alle Dinge worden sind, kannst du forschen bis in den ganzen Leib Gottes, welcher ist die Natur, sowohl auch bis in die heilige Trinität; denn der Hl. Geist gehet von der heiligen Trinität aus und herrschet in dem ganzen Leibe Gottes, das ist in der ganzen Natur.

13. Gleichwie der Geist eines Menschen in dem ganzen Leibe, in allen Adern herrschet und erfüllet den ganzen Menschen, also auch der Hl. Geist erfüllet die ganze Natur und ist das Herze der Natur und herrschet in den guten Qualitäten in allen Dingen. So du nun denselben in dir hast, daß derselbe deinen Geist erleuchtet und erfüllet, so wirst du verstehen, was hie nachfolgend beschrieben ist; wo aber nicht, so wird dirs gehen wie den weisen Heiden, die sich in der Schöpfung vergaffeten und wolltens aus eigener Vernunft erforschen, und kamen in ihrem Dichten bis vor Gottes Antlitz und konnten dasselbe doch nicht sehen und waren in der Erkenntnis Gottes stockblind. Wie auch die Kinder Israel in der Wüste das Angesicht Moses nicht konnten sehen, darum mußte er eine Decke vor sein Angesicht machen, wenn er zu dem Volk trat. Das machte es, daß sie den rechten Gott und seinen Willen nicht verstanden noch kannten, der doch unter ihnen wandelte. Darum war die Decke ein Zeichen und Vorbild ihrer Blindheit und Unverstandes. So wenig ein Werk kann seinen Meister ergreifen, so wenig kann auch ein Mensch Gott, seinen Schöpfer, ergreifen und erkennen, es sei denn, daß ihn der Hl. Geist erleuchte. Welches allein denen geschieht, die sich auf sich selbst nicht vertrauen, sondern setzen ihre Hoffnung und Willen allein in Gott und wallen in dem Hl. Geiste, die sind ein Geist mit Gott.

14. So man nun will die Sonne und Sterne recht betrachten mit ihrem Corpus, Wirkungen und Qualitäten, so findet man recht darinnen das göttliche Wesen, als das der Sterne Kräfte sind die Natur.

15. So man das ganze Curriculum oder den ganzen Umzirk der Sterne betrachtet, so findet sichs bald, daß dasselbe sei die Mutter aller Ding oder die Natur, daraus alle Dinge worden sind und darinnen alle Dinge stehen und leben, und dadurch sich alles beweget, und alle Dinge sind aus denselben Kräften gemacht und bleiben darinnen ewiglich. Und ob sie gleich am Ende dieser Zeit werden verwandelt werden, indem sich das Gute und Böse scheiden wird, so werden gleichwohl Engel und Menschen in der Kraft der Natur, daraus sie ihren ersten Anfang haben genommen, in Gott ewiglich bestehen.

16. Du mußt aber deinen Sinn allhie im Geist erheben und betrachten, wie die ganze Natur mit allen Kräften, die in der Natur sind, dazu die Weite, Tiefe, Höhe, Himmel, Erde und alles, was darinnen ist und über dem Himmel, sei der Leib Gottes; und die Kräfte der Sterne sind die Quelladern in dem natürlichen Leibe Gottes in dieser Welt.

17. Nicht mußt du denken, daß in dem Corpus der Sterne sei die ganze triumphierende heilige Dreifaltigkeit, Gott, Vater, Sohn und Hl. Geist, in welchen ist kein Böses, sondern ist der lichtheilige, ewige Freudenquell, der unzertrennlich und unveränderlich ist, das keine Kreatur genug ergreifen oder aussprechen kann, welcher wohnet und ist über dem Corpus der Sterne in sich selbst; seine Tiefe kann keine Kreatur ermessen.

18. Aber nicht also zu verstehen, daß er gar nicht sei in dem Corpus der Sterne und in dieser Welt; denn wenn man spricht: alles oder von Ewigkeit zu Ewigkeit, oder alles in allem, so verstehe hiemit den ganzen Gott. Nimm dir ein Gleichnis an einem Menschen, der ist gemacht nach dem Bilde oder Gleichnis Gottes, wie in Mose geschrieben stehet Genesis 1,27.

19. Das Inwendige oder Hohle im Leibe eines Menschen ist und bedeut die Tiefe zwischen Sternen und Erde. Der ganze Leib mit allem bedeut Himmel und Erde. Das Fleisch bedeut die Erde und ist auch von Erde. Das Blut bedeut das Wasser und ist auch vom Wasser. Der Odem bedeut die Luft und ist auch die Luft. Die Blase, darinnen die Luft qualifiziertet und die Wärme, Luft und Wasser qualifizieren auch in der Blasen wie in der Tiefe über der Erden. Die Adern bedeuten die Kraftgänge der Sterne und sind auch die Kraftgänge der Sterne; denn die Sterne mit ihrer Kraft herrschen in den Adern und treiben den Menschen in ihre Gestalt. Das Eingeweide oder Därmer bedeut der Sterne Wirkung oder Verzehrung. Alles was aus ihrer Kraft worden ist, was sie selber gemacht haben, das verzehren sie selber wieder und bleibet in ihrer Kraft, und die Därmer sind auch die Verzehrung alles des, was der Mensch in seine Därmer schiebet, alles was aus der Sterne Kraft gewachsen ist.

20. Das Herze im Menschen bedeut die Hitze oder das Element Feuer und ist auch die Hitze; denn Hitze hat im Herzen seinen Ursprung im ganzen Leibe. Die Blase bedeutet das Element Luft, und die Luft herrschet auch darinnen. Die Leber bedeut das Element Wasser und ist auch das Wasser; denn aus der Leber kommt das Blut in ganzen Leib und in alle Glieder; die Leber ist des Blutes Mutter.

21. Die Lunge bedeut die Erde und ist auch derselben Qualität.

22. Die Füße bedeuten nahe und weit; denn in Gott ist nahe und weit ein Ding, und der Mensch kann durch die Füße nahe und weit kommen, er sei, wo er wolle, so ist er in der Natur weder nahe noch weit, denn es ist in Gott ein Ding.

23. Die Hände bedeuten die Allmacht Gottes; denn gleichwie Gott in der Natur kann alles verändern und daraus machen, was er will, also auch kann der Mensch mit seinen Händen alles das, was aus der Natur gewachsen oder worden ist, verändern und aus demselben mit seinen Händen machen, was er will. Er regieret mit den Händen der ganzen Natur Werk und Wesen, und sie bedeuten recht die Allmacht Gottes.

24. Nun merke hie weiter: Der ganze Leib bis an Hals bedeut und ist der runde Zirkel des Umganges der Sterne, sowohl auch die Tiefe zwischen den Sternen, darinnen die Planeten und Elementa regieren. Das Fleisch bedeut die Erde, die ist erstarret und hat keine Beweglichkeit; also auch das Fleisch hat in sich selbst keine Vernunft, Begreiflichkeit oder Beweglichkeit. Allein es wird von der Sternen Kraft, welche in dem Fleische und Adern regieret, beweget.

25. Also auch die Erde brächte keine Frucht, auch so wüchse darinnen kein Metall, weder Gold, Silber, Kupfer, Eisen noch Stein, so die Sterne nicht darinnen wirketen. Es wüchse auch kein Gräselein daraus ohne Wirkung der Sterne. Das Haupt bedeut den Himmel; dasselbe ist mit den Adern und Kraftgängen an Leib gewachsen, und gehen alle Kräfte aus dem Haupt und Hirn in Leib, in die Quelladern des Fleisches.

26. Nun aber ist der Himmel ein lieblicher Freudensaal, darinnen alle Kräfte sind, wie in der ganzen Natur, in Sternen und Elementen, aber nicht also hart, treibend und quallend. Denn jede Kraft des Himmels hat nur eine Species oder Gestalt der Kraft, helle und ganz sänftig quellend, nicht bös und gut miteinander, wie in den Sternen und Elementen, sondern lauter und rein. Er ist aus dem Mittel des Wassers gemacht, aber nicht auf eine solche Weise qualifizierend, wie das Wasser in den Elementen; denn die Grimmigkeit ist nicht darinnen.

27. Aber nichts desto weniger gehöret der Himmel zu der Natur; denn aus dem Himmel haben die Sterne und Elementa ihren Ursprung und Kraft; denn der Himmel ist das Herze des Wassers. Gleichwie in allen Kreaturen, sowohl in alledem, was da ist in dieser Welt, das Wasser sein Herze ist, und bestehet nichts außer dem Wasser, es sei gleich im Fleische oder außer dem Fleische, in Gewächsen der Erde oder in Metall und Steinen, so ist in allen Dingen das Wasser der Kern und das Herze.

28. Also ist der Himmel das Herze in der Natur, darinnen alle Kräfte sind wie in Sternen und Elementen, und ist eine weiche und sanfte Materia aller Kräfte, gleichwie das Hirn im Haupt des Menschen.

29. Nun zündet der Himmel mit seiner Kraft die Sternen und Elementa an, daß sie quallen und treiben; also auch ist das Haupt des Menschen wie der Himmel. Gleichwie im Himmel alle Kräfte sänftig und lieblich, dazu freudenreich sind und qualifizieren, also sind im Haupt oder Hirn des Menschen alle Kräfte sänftig und freudenreich. Und gleichwie der Himmel einen Schluß oder Festung hat über den Sternen, und gehen doch alle Kräfte aus dem Himmel in die Sterne, also hat das Hirn einen Schluß oder Festung vor dem Leibe, und gehen doch alle Kräfte aus dem Hirn in den Leib und in den ganzen Menschen.

30. Das Haupt hat in sich die fünf Sinne, als Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen; darinnen qualifizieren die Sterne und Elementa und entstehet darinnen der siderische Sternen oder Naturgeist in Menschen und Tieren. In diesen quillet Böses und Gutes, denn es ist ein Haus der Sterne. Solche Kraft nehmen die Sterne von dem Himmel, daß sie im Fleische können einen lebendigen und bewegenden Geist machen in Menschen und Tieren. Die Bewegung des Himmels macht die Sterne beweglich; also macht das Haupt den Leib beweglich.

31. Allhier tue nun die Augen deines Geistes auf und schaue deinen Schöpfer. Allhier ist nun die Frage, woher denn der Himmel solche Kraft hat oder nimmt, daß er solche Beweglichkeit in der Natur machet?

32. Hie mußt du nun sehen über und außer die Natur in die licht-heilige, triumphierende, göttliche Kraft, in die unveränderliche Hl. Dreifaltigkeit, die ist ein triumphierend, quallend, beweglich Wesen, und sind alle Kräfte darinnen wie in der Natur. Denn das ist die ewige Mutter der Natur, davon Himmel, Erden, Sternen, Elementa, Engel, Teufel, Menschen, Tiere und alles worden ist und darinnen alles stehet.

33. So man nennet Himmel und Erden, Sternen und Elementa und alles, was darinnen ist, und alles, was über allen Himmeln ist, so nennet man hiemit den ganzen Gott, der sich in diesem oberzählten Wesen in seiner Kraft, die von ihm ausgehet, also kreatürlich gemacht hat.

34. Gott aber in seiner Dreifaltigkeit ist unveränderlich, sondern alles, was da ist im Himmel und auf Erden und über der Erde, das hat seinen Quell und Ursprung von der Kraft, die von Gott ausgehet.

35. Nicht mußt du denken, daß darum in Gott Böses und Gutes quälle oder sei, sondern Gott ist selber das Gute und hat auch den Namen von dem Guten, die triumphierende ewige Freude. Allein alle Kräfte gehen aus ihm aus, die du in der Natur erforschen kannst und die in allen Dingen sind.

36. Nun möchtest du sagen: Es ist ja Böses und Gutes in der Natur; weil denn alles Ding von Gott kommt, so muß ja das Böse auch von Gott kommen.

37. Siehe, ein Mensch hat in sich eine Galle, das ist Gift, und kann ohne Galle nicht leben; denn die Galle machet die siderischen Geister beweglich, freudenreich, triumphierend oder lachend, denn sie ist ein Quell der Freuden. So sie sich aber in einem Element entzündet, so verderbet sie den ganzen Menschen, denn der Zorn in den siderischen Geistern kommt von der Galle.

38. Das ist: wenn sich die Galle erhebet und zu dem Herzen läufet, so zündet sie das Element Feuer an, und das Feuer zündet die siderischen Geister an, welche im Geblüte in Adern in dem Element Wasres regieren; denn zittert der ganze Leib für Zorn und Gift der Gallen. Eben einen solchen Quell hat auch die Freude, und auch aus dieser Substanz wie der Zorn. Das ist: wenn sich die Galle in der liebhabenden oder süßen Qualität entzündet, in dem, was dem Menschen lieb ist, so zittert der ganze Leib für Freuden, in welchem manchmal die siderischen Geister auch angestecket werden, wenn sich die Galle zu sehr erhebet und in der süßen Qualität entzündet.

39. Aber eine solche Substanz hats in Gott nicht, denn er hat nicht Fleisch und Blut, sondern er ist ein Geist, in dem alle Kräfte sind (Joh 4,24), wie wir im Vaterunser beten: Dein ist die Kraft (Matth 6,13). Und wie Esaias von ihm schreibet: Er ist Wunderbar, Rat, Kraft, Held, ewig Vater, Friedefürst (Jes 9,6).

40. Die bittere Qualität ist auch in Gott, aber nicht auf Art und Weise wie im Menschen die Galle, sondern ist eine ewig währende Kraft, ein erheblicher, triumphierender Freudenquell.

41. Und obgleich in Mose geschrieben stehet (Ex 20,5; Deut 4,24): Ich bin ein zorniger, eiferiger Gott, – so hat es darum nicht die Meinung, daß sich Gott in sich selbst erzürne oder daß ein Zornfeuer in der Hl. Dreifaltigkeit aufgehe. Nein, das kann nicht sein; denn es stehet: über die, so mich hassen; in derselben Kreatur gehet das Zornfeuer auf.

42. So sich aber Gott in sich selbst sollte erzürnen, so würde die ganze Natur brennen, welches einmal am jüngsten Tage in der Natur und nicht in Gott geschehen wird. In Gott aber wird die triumphierende Freude brennen, wie es denn von Ewigkeit nicht anders gewesen ist, auch nicht anders werden wird.

43. Nun macht aber die erhebende, quellende, triumphierende Freude in Gott den Himmel triumphierend und beweglich, und die Sterne und Elementa machen die Kreaturen beweglich.

44. Aus den Kräften Gottes ist worden der Himmel; aus dem Himmel sind worden die Sterne; aus den Sternen sind worden die Elementa; aus den Elementen ist worden die Erde und die Kreaturen. Also hat alles seinen Anfang bis auf die Engel und Teufel, die sind vor der Schöpfung Himmels und der Sterne und Erden aus derselben Kraft worden, daraus Himmel und Sterne und Erde worden ist.

45. Dieses ist also ein kurzer Eingang oder Anleitung, wie man das göttliche und natürliche Wesen betrachten soll. Hinfürder will ich nun den rechten Grund und Tiefe beschreiben, was Gott sei und wie im Wesen Gottes alles beschaffen ist.

46. Dieses ist zwar von der Welt her ein Teil verborgen blieben und hat es der Mensch mit seiner Vernunft nicht können fassen. Weil sich aber Gott in der Einfalt in dieser letzten Zeit will offenbaren, lasse ich seinen Trieb und Willen walten; ich bin nur ein Fünklein. Amen.